18. Januar 2019
Ob es der Entwurf der Friedrich-Ebert-Stiftung bis in den Bundestag schafft, ist ungewiss.

Staatliche ETF-Vorsorge mit der SPD?

Das Thema Aktiensparen steuerlich zu begünstigen, hatte Friedrich Merz (CDU) angestoßen. Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung kommt nun mit einem staatlichen Alternativ-Modell auf ETF-Basis.

Die Bürger in Deutschland sollen mehr von den langfristig lukrativen Erträgen der Aktienmärkte profitieren. So wollte es der ehemalige Kandidat um den CDU-Vorsitz Friedrich Merz. Private Sparer sollten steuerlich gefördert werden. Die SPD-nahe Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) gilt als unverdächtig Vorschläge von Merz gutzuheißen. In einem aktuellen Papier gibt erklärt aber auch sie die Aktie für förderfähig.

Was fordert die SPD-nahe Stiftung?

Das Ziel ist also gleich, die Umsetzung ist eine andere. Das Modell lautet so: Ein staatlich organisiertes Vorsorgekonto mit Zugang für fast alle Arbeitnehmer soll her. „Bei seiner Anlagepolitik setzt das Vorsorgekonto auf ein breit gestreutes, passiv gemanagtes Portfolio mit kostengünstigen ETFs, wie es von der Wissenschaft als langfristig chancenreichste und kostengünstigste Anlageform empfohlen und in ähnlicher Form von institutionellen Anlegern wie zum Beispiel dem norwegischen Staatsfonds bereits erfolgreich umgesetzt wird“, heißt es im Papier zum Vorsorgekonto. „Ein staatlicher Fonds wie in anderen Volkswirtschaften wäre eine Möglichkeit. Der Fonds hielte Aktien und andere Wertpapiere, alle Erwerbstätigen zahlten ein“, sagte die stellvertretende SPD-Bundesvorsitzende Natascha Kohnen bereits im Dezember gegenüber extraetf.com. Insgesamt werde laut Positionspapier das Vorsorgekonto mit jährlichen Verwaltungskosten von rund 0,44 Prozent auskommen. Das Portfolio würde dann kollektiv verwaltet.

Download Gutachten der Friedrich-Ebert-Stiftung „Gutachten-Vorsorgekonto

Kohnen rechnet mit Merz-Vorschlag ab

Der Vorschlag von Friedrich Merz sah vor, privates Aktiensparen steuerlich zu begünstigen. „Es ist aber nicht nachvollziehbar, warum der Gesetzgeber Aktien als eine Anlageform steuerlich bevorzugen sollte. Zudem stellt sich die weitere Frage, wem würde dieser Steuervorteil nutzen? Mit Sicherheit nicht der Mehrheit der Menschen, die eine Rente von 800 Euro oder weniger erwarten“, so Kohnen.

Lesetipp: In der Extra-Magazin-Ausgabe Februar/März finden Sie einen leidenschaftlichen Pro- und einen Contra-Kommentar zum Vorschlag von Friedrich Merz (CDU), Aktiensparen steuerlich zu begünstigen.