8. August 2018
Weltsparen-Studie deckt Wissenslücken der Anleger auf

Studie: Die Hälfte aller Deutschen kann nicht investieren

Die Wirtschaft läuft weiterhin gut in Deutschland. Trotz dieser Tatsache kann fast die Hälfte der deutschen Haushalte kein Geld für Investitionen aufbringen, lautet das Fazit einer Studie im Auftrag von Weltsparen *, die von YouGov durchgeführt wurde. Das interessante an der Weltsparen-Studie: Selbst Bürger, die schon an den Finanzmärkten investieren, wissen noch immer zu wenig über ETFs. 17 Prozent der Privatanleger entscheiden sich aufgrund zu hoher Kosten gegen ETFs. Wer bereits investiert, tut dies meist für eine solide Altersvorsorge und finanzielle Unabhängigkeit.

Im Rahmen der Studie wurden 2.000 Bürger nach ihrem Anlageverhalten befragt. Demnach halten sich 70 Prozent komplett vom Finanzmarkt fern. Grund: Knapp die Hälfte (46 Prozent) hat kein Geld dafür übrig. Immerhin können sich 22 Prozent aller Nicht-Investoren vorstellen, monatlich bis zu 100 Euro zu investieren. Jeder Zehnte könnte sogar bis zu 250 Euro investieren. Nur mehr vier Prozent der Befragten, die bisher nicht investieren, könnten bis zu 500 Euro jeden Monat für Kapitalanlagen abdrücken. Die Gruppe der Privatanleger wurde nach ihren Anlageklassen befragt. 13 Prozent aller Befragten besitzen Aktien. Elf Prozent investieren in aktiv gemanagte Investmentfonds, wohingegen lediglich fünf Prozent auf ETFs setzen.

Weltsparen-Studie: So investieren Anleger

So investieren Anleger am Kapitalmarkt
Quelle: YouGov-Umfrage im Auftrag von WeltSparen, Juni 2008

Wissenslücken halten Anleger von ETFs fern

Eine Ursache für das geringe Interesse an ETFs könnten Wissenslücken sein, wie es bei Weltsparen heißt. Denn auf die Frage, warum sich so viele Privatanleger gegen ETFs entscheiden, kann mehr als jeder dritte (37 Prozent) keine konkrete Antwort geben. Weitere sechs Prozent geben zu Protokoll, zu wenig Kenntnisse über ETFs zu besitzen. Obwohl ETFs wesentlich günstiger sind als aktiv gemanagte Fonds, sind sie für fast jeden fünften Privatanleger (17 Prozent) immer noch zu teuer. Ebenfalls 17 Prozent ist die Rendite von ETFs zu gering. Jeder Fünfte (20 Prozent) findet die Abwicklung zu kompliziert.

Gründe warum Anleger nicht in ETFs investieren

Darum investieren Anleger nicht in ETFs
Quelle: YouGov-Umfrage im Auftrag von WeltSparen, Juni 2008

Jeder zweite ETF-Anleger will erneut investieren

Optimistischer ist die Einschätzung bei der Gruppe der Privatanleger, die bereits in ETFs investieren: Fast die Hälfte (48 %) plant, in den nächsten 3 Monaten weitere Investitionen in ETFs zu tätigen. 17 % möchten in den nächsten 6 Monaten erneut in die börsengehandelten Indexfonds investieren. Weitere 20 % haben dies innerhalb eines Jahres vor.

Als häufigsten Grund für ETF-Investitionen geben die Anleger die breite Risikostreuung und danach die geringen Kosten an. ETFs sind häufig auch Teil einer diversifizierten Anlagestrategie neben anderen Anlageklassen. Ein Viertel (25%) der Studienteilnehmer, die bereits investieren, legt monatlich bis zu 100 EUR an. Knapp ein weiteres Viertel (23 %) investiert bis zu 250 EUR. Bis zu 500 EUR fließen monatlich bei 15 % der Befragten in den Kapitalmarkt. Weitere 13 % der Befragten investieren über 500 EUR monatlich. Jeder Fünfte (19 %) hat einmalig am Kapitalmarkt investiert.

Anleger setzen auf Balance im Portfolio

Ein ausgeglichenes Risiko-Rendite-Verhältnis ist für fast die Hälfte aller Investoren (44 %) am wichtigsten. Mehr als ein Viertel (27 %) gibt Sicherheit als das wichtigste Kriterium bei der Geldanlage an. Fast jeder Fünfte (18 %) setzt den Fokus auf die Rendite. Nur knapp jeder Zehnte (9 %) möchte täglich über seine Investition verfügen können. Anregungen wir ein derartiges Portfolio aussehen könnte wird im Bereich ETF-Musterportfolios dargestellt. Alternativ könnten Anleger auch auf die Angebote von Robo-Advisors wie zum Beispiel das Angebot von Weltinvest zurückgreifen.

Privatanleger nennen als wichtigsten Grund für Investitionen den Aufbau einer soliden Altersvorsorge (54 %) und gleich danach finanzielle Unabhängigkeit (42 %). Erst an dritter Stelle (20 %) steht die Vorsorge für Kinder und Enkelkinder. 13 % möchten sich einen langersehnten Lebenstraum erfüllen.