11. März 2024

Unbefristeter Streik bei Ford-Zulieferern in Saarlouis geht weiter

SAARLOUIS (dpa-AFX) - Die Beschäftigten mehrerer Unternehmen im Zuliefererpark bei Ford (Profil) in Saarlouis haben am Montag ihren Streik fortgesetzt. Es habe bisher "keine einzige Gesprächsinitiative von den betroffenen Unternehmen" gegeben, sagte der 2. Bevollmächtigte und Verhandlungsführer der IG Metall Völklingen, Ralf Cavelius, am Montag der Deutschen Presse-Agentur. Die Gewerkschaft hatte rund 500 Beschäftigte von fünf Betrieben am Freitagmorgen zum unbefristeten Streik aufgerufen.

"Unserer Kenntnis nach arbeitet in den Betrieben gar keiner. Produktion findet nicht statt", sagte Cavelius. Das wirkt sich auch weiter auf das Ford-Werk Saarlouis aus: Die Produktion laufe "aufgrund der Zulieferersituation im Moment nicht", sagte eine Sprecherin von Ford am Montag in Köln. Auch am Freitag stand dort die Fertigung. Denn die von den Zulieferern hergestellten Teile brauche Ford für seine Produktion, hieß es.

Nach Angaben der IG Metall werden bei einem Stillstand im Ford-Werk rund 600 Autos (Ford Focus) pro Tag nicht fertig produziert. Normalerweise würden 300 Autos von der Früh- und 300 Autos von der Mittelschicht gebaut. Am frühen Nachmittag sollte es auf der Straße zum Zuliefererpark eine Kundgebung geben, sagte Cavelius.

Die IG Metall will für die Beschäftigten der Betriebe einen Sozialtarifvertrag durchsetzen - mit Abfindungen und Transfergesellschaften. Anlass ist das vom US-Autobauer Ford angekündigte Ende der Produktion in Saarlouis im November 2025.

Für die Beschäftigten im Ford-Werk selbst gilt seit Ende Februar ein Sozialtarifvertrag. Die Vereinbarungen beinhalten die Weiterbeschäftigung von 1000 der insgesamt 3750 Ford-Mitarbeitern bis Ende 2032, hohe Abfindungen und Prämien, die Bildung einer Transfergesellschaft und Qualifizierungsprogramme. Außerdem soll das Ende der Produktion des Ford Focus um ein halbes Jahr auf November 2025 verschoben werden./rtt/DP/mis