3. Juli 2023
Deshalb ist Wasser alles andere als langweilig

Deshalb ist Wasser alles andere als langweilig

Während wichtige Wasserspeicher nur noch zu etwas mehr als 40 Prozent gefüllt sind, wächst vielerorts die Sorge vor Wasserknappheit im Sommer. Wasser als Anlage-Thema.

Unternehmen aus dem Bereich der Wasseraufbereitung und Firmen, die dazu beitragen, weniger Wasser zu verbrauchen, dürften daher auf mittlere und lange Sicht hohe Wachstumsraten aufweisen. An dieser Entwicklung können Anleger partizipieren.

Zwar regnete es zuletzt überaus heftig in verschiedenen Regionen Europas, doch ändert das nichts an den Befürchtungen, dass in vielen Gegenden der Welt das Trinkwasser knapp werden könnte. Im Gegenteil: Extreme Wetterereignisse stehen in Zusammenhang mit dem Klimawandel und könnten nur Vorboten einer noch herausfordernden Entwicklung sein.

Enormes Einsparpotenzial bei Wasser

Um dieser Bedrohung zu begegnen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Während Maßnahmen zum Klimaschutz eher langfristige Effekte zeigen, zahlt sich Wasser sparen direkt aus. Experten sehen in der Landwirtschaft große Hebel. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geht davon aus, dass Agrarunternehmen für rund 70 Prozent des Süßwasserverbrauchs verantwortlich sind. Innovative Unternehmen haben es sich zum Ziel gesetzt, Bewässerungsanlagen effizienter zu machen. Statt ganze Felder zu wässern, kann Wasser in der Nähe der Wurzeln abgegeben werden. Die intelligente Steuerung von Bewässerungsanlagen ergibt zusätzlich Sinn, wenn bevorstehender Regen oder eine zu starke Sonneneinstrahlung berücksichtigt werden.

Gute Story – keine Lobby

Teils experimentieren Unternehmen mit Photovoltaikanlagen, die über Feldern installiert werden, aber regendurchlässig sind. Auf diese Weise werden Pflanzen teilweise beschattet. Der Grad der Verdunstung sinkt. Was sich anhört wie eine clevere Geschäftsidee, kann in der Praxis seine Tücken haben. Das deutsche Unternehmen Tubesolar (WKN: A2PXQD), eine Ausgründung des Leuchtstoff-Herstellers Osram, konnte sich am Markt mit seinen PV-Anlagen für Agrarbetriebe nicht durchsetzen. Anfang Mai vermeldete der Vorstand, dass er die Fortführung des Geschäfts für wenig wahrscheinlich hält. Das Beispiel zeigt, dass selbst vermeintlich clevere Lösungen am Markt scheitern können.

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Dasselbe gilt für Unternehmen rund um Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft. Noch immer scheint der Handlungsdruck nicht groß genug zu sein. Die Folge: In Zeiten hoher Zinsen kommen selbst vielversprechende Unternehmen mit innovativen Ideen unter Druck. Wasser-Aktien sind trotz der günstigen Rahmenbedingungen also kein Selbstläufer. Investoren müssen nicht nur neue Technologien bewerten, sondern auch das laufende Geschäft.

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Attraktive Renditechancen

Neben eher spekulativen Wasser-Aktien, die sich für Einsparungen in der Landwirtschaft einsetzen, bieten sich Investments in Wasserwerke oder Unternehmen an, die sich um Entsalzung oder Desinfektion kümmern. Gerade in Asien, wo der Trend zur Urbanisierung noch immer groß ist, wächst der Bedarf an sauberem Wasser stetig. In China gelten etwa die intelligente Vernetzung und der Einsatz von Sensoren in der Landwirtschaft als zukunftsträchtig.



Da die Wasserversorgung in nahezu jedem Land der Erde eine kommunale Aufgabe ist, winken Unternehmen langfristige Verträge und stete Cashflows. Diese zweite Kategorie der Wasser-Aktien eignet sich für eher konservativ denkende Anleger und ist wegen der regionalen Ausrichtung auf Schwellenländer alles andere als langweilig. 

Wasser-Investment für ETF-Anhänger

An dieser Stelle sei eine redaktionelle Anmerkung gestattet. Nachfolgend zeigen wir dir noch exemplarisch eine ETF-Option auf:

Über den Autor: Markus Zschaber

Markus Zschaber ist Geschäftsführender Gesellschafter der V.M.Z. Vermögensverwaltungsgesellschaft Dr. Markus C. Zschaber mbH in Köln