19. März 2024
Jetzt auf Länder mit beschleunigtem Wirtschaftswachstum setzen?

Jetzt auf Länder mit beschleunigtem Wirtschaftswachstum setzen?

Lediglich vier der G20-Staaten gelang es im Jahr 2023, die Wachstumsrate des Vorjahres zu übertreffen. Dieses Land punktet mit starkem Wirtschaftswachstum.

Auf Jahres Sicht verharrte das Wirtschaftswachstum der G20-Staaten mit 3,2 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres. Zur Erinnerung: Im Jahr 2021 war noch ein jährliches Plus in Höhe von 6,6 Prozent erzielt worden. Sowohl in den OECD-Ländern als auch in der Eurozone schlugen hingegen signifikante Rückgänge zu Buche. In den Euro-Ländern war ein regelrechter Einbruch von 3,4 Prozent (2022) auf 0,4 Prozent zu beklagen, während die Verlangsamung des Wirtschaftswachstums in der OECD mit 1,7 Prozent (2022: 2,9 Prozent) relativ glimpflich ausgefallen war. In lediglich vier Ländern wurde die G20-Wachstumsrate übertroffen. Dabei handelte es sich um die Türkei, Indonesien, China und Indien. Für Investoren dürfte in diesem Zusammenhang aber die Antwort auf eine andere Frage um einiges interessanter sein: Wer erzielte gegenüber dem Vorjahr eine höhere Wachstumsrate?

Diese Staaten punkten beim Wirtschaftswachstum

So gelang zum Beispiel den Chinesen eine Beschleunigung von 3,0 auf 5,2 Prozent p.a., während in Indien ein Zuwachs von 6,5 auf 7,7 Prozent p.a. Deutlich weniger dynamisch entwickelten sich die beiden Industrieländer Japan und USA. Während den Asiaten eine minimale Beschleunigung von 1,0 auf 1,9 Prozent p.a. gelang, stellte sich in der weltgrößten Volkswirtschaft ein Anstieg von 1,9 auf 2,5 Prozent p.a. ein. Doch Investoren interessieren sich bekanntlich weniger für die Vergangenheit, sondern in erster Linie für die künftige Entwicklung. Laut Internationalem Währungsfonds soll für 2024 lediglich ein Land keine Verlangsamung des Wirtschaftswachstums verzeichnen – nämlich Indien. Die Auswahl ETFs auf indische Aktienindizes kann man mit neun zweifellos als „bescheiden“ bezeichnen.

Spreu vom Weizen trennen

Um beim Kauf eines solchen ETFs keine unliebsame Überraschung zu erleben, sollte man sich auf physisch replizierende Papiere beschränken und ETFs mit einer Marktkapitalisierung von weniger als 100 Millionen Euro ausschließen. Die Gefahr, dass der Swap-Kontrahent seine Verpflichtung nicht erfüllen kann oder der ETF aus Kostengründen (zu geringes Volumen) vom Markt genommen wird, sollte im gegenwärtigen Marktumfeld nicht unterschätzt werden. Nach diesen Auswahlkriterien bleiben zwei ETFs übrig: der Franklin FTSE India UCITS ETF (WKN: A2PB5W) und der iShares MSCI India UCITS ETF (WKN: A2AFCY).

Während das vom Marktführer iShares emittierte Papier durch seine Historie (seit 25.05.2018) überzeugen kann, punktet der im Juni 2019 auf den Markt gebrachte Franklin-EZF durch folgende Vorzüge.

Erstens: Franklin verlangt lediglich eine jährliche Gebühr (TER) von 0,19 Prozent, während bei iShares deutlich höhere Kosten von 0,65 Prozent p.a. zu Buche schlagen.

Zweitens: Dieser Kostenvorteil hat möglicherweise dazu geführt, dass der ETF auf den FTSE India auf Dreijahressicht eine höhere annualisierte Rendite erzielt hat. Diese lag nämlich bei 14,4 Prozent p.a. (versus 13,7 Prozent).

Drittens: Ein weiterer (besonders wichtiger) Punkt spricht ebenfalls für den kleinen Player – die stärkere Diversifikation von aktuell 213 Aktienpositionen (versus 136 Aktienpositionen). Diese dürfte nämlich dafür verantwortlich sein, dass die Risikokennzahlen Volatilität und maximale Drawdowns bei dem von Franklin emittierten ETF etwas niedriger und daher vorteilhafter ausfallen. Mit Blick auf die Zusammensetzung des Aktienindex fällt zudem auf, dass beim MSCI India die Finanzbranche (Quelle: aktuelles Factsheet) mit 25 Prozent das höchste Gewicht ausweist, während dieser Wert beim FTSE India mit 21,3 Prozent etwas geringer ausfällt.

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Fazit: Als Beimischung eignen sich indische Aktien durchaus, schließlich kann der Sub-Kontinent vor allem durch die gesunde Bevölkerungsstruktur (relativ niedriges Durchschnittsalter) überzeugen.