29. März 2024
Dieser ETF profitiert von Europa-Aktien mit höherer Qualität

Dieser ETF profitiert von Europa-Aktien mit höherer Qualität

Kaum etwas ist bei deutschen Privatanlegern so beliebt wie Dividenden. Schauen wir uns dazu einmal einen ETF auf Europa-Aktien näher an.

Zwar stehen Dividenden einer langfristig besseren Wertentwicklung oft im Wege, doch Produkte mit einer entsprechenden Strategie führen jedes ETF-Ranking an. Heute geht es um einen ETF, der neben der Ausschüttung auch die Qualität der Unternehmen im Blick hat.

Der Fidelity Europe Quality Income UCITS ETF (WKN: A2DWQY) könnte für Anlegerinnen und Anleger, die auf der Suche nach einer aussichtsreichen Investitionsmöglichkeit in europäische Qualitätsunternehmen sind, eine interessante Option darstellen. Ein Blick auf den Return on Invested Capital (ROIC) zeigt, dass der ETF laut Daten von Morningstar mit beeindruckenden 23,57 Prozent deutlich über dem iShares Core MSCI Europe UCITS ETF EUR (WKN: A0RPWG) liegt, der nur 16,78 Prozent erreicht.

ETFs auf Europa-Aktien

Dieser signifikante Unterschied deutet darauf hin, dass die im Fidelity ETF enthaltenen Unternehmen das investierte Kapital grundsätzlich deutlich effizienter einsetzen und damit ein höheres Renditepotenzial bieten. Ein höherer ROIC deutet nämlich auf Wettbewerbsvorteile der Unternehmen hin.

Wie sich der Quality Income ETF vom breiten Index abhebt

Die Auswahl der Unternehmen erfolgt anhand verschiedener quantitativer Kriterien. Neben dem ROIC sind die Cashflow-Marge, die Stabilität der freien Cashflows und die Dividendenrendite von zentraler Bedeutung. Ein weiterer wesentlicher Unterschied zwischen dem Fidelity Europe Quality Income UCITS ETF und dem MSCI Europe Index besteht in der Anzahl der enthaltenen Positionen. Während der MSCI Europe mit 424 Unternehmen breit diversifiziert ist, setzt der Fidelity ETF auf eine konzentriertere Auswahl von 85 Titeln.

Damit investiert der ETF gezielt in wenige Qualitätsunternehmen, die die strengen Auswahlkriterien erfüllen. Zudem sind die Top-10-Positionen im Fidelity ETF mit 26,80 Prozent stärker gewichtet als im MSCI Europe mit 22,75 Prozent. Diese Konzentration auf die aussichtsreichsten Unternehmen kann einerseits zu einer überdurchschnittlichen Performance beitragen, birgt aber auch ein erhöhtes Klumpenrisiko.

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Auf Ebene der Branchengewichtung weisen der Fidelity ETF und der MSCI Europe ETF vergleichbare Verteilungen auf. Bei der Auswahl der einzelnen Unternehmen gibt es jedoch deutliche Unterschiede. Auffällig ist, dass Schwergewichte wie Shell, Astrazeneca, SAP und HSBC, die im MSCI Europe prominent vertreten sind, im Fidelity ETF gänzlich fehlen. Stattdessen finden sich Titel wie Siemens, Total, Air Liquide und BBVA unter den Top 10 des Fidelity ETF. Diese Unterschiede in der Zusammensetzung können zu Performanceunterschieden führen und unterstreichen den Qualitätsfokus des Fidelity-Produktes.

Blick auf die ETF-Performance und Ausblick

Die laufenden Kosten des Fidelity Europe Quality Income UCITS ETF liegen bei 0,3 Prozent. Hier muss sich der ETF deutlich dem MSCI Europe ETF geschlagen geben, der mit einer niedrigen Gesamtkostenquote von 0,12 Prozent beeindruckt.

Ein Blick auf die Performance der beiden ETFs zeigt, dass sich der Fidelity ETF seit seiner Auflegung im Oktober 2017 dem MSCI Europe ETF knapp geschlagen geben muss. Lediglich auf Sicht von einem Jahr hat der Fidelity ETF leicht die Nase vorn, aber auf Sicht von drei und fünf Jahren muss er sich dem günstigeren Konkurrenten geschlagen geben. Seit Auflegung kommt der Fidelity-ETF auf ein kumuliertes Plus von 47 Prozent, während der MSCI Europe-ETF auf gut 52 Prozent kommt.

Zusammengefasst bietet der Fidelity Europe Quality Income UCITS ETF Anlegern die Möglichkeit, in eine konzentrierte Auswahl europäischer Qualitätsunternehmen zu investieren. Für den ETF sprechen langfristig die besseren Fundamentaldaten und die damit verbundene zu erwartende Outperformance in schwachen Börsenphasen im Vergleich zu einem ETF auf den MSCI Europe. Die fehlende historische Outperformance in Verbindung mit den höheren Gebühren sollten Anleger jedoch im Hinterkopf behalten.