21. November 2018
Eine Lyxor-Studie stellt aktiven Fondsmanagern ein schlechtes Zeugnis aus.

2018 ist besonders miserabel für aktive Fondsmanager

Die Bilanz aktiver Fondsmanager lässt allzu oft zu wünschen übrig. Das gilt in diesem Jahr laut einer Studie sogar noch in höherem Maße als im vergangenen.

Wer hohe Gebühren für einen aktiven Fonds bezahlt, sollte der Logik nach auch höhere Erträge als ein vergleichbarer Index erwarten dürfen. Nach Zahlen der Analyseabteilung von Lyxor gelang das allerdings im auslaufenden Jahr 2018 noch weniger als im Vorjahr. Gelang dies 2017 noch 44 Prozent der Aktiven, glückte es diesmal nur in 31 Prozent der Fälle. Dies ist das wenig schmeichelhafte Ergebnis für die klassische Fondsindustrie und geht aus einer aktuellen Untersuchung von Lyxor Asset Management hervor. Einmal pro Quartal untersucht der französische Vermögensverwalter die Performance von mehr als 6.000 aktiv gemanagten und in Europa aufgelegten Fonds. Marlène Hassine Konqui, Studienautorin und Leiterin des ETF Research bei Lyxor sieht wenige Chancen, dass es aktiven

Managern gelingen könnte, im letzten Quartal das Ergebnis noch deutlich zu verbessern. „Angesichts der aktuellen politischen und ökonomischen Risiken dürften aktive Manager auf Jahressicht schlechter abschneiden als 2017“, sagte sie. Im Rentenbereich erzielten in diesem Jahr lediglich 27 Prozent der aktiven Manager Alpha, also eine höhere Rendite als der Markt. Obwohl das dritte Quartal für sie vor allem bei europäischen Staatsanleihen und europäischen Unternehmensanleihen sehr gut lief, werden sie über alle Rentensegmente hinweg das Ergebnis des vergangenen Jahres (39 Prozent) nicht erreichen können. Wenig überzeugen konnten bisher Manager von US-Hochzinsanleihen sowie von Unternehmensanleihen der Schwellenländer.

Europa bietet Chancen für aktive Aktienmanager

An den Aktienmärkten schafften es immerhin 33 Prozent der aktiven Manager, eine Outperformance gegenüber der Benchmark zu erreichen. Die besten Ergebnisse gab es bei europäischen Aktien. Hier profitierten die Fondsmanager von speziellen Trends und Themen, die zu einer größeren Verteilung der Renditen geführt hatten, interpretieren die Studienautoren die Zahlen. Dies galt jedoch nicht für alle europäischen Aktienmärkte gleichermaßen. So konnten lediglich drei Prozent aller Fonds auf französische Large Caps bisher eine Outperformance erzielen. Deutlich besser schnitten dagegen mit einer Quote von 68 Prozent die Manager spanischer Large Caps ab. Künftige Chancen für aktive Manager sieht Lyxor weiterhin in Europa und dort vor allem in Großbritannien. „Die Unsicherheiten über den Brexit schaffen ein günstiges Umfeld für aktive Fondsmanager“, so Marlène Hassine Konqui. In den meisten anderen Anlageregionen dürften passive Strategien im vierten Quartal allerdings die Nase vorne haben. Dies gelte vor allem für die Rentenmärkte. „Anleiheinvestoren sollten sich vorerst fast ausschließlich auf passive Fonds konzentrieren“, so Hassine Konqui. „Die teilweise guten Ergebnisse aus dem dritten Quartal können nicht darüber hinwegtäuschen, dass aktive Manager diese Erfolge im weiteren Verlauf des Jahres wohl kaum wiederholen werden.“

Lieber einen ETF kaufen

Bis auf den spanischen Aktienmarkt wären Anleger mehrheitlich mit ETFs besser gefahren als mit einem aktiven Fonds. Laut Expertin können Unsicherheiten aktiven Fondslenkern in die Karten spielen. Denn hier ist Anlass geboten, stärker vom Vergleichsindex abzuweichen als sonst. Allerdings kann der Schuss auch nach hinten losgehen, und das zeigt die Studienreihe seit einiger Zeit. Besonders groß ist der Vorsprung für ETFs dieses Jahr bei US-Hochzinsanleihen und Schwellenländer-Anleihen auf Unternehmensbasis.

Tipp: In der ETF-Suche von extraetf.com finden Sie schnell den für Sie richtigen ETF.