3. Oktober 2023
33 Jahre Wiedervereinigung – feiern mit einem Deutschland-ETF?

33 Jahre Wiedervereinigung – feiern mit einem Deutschland-ETF?

33 Jahre – so alt wird die Bundesrepublik Deutschland am 3. Oktober 2023. An diesem Tag im Jahr 1990 war die Wiedervereinigung von BRD und DDR besiegelt. Ist der Schnapszahl-Geburtstag die richtige Gelegenheit, um in einen Deutschland-ETF zu investieren?

Der Tag der Deutschen Einheit ist nicht nur für Deutschland ein wichtiger. Der 3. Oktober 1990 markierte neben der Wiedervereinigung von West- und Ostdeutschland auch das Ende des Kalten Krieges, auch für ein stärker zusammenrückendes Europa ist der Tag von großer Bedeutung.

Um der Bedeutung dieses Tages gerecht zu werden, wurde er noch im Wiedervereinigungsjahr zum Feiertag deklariert. Dabei setzte sich das Datum 3.10. gegen das Datum des Mauerfalls durch – den 9. November 1989. Die Gründe sind offensichtlich: Der 9. November ist politisch vorbelastet. Auch die Novemberpogrome 1983 fanden an diesem Tag statt. Und so war man sich schnell einig, den Tag der offiziellen Wiedervereinigung zum Feiertag zu ernennen. Doch wie glücklich sind die Deutschen eigentlich 33 Jahre später?

Hat die Deutsche Einheit zu einer gemeinsamen Identität geführt?

Vier Jahrzehnte lang war Deutschland geteilt, als Folge des Zweiten Weltkrieges. Bald genauso lange ist das Land wiedervereinigt. Probleme gibt es nach wie vor – die neuen Bundesländer gelten noch immer als strukturschwach, es gibt weniger Arbeitsstellen und die Löhne fallen niedriger aus. Auf der anderen Seite fällt der Gender Pay Gap in den östlichen Bundesländern kleiner aus, auch die Kinderbetreuung ist besser als in der westlichen Bundesrepublik. Es ist deutlich: Trotz aller Gleichheit und einer langen, gemeinsamen Vergangenheit, gibt es noch gravierende Unterschiede zwischen Ost und West.

Tipp: Übertreibe es nicht mit dem deutschen Anteil im Depot. Denn das zählt zu den typischen Anlegerfehlern.

Wie die Bundesbürger die Einheit empfinden – traut man den Umfragen, gibt es wenig Grund zur Freude. Laut einer Befragung, die forsa für den Stern durchgeführt hat, sind 60 Prozent der Teilnehmenden der Meinung, Ost und West würde noch immer mehr trennen als verbinden. Eine insa-Umfrage der „Bild am Sonntag“ aus dem vergangenen Jahr kommt zu ähnlichen Ergebnissen: 47 Prozent der Westdeutschen und 56 Prozent der Ostdeutschen halten die Wiedervereinigung demnach nicht für geglückt. Doch immerhin: Je jünger die Generation, desto unwichtiger wird die (innerdeutsche) Herkunft.

Deutschland-ETF: Unterschied zwischen West und Ost – auch an der Börse

Ein Unterschied zeigt sich auch an der Börse. Hier dominieren deutlich Unternehmen aus dem Westen des Landes. Im Dax wird das besonders deutlich.

Der deutsche Leitindex Dax ist nur wenig älter als die Bundesrepublik. Am 1. Juli 1988 erblickte er das Licht der Finanzwelt – das Startdatum wurde dann jedoch auf den 1. Januar 1988 zurückgerechnet und auf 1.000 Startpunkte festgelegt. 1.163 Punkte gab’s zum ersten Handelsschluss. Heute freilich bewegt sich der Dax in ganz anderen Sphären – die 16.000 Punkte wurden in diesem Jahr schon geknackt.

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Die noch immer vorhandene Trennung zwischen West und Ost zeigt sich jedoch noch immer deutlich im deutschen Leitindex. Keines der 40 größten deutschen Unternehmen ist im Osten ansässig.

Zwei Deutschland-ETFs für das Portfolio – doch die Wiedervereinigung fehlt im Dax

Große Unternehmen gibt es durchaus in Ostdeutschland. Und nicht wenige davon sind auch an der Börse gelistet. Allen voran steht hier die Carl Zeiss Meditec AG, die weltweit tätig ist und ihren Firmensitz in Jena hat. Aktien kaufen kann man außerdem auch etwa von der Sachsenmilch AG oder von Halloren. Dennoch: Wie gesagt sind derzeit keine ostdeutschen Unternehmen im Dax gelistet. Im M-Dax und S-Dax finden sich allerdings durchaus Firmen aus den neuen Bundesländern und laut Bundeskanzler Olaf Scholz sollen solche bis 2050 auch im Dax zu finden sein.

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Wer auch (zunächst) ohne ostdeutsche Beteiligung in einen Dax-ETF investieren möchte, hat reichlich Auswahl. Ein mögliches Produkt ist der Xtrackers DAX UCITS ETF (WKN: DBX1DA). Enthalten sind alle 40 im Dax notierten Unternehmen und mit 0,09 Prozent ist der ETF einer der günstigsten. Die Wertentwicklung zeigt im laufenden Jahr ein Plus von 9,48 Prozent, betrachtet man die Entwicklung über drei Jahre, steht er bei +17,27 %.

Wer eine Alternative sucht, die auch ostdeutsche Unternehmen enthält, wird beim Vanguard Germany All Cap UCITS ETF (WKN: A2JF6S) fündig. Unter den aktuell 157 enthaltenen Unternehmen sind auch einige aus den neuen Bundesländern, etwa die Salzgitter AG oder die Jenoptik AG. Enthalten sind ferner auch die SAP, Siemens oder BASF.

Im laufenden Jahr steht der ETF bei einem Plus von 9, 96 Prozent, schwächelte zuletzt jedoch etwas. Auf Sicht von drei Jahren gewann das Produkt insgesamt 10,09 Prozent hinzu. Im März, Juni, September und Dezember können sich Anlegerinnen und Anleger außerdem über Renditen freuen. 2022 lag die Ausschüttungsredite bei 3,22 Prozent, die Prognose für 2023 liegt bei 3,23 Prozent.