11. Juli 2023
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Warum Geldmarkt-ETFs Banken-Tagesgeld als Anlagealternative ablösen

Geldmarkt-ETFs sind wieder in den Blick gerückt. In diesem Beitrag zeigen wir dir, warum sie besser sind als Tagesgeld.

Die diesjährigen Turbulenzen bei Regionalbanken in den USA waren ein Auslöser, der vielen Anlegern die Risiken des Sektors vor Augen geführt hat. In der Folge gewinnen Geldmarktfonds zunehmend an Bedeutung. So hat sich in den USA die Umschichtung von Bankeinlagen in Geldmarktfonds beschleunigt. Rund eine Billion US-Dollar wurden in den letzten 15 Monaten aus Bankeinlagen abgezogen, während etwa der gleiche Betrag in Geldmarktprodukte floss.

Geldmarkt-ETFs haben schnell reagiert

Abgesehen von den Risiken, die mit unbesicherten Bankeinlagen verbunden sind, konnten Geldmarkt-ETFs bei den raschen Zinserhöhungen der US-Notenbank schneller höhere Zinsen bieten, da sie nur in kurzfristige Schuldtitel und Finanzinstrumente mit Laufzeiten von in der Regel bis zu 12 Monaten investieren oder durch ein Swapgeschäft Übernachtzinssätze abbilden. Durch ihre kurzfristige Anlagestrategie können Geldmarktfonds Marktschwankungen besser abfedern als langfristige Anlagen.

Auch im europäischen Markt besteht für Sparer das Problem, dass die meisten Tagesgeldkonten nach wie vor sehr niedrige Zinsen bieten. Zwar liegen die besten Angebote in Deutschland für einen begrenzten Zeitraum mittlerweile im Bereich von 3,5 Prozent, aber gerade viele Sparkassen und Genossenschaftsbanken bieten immer noch absolute Niedrigzinsen. Es erscheint nicht unwahrscheinlich, dass bei der nächsten EZB-Sitzung der maßgebliche Einlagenzinssatz, der derzeit ebenfalls bei 3,5 Prozent liegt, weiter angehoben wird. Mit einem Wechsel in einen Geldmarkt-ETF können Anleger besonders schnell vom aktuellen Zinsumfeld profitieren.

Inverse Zinskurve, Sicherheit und Flexibilität

Sowohl in den USA als auch in Europa sind die Zinskurven derzeit invers. In Erwartung einer Rezession und damit verbundener Zinssenkungen der Zentralbanken werfen kurzfristige Anlagen derzeit höhere Renditen ab als langfristige. Äußerungen von Mitgliedern der amerikanischen und europäischen Zentralbanken deuten jedoch darauf hin, dass der Markt mit seiner Einschätzung sinkender Zinsen zum Jahresende falsch liegen könnte. Es ist daher durchaus möglich, dass Anleger mit einem Geldmarkt-ETF noch länger von diesem seltenen Effekt höherer Zinsen für kurzfristige Anlagen profitieren können.

Tipp: Hier findest du sämtliche Geldmarkt-ETFs.

Im Gegensatz zu Bankeinlagen sind Einlagen in einen Geldmarkt-ETF als Sondervermögen vor der Insolvenz der Kapitalanlagegesellschaft bzw. der Kapitalverwaltungsgesellschaft gut geschützt. Damit bieten sich Geldmarkt-ETFs insbesondere für Kritiker des Bankensystems oder besonders vermögende Anleger als sichere Alternative an. Durch die tägliche Verkaufsmöglichkeit haben diese zudem einen schnellen Zugang zu Liquidität.

Wie in den Geldmarkt investieren

Anleger können mit verschiedenen ETFs vom steigenden Zinsniveau in den USA und Europa profitieren. Mit dem Xtrackers II USD Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C (WKN: DBX0A0) profitieren Anlegerinnen und Anleger von der effektiven FED Funds Rate in Höhe von derzeit 5,1 Prozent. Dieser Zinssatz wird indirekt über einen Swap abgebildet, die jährliche Pauschalgebühr des Produkts beträgt 0,15 Prozent. Anleger müssen allerdings das Währungsrisiko beachten.

Ähnlich funktioniert der Lyxor Smart Overnight Return UCITS ETF (WKN: LYX047), der in einer thesaurierenden und einer ausschüttenden Tranche erhältlich ist. Die Managementgebühr beträgt hier 0,05 Prozent und die abgebildete Euro Short Term Rate 3,4 Prozent.

Mit dem iShares eb.rexx Government Germany 0-1yr UCITS ETF (WKN: A0Q4RZ) können Anleger in kurzlaufende Staatsanleihen der Bundesrepublik Deutschland investieren. Zinserhöhungen können sich hier zwar negativ auf den Kurs auswirken, das Risiko ist aber aufgrund der durchschnittlichen Restlaufzeit von einem halben Jahr überschaubar. Die Effektivverzinsung liegt bei 3,4 Prozent und die Gesamtkostenquote bei 0,13 Prozent.