17. August 2023
Mit einem Medizintechnik-ETF kannst du von der alternden Bevölkerung profitieren

Mit einem Medizintechnik-ETF kannst du von der alternden Bevölkerung profitieren

Die Medizintechnik spielt durch die Entwicklung innovativer Lösungen eine entscheidende Rolle im Gesundheitswesen. Eine Chance für Anleger.

Die rasche Entwicklung im Bereich der Medizintechnik hat zu einer besseren Patientenversorgung, effizienteren medizinischen Verfahren und einer höheren Lebensqualität geführt. Der iShares U.S. Medical Devices ETF (WKN: A2P64W) bietet Anlegern die Möglichkeit, an diesem Wachstum teilzuhaben, indem er ein diversifiziertes Portfolio von Unternehmen aus der Medizinproduktebranche abbildet. Die Medizinproduktebranche umfasst eine breite Palette von Produkten, darunter Implantate, medizinische Geräte, Diagnoseinstrumente, medizinische Software und vieles mehr. Diese Produkte werden in Krankenhäusern, Arztpraxen, Labors und sogar zu Hause verwendet. Die Nachfrage ist dabei relativ unabhängig von Konjunkturzyklen.

Tipp: Neben Medizintechnik gibt es auch noch weitere spannende Themen-ETFs.

Eine der größten Herausforderungen besteht darin, den regulatorischen Anforderungen und den Sicherheitsstandards gerecht zu werden. Die Unternehmen müssen strenge Vorschriften einhalten, um die Qualität und Sicherheit ihrer Produkte zu gewährleisten. Damit verfügen die Unternehmen aber auch über einen Burggraben, der die Branchenakteure relativ gut vor neuer Konkurrenz schützt. Gleichzeitig eröffnen der technologische Fortschritt und der demografische Wandel den Unternehmen im ETF neue Chancen.

Konzentriertes Portfolio mit vielen Marktführern

Das Portfolio des iShares U.S. Medical Devices ETF ist recht konzentriert. Das Portfolio umfasst 61 Positionen, wobei die Top 10 eine hohe Gewichtung von über 75 Prozent aufweisen. Unternehmen wie Thermo Fisher, Abbott Laboratories oder Intuitive Surgical sind Marktführer in ihren jeweiligen Bereichen. Dennoch sind auch diese Unternehmen nicht vor schwacher Performance gefeit, wie das Beispiel Medtronic zeigt. Das Unternehmen hat einen Marktanteil von über 30 Prozent in der kardiologischen Medizintechnik und ist zudem Marktführer bei Wirbelsäulenprodukten, Insulinpumpen und Modulen zur Neurostimulation bei chronischen Schmerzen.

Dennoch verlor die Aktie des Unternehmens in fünf Jahren acht Prozent an Wert. Umsatz und Gewinn stagnierten in diesem Zeitraum mehr oder weniger. Für Medtronic war es ein Problem, dass viele Operationen aufgrund von Corona aufgeschoben wurden. Ermutigt durch eine verbesserte Umsetzung mit der Zulassung wichtiger langfristiger Umsatztreiber und deutlichen Kostensenkungen rechnet das Unternehmen für das gerade begonnene Geschäftsjahr jedoch mit einem organischen Umsatzwachstum von 4 bis 4,5 Prozent bis 2024. Nicht die schlechteste Ausgangslage, um auf den langfristigen Wachstumspfad zurückzukehren.

Entwicklung enttäuscht zuletzt und Top 10 dominieren

Seit Auflegung des ETF im August 2020 ist die Performance enttäuschend. Mit einer kumulierten Performance von 18,4 Prozent liegt der ETF deutlich hinter einem vergleichbaren ETF-Produkt auf den breiteren S&P 500 zurück. Auch der zugrunde liegende Index kann nur über die lange Laufzeit von zehn Jahren eine bessere Performance als der S&P 500 aufweisen. Die Corona-Pandemie belastete das Geschäft vieler Medizintechnikunternehmen. Viele nicht lebensnotwendige Eingriffe wurden verschoben und auch Engpässe in den globalen Lieferketten belasteten die Unternehmen.

Laut den Daten von S&P ergibt sich derzeit jedoch eine interessante Bewertungssituation. Das erwartete Kurs-Gewinn-Verhältnis für das laufende Jahr liegt für den Medizintechnik-Index bei 27,9 und für den S&P 500 bei 20,1. Damit hat sich der Abstand zuletzt deutlich verringert. Beim Kurs-Cashflow-Verhältnis liegen die beiden Indizes bereits fast gleichauf. Angesichts der besseren Wachstumsperspektiven für die Medizintechnikbranche nicht die schlechteste Ausgangslage. Denn das jährliche Branchenwachstum soll bis 2030 bei über fünf Prozent p.a. liegen, während die Gesamtwirtschaft im gleichen Zeitraum nur um 2,2 Prozent p.a. wachsen soll.