29. Januar 2024
Rekordhoch in Sicht: Prächtige Perspektiven bei ETFs auf japanische Aktien?

Rekordhoch in Sicht: Prächtige Perspektiven bei ETFs auf japanische Aktien?

Japanische Aktien standen jahrzehntelang im Schatten der chinesischen Aktienmärkte. Mittlerweile scheint sich hier jedoch das Blatt gewendet zu haben. Der japanische Nikkei-225-Index hat sein altes Rekordhoch aus dem Jahr 1989 wieder ins Visier genommen.

Chinas Wirtschaft kämpft derzeit gegen die Immobilienkrise, die hohe Jugendarbeitslosigkeit, die fortschreitende Überalterung der Gesellschaft und musste seine bisherigen Prognosen zum Wirtschaftswachstum zuletzt deutlich zurückschrauben. Maßnahmen wie das Verheimlichen von Arbeitsmarktdaten, das Regulieren von Analystenmeinungen oder das Verbot von Aktienverkäufen bzw. die Verpflichtung institutioneller Anleger zum Aktienkauf dürften das Vertrauen inländischer und internationaler Investoren wohl kaum gefördert haben. Die massive Unterstützung Russlands, die kriegsbedingten Sanktionen des Westens gegen Putins Reich zu umgehen, passt in dieses tendenziell negative Bild. Bleibt zu hoffen, dass die chinesischen Machthaber nicht dem Beispiel Russlands folgen. Drohungen gegen Taiwan und andere Nachbarländer stimmen diesbezüglich allerdings nicht sonderlich optimistisch.

Blackrock setzt auf japanische Aktien

Der weltgrößte Vermögensverwalter Blackrock, dessen Meinung in der Finanzwelt von anderen Investoren besonders stark beachtet wird, bevorzugt mit Blick auf das Jahr 2024 japanische Aktien. Unter fundamentalen Aspekten kann der japanische Aktienmarkt gegenwärtig mit einem attraktiven Kurs/Gewinn-Verhältnis und relativ hohe Dividendenrenditen überzeugen, was nach dem 1989 erfolgten Platzen der Aktienblase alles andere als der Fall war. Während Chinas Wirtschaft in den vergangenen Monaten in die Deflation gerutscht ist, gelang den Japanern Anfang 2022, diesen Teufelskreis für die Wirtschaft zu verlassen.

Tipp: Hier findest du eine Auflistung japanischer Aktien-ETFs.

Mittlerweile verzeichnet Japan ein höheres Wirtschaftswachstum als Deutschland bzw. die Eurozone. Weil japanische Firmen einen großen Teil ihrer Gewinne im Ausland erwirtschaften, hat die seit einem Jahr zu beobachtende Yen-Schwäche zwar zu steigenden Unternehmensgewinnen geführt, selbst ein moderates Comeback der japanischen Währung dürfte an den positiven Perspektiven des Tokioter Aktienmarktes jedoch kaum etwas ändern. Transparenz und Reformen in puncto Corporate-Governance dürften das Ansehen japanischer Aktien fördern, insbesondere mit Blick auf die unter Investoren immer wichtiger werdenden ESG-Kriterien. Unternehmen, die auf die Umwelt, die Gesellschaft und durch eine verantwortungsvolle Unternehmensführung überzeugen, gelten als besonders kaufenswert.

Japan-ETFs entwickelten sich 2023 prächtig

Anlegern steht mit Blick auf japanische Aktien eine große Auswahl bereit. Insgesamt 76 Papiere bieten eine vollständige Replikation, von denen aktuell insgesamt sechs Papiere auf eine Marktkapitalisierung von mehr als eine Milliarde Euro kommen. Deren jährliche Managementgebühren (TER) schwanken zwischen 0,09 Prozent p.a. (Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF (WKN: DBX0NJ)) und 0,21 Prozent p.a. (UBS MSCI Japan UCITS ETF (WKN: A1W3BE)).

Bei ETFs auf japanische Aktien überwiegen hinsichtlich der in der Vergangenheit erzielten Renditen eindeutig die positiven Vorzeichen. Die beiden Papiere mit der höchsten Marktkapitalisierung – der Amundi MSCI Japan UCITS ETF (WKN: LYX0YC) und der Xtrackers Nikkei 225 UCITS ETF – kamen bei einem Betrachtungszeitraum von fünf Jahren auf annualisierte Renditen von 7,5 bzw. 8,4 Prozent p.a. – und das bei relativ moderater Kursschwankungsintensität (Volatilität).

Fazit: Aus charttechnischer Sicht befinden sich japanische Blue Chips in einem intakten Aufwärtstrend, was durch die seit Mitte 2020 zu beobachtende Bergfahrt der 200-Tage-Linie sehr gut zum Ausdruck kommt. Japans Aktienmarkt kann – verglichen mit dem chinesischen – zahlreiche Vorteile aufweisen. Neben der besseren Performance während der vergangenen fünf Jahre schwanken die Titel aus Fernost weniger stark und beim Thema ESG dürften die Japaner ebenfalls die besseren Karten haben.