4. April 2024
Was diesen Goldminen-ETF besonders interessant macht

Chancen: Wechseln Goldminen-ETFs jetzt auf die Überholspur?

Goldminen-ETFs haben sich jüngst besser entwickelt als das Edelmetall selbst. Wir stellen dir zwei Produkte aus diesem Segment vor.

Früher wurde Goldminen eine Hebelwirkung gegenüber dem Goldpreis nachgesagt. In den vergangenen Jahren war davon allerdings nichts zu sehen. In den vergangenen vier Wochen entwickelte sich der Sektor hingegen deutlich besser als das gelbe Edelmetall.

Goldminenindizes mit Nachholpotenzial – eine Chance für Goldminen-ETFs?

Möglicherweise halten die Investoren bei der lange Zeit in Vergessenheit geratenen Branche nun ein Comeback für möglich. Argumente gibt es einige, schließlich wirkt sich ein steigender Goldpreis positiv auf die Umsatz- und Gewinnentwicklung der Goldminen aus. Sollte der Aufwärtstrend des gelben Edelmetalls von nachhaltiger Natur sein und – abgesehen von akzeptablen technischen Korrekturen – kein Trendwechsel nach unten erfolgen, verfügen Goldminen auf lange Sicht über erhebliches Nachholpotenzial.

Einige Goldminenindizes zeichnen sich dadurch aus, dass ihre Indexmitglieder attraktive Kurs/Gewinn-Verhältnisse und ansehnliche Dividendenrenditen bieten. Diese Vorteile sind bislang aber ignoriert worden. Weil sich der Goldpreis seit Jahren deutlich besser als Goldminentitel entwickelt hat, bewegen sich Kennzahlen, welche die jeweiligen Branchenindizes in Gold bemessen, nur knapp oberhalb ihrer historischen Tiefststände. So entsprach zum Beispiel der NYSE Arca Gold BUGS Index im November 2003 dem Gegenwert von 0,64 Feinunzen Gold. Aktuell liegt dieses Verhältnis bei lediglich 0,11, was auf eine deutliche historische Unterbewertung hindeutet.

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Die Auswahl an Goldminen-ETFs und deren zugrunde liegenden Indizes blieben trotz der Goldpreisrally bislang relativ überschaubar. Weil ein Investment in diese Branche in der Regel der Charakter eines „sicheren Hafens“ zugestanden wird, sollten in Frage kommende ETFs folgende Bedingungen erfüllen: Es sollte unbedingt eine physische Replikation vorliegen und die Marktkapitalisierung sollte möglichst über der Marke von 100 Millionen Euro liegen. Diese Voraussetzungen erfüllen insgesamt sechs Papiere.

Auf Monatssicht mit starkem Hebel

Sämtliche in Frage kommenden Goldminen-ETFs haben sich in den vergangenen vier Wochen um mindestens 20 Prozent verteuert und erzielten damit gegenüber dem Goldpreis (+9,3 Prozent) eine markante Outperformance.

Beim Vergleich der verfügbaren Indizes sollten sich Anleger jedoch über deren unterschiedlich starke Konzentration auf Goldminen bewusst sein. Einige Indizes enthalten zum Beispiel auch Titel, die sich nicht ausschließlich auf die Förderung von Gold und dessen Vermarktung spezialisiert haben. Neben Silberminen finden sich in so manchem Index auch Unternehmen, die mit Blick auf die Förderung von Gold lediglich als Dienstleister fungieren. Zwei Indizes enthalten hingegen „besonders reine“ Goldminenwerte. Zum einen handelt es sich um den Lyxor NYSE Arca Gold BUGS (DR) UCITS ETF (WKN: ETF191), dessen Basisindex aus 22 Unternehmen besteht, die ihre Goldproduktion nicht länger als für eineinhalb Jahre absichern.

Zum anderen bietet auch der 22 Werte umfassende UBS Solactive Global Pure Gold Miners UCITS ETF (WKN: A1JVYP) ein starkes Exposure in „echte“ Goldminen. Dessen Indexkonzept sieht vor, die größten börsennotierten Unternehmen aufzunehmen, die mindestens 90 Prozent ihres Ertrags durch Goldabbau erzielen. Hinsichtlich der Kennzahlen Performance und Risiko bewegen sich beide Papiere in einer ähnlichen Kategorie. Wer allerdings unbedingt in „weltberühmte“ Goldminenfirmen wie Newmont oder Barrick Gold investieren möchte, sollte sich für den NYSE Arca Gold BUGS entscheiden. Hier fallen die jährlichen Gebühren mit 0,55 Prozent zwar etwas höher aus, im Gegenzug kann der Index aber die „Stars der Branche“ und eine längere Historie aufweisen.

Fazit: Ein Goldmineninvestment sollte man – ähnlich wie den Kauf von Gold – in erster Linie als zusätzliche Absicherung für Anleger mit langfristigem Anlagehorizont interpretieren. Als Beimischung für mutige und risikobewusste Investoren eröffnet es signifikantes Nachholpotenzial – gegenüber Gold, aber auch gegenüber „ganz normalen“ Blue Chips.