26. Februar 2024
KI-Gesetz kommt: Ist ein Investment in einen stark regulierten Markt noch lohnenswert?

KI-Gesetz kommt: Ist ein Investment in einen stark regulierten Markt noch lohnenswert?

Bislang ist der KI-Markt ein unregulierter. Das hat Nachteile, erlaubt den Entwicklern aber auch sämtliche Freiheiten und entsprechende Erfolge. Das soll sich nun ändern. Ist Künstliche Intelligenz dann noch spannend für Anlegerinnen und Anleger?

Künstliche Intelligenz ist zweifelsohne eines der großen Themen des Jahres. Längst hat die KI nicht nur Einzug in produzierende Gewerbe gehalten, auch in kreativen Berufen, Schulen und nicht zuletzt in unserem Privatleben spielt sie eine immer größere Rolle. Reguliert ist der Markt in Europa nicht – das soll sich jedoch zeitnah ändern.

Strenge Regeln für unterschiedliche KI-Modelle

Anfang Februar haben die Mitgliedsstaaten der EU einen Entwurf zur Regulierung Künstlicher Intelligenz abgesegnet. 892 Seiten umfasst der KI-Act, der Gesetzestext, der die Rolle von KI in unserem Alltag regeln soll. Begeisterung gab es nicht in allen EU-Ländern, insbesondere in Deutschland regte sich Widerstand, man sorgte sich um Überregulierung. Denn das Gesetz sieht vor, KI-Systeme in verschiedene Risikogruppen einzuteilen – je höher die Gruppe, desto strenger die Vorgaben.

GPT 4, die Grundlage für den berühmten Chatbot ChatGPT, ist das Basismodell. Dieses und weitere Basismodelle sollen in Europa je nach Risikoklasse Pflichten bekommen, etwa beim Thema Datenschutz – denn ohne Weitergabe von bestimmten Daten kann keine KI trainiert werden. Zu strenge Regulierungen würden also eher bremsen als für Innovation sorgen. Deutschland, insbesondere der FDP, ist daher wichtig, dass diese Fragen geklärt werden.

Tipp: Schau dir gleich unsere Themen-Seite zur künstlichen Intelligenz an.

Inzwischen hat Volker Wissing nachgegeben. Er sei mit dem gefundenen Kompromiss zufrieden, habe aber bis zum Schluss darum gerungen, innovationsfreundlichere Regeln und Verbesserungen für kleine und mittlere Unternehmen erzielen können. Ihm und seiner Partei, der FDP, ging es dabei vor allem darum, Deutschland und Europa zu einem bedeutenden KI-Standort zu machen, der sich im internationalen Wettbewerb behaupten kann. Derzeit sind es vor allem Tech-Riesen aus den USA, die den Markt beherrschen.

In welchen KI-ETF investieren?

Was bedeutet dieses Gesetz für Anlegerinnen und Anleger, die KI bereits im Depot haben oder über ein Investment nachdenken? Noch lässt sich das schwer vorhersagen. Eine zu starke Regulierung, die sich auf Europa, respektive die EU, beschränkt, könnte anderen Ländern einen Vorteil verschaffen. Die USA möchte zwar auch stärker regulieren. Doch im Vergleich zu Europa setzen die USA auf Chancen und weniger auf Risiken. Die Innovationskraft soll nicht beschränkt werden, Risiken aber dennoch nicht aus dem Blickfeld geraten.

Wer also vom KI-Boom profitieren möchte, sollte den Blick vorerst gen Vereinigte Staaten richten. Wer einen ETF mit US-Schwerpunkt im Portfolio hat, etwa den S&500, hat bereits führende KI-Unternehmen im Depot. Wer gezielter investieren möchte, kann sich den Xtrackers Artificial Intelligence and Big Data UCITS ETF (WKN: A2N6LC) anschauen. Enthalten sind zu knapp 90 Prozent US-Unternehmen wie NVIDIA, Alphabet oder Meta, aber auch ein kleiner Teil Asien und Europa sind im ETF präsent, so ist etwa auch Samsung unter den Top10-Positionen. Die Entwicklung kann sich sehen lassen. 2023 ging es um satte 61,84 Prozent nach oben, im laufenden Jahr steht der ETF bei einem Plus von 10,53 Prozent.

In welche Richtung sich die Branche nach Verabschiedung des Gesetzes entwickeln wird, bleibt abzuwarten.