28. August 2023
Computerspiele: Investitionsmöglichkeiten in die Zukunft des Gaming

Computerspiele: Investitionsmöglichkeiten in die Zukunft des Gaming

Computerspiele sind längst nicht mehr nur ein Hobby von Kindern und Jugendlichen. Die Gaming-Branche ist längst ein bedeutender Zweig – auch für Anleger.

Die Gaming-Sparte hat sich zu einer milliardenschweren Industrie entwickelt, die weltweit Menschen aller Altersgruppen anspricht. Das zeigt auch der Erfolg des Kinofilms „The Super Mario Bros.“ rund um den Klempner von Nintendo in diesem Jahr. Dieser hat mit einem Budget von knapp 100 Millionen US-Dollar bis heute mehr als 1,4 Milliarden US-Dollar eingespielt.

Ein Gaming-ETF

Der Global X Video Games & Esports ETF (WKN: A2QKQ5) investiert in eine breite Palette von Unternehmen, die in der Gaming-Branche tätig sind. Dazu gehören Videospielentwickler, Hardwarehersteller, Streaming-Plattformen, E-Sport-Teams und -Ligen sowie Unternehmen, die in den Bereichen E-Sport-Events, Gaming-Turniere und E-Sport-Sponsoring aktiv sind.

Videospiele haben in den letzten Jahren aufgrund einer wachsenden Mittelschicht insbesondere in Schwellenländern an Bedeutung gewonnen. Ende 2022 wird die Zahl der Videospieler weltweit auf 3,2 Milliarden geschätzt. Dank Smartphones werden Videospiele heute überall konsumiert und sind die Branche mit den höchsten Umsätzen in der Unterhaltungsindustrie. Zudem wächst die jüngere Generation zunehmend mit Videospielen auf und verbringt einen größeren Teil ihrer Freizeit damit. Für die Anbieter von Videospielen ist dies eine äußerst komfortable Ausgangssituation. Unternehmen wie Activision Blizzard, Nintendo oder Take-Two verfügen über starke Marken und Charaktere, deren kulturelle Bedeutung in den nächsten Jahren sogar noch zunehmen wird.

Take-Two steht vor dem nächsten Wachstumsschritt

Mit GTA verfügt Take-Two über das wohl bedeutendste Franchise der Branche. Mit über 185 Millionen verkauften Einheiten ist GTA V das meistverkaufte Spiel der letzten zehn Jahre. Dabei wurde das Spiel über drei Konsolen-Generationen hinweg auf den Markt gebracht. Durch den Ableger GTA Online wird heute ein erheblicher Teil des Umsatzes wiederkehrend generiert. Durch den Kauf von Zynga, einem Studio für mobile Spiele, ist das Unternehmen trotz eines Umsatzes von über fünf Milliarden US-Dollar derzeit defizitär.

Tipp: Schau dir gleich unseren Seite zu E-Sport an. Danach solltest du auch einen Blick auf die allgemeine Themen-ETF-Seite werfen.

Für das Geschäftsjahr 2025 rechnet das Management jedoch mit einem bedeutenden Wendepunkt, der Take-Two in diesem Jahr und darüber hinaus neue Rekorde bei der operativen Leistung bescheren wird. Konkret erwartet das Unternehmen für 2025 einen Nettoumsatz von mehr als 8 Milliarden US-Dollar und einen bereinigten freien operativen Cashflow von mehr als 1 Milliarde US-Dollar. Der Schlüssel zu diesem enormen Sprung ist GTA 6, das sich seit 2014 in der Entwicklung befindet. Angesichts des Hypes um das Spiel und der Erfolgsbilanz des Entwicklerstudios erscheinen neue Verkaufsrekorde alles andere als abwegig.

Entwicklung enttäuscht und schwierige Sondersituation

Der ETF wurde im Dezember 2020 ins gestartet. Die Performance in diesem Zeitraum ist enttäuschend. Während ein vergleichbares Produkt auf den MSCI World um 28 Prozent zulegen konnte, verlor der Global X-ETF 33 Prozent an Wert. Die Unternehmen der Gaming-Industrie gehörten zunächst zu den kurzfristigen Gewinnern der Corona-Pandemie, dann aber zu den deutlichen Verlierern der ausgelaufenen Maßnahmen mit Umsatzrückgängen im Jahr 2022. In diesem Jahr wird erwartet, dass die Branche wieder auf den langfristigen Wachstumspfad zurückkehrt.

Dabei ist allerdings die aktuelle Sondersituation rund um die Übernahme von Activision Blizzard durch Microsoft zu berücksichtigen. Die Aktie ist mit einer Gewichtung von 6,5 Prozent die größte Position im ETF. Das Potenzial für weitere Kursgewinne ist klar begrenzt, da der Kurs nur noch fünf Prozent unter dem möglichen Übernahmepreis notiert. Gleichzeitig besteht ein deutlich höheres Kursrisiko, sollte der Deal auf der Zielgeraden doch noch scheitern. Anleger, die sich für den ETF interessieren, sollten daher mit einem Investment warten, bis hier eine Entscheidung gefallen ist.