21. Oktober 2020

5 ETFs, die es noch nicht gibt, wir uns aber dringend wünschen

Die ETF-Macher bieten stets neue Produkte. Doch einige fehlen aus unserer Sicht noch. Wir haben daher ein paar Vorschläge für ETFs, die es noch nicht gibt, aber Anlegern viel Freude machen würden.

Eingefleischte ETF-Anhänger schätzen an dieser Produktgattung vor allem eines: Mit wenigen ETFs möglichst breit zu investieren. Häufig entscheiden Sie sich dann für eine Kombination aus einem Industrie- und einem Schwellenländer-ETF. Noch einen drauf setzen ETFs, die beides kombinieren. Der kleine Haken daran ist, dass kleine Unternehmen meist unter den Tisch fallen.

Ein MSCI World IMI muss her

Wer in einen Welt-ETF investieren möchte, der nicht nur Large- und Midcaps, sondern auch Small Caps mit abbildet, hat heute nur eine Option: einen ETF auf den MSCI ACWI IMI. Dieser Index besteht aus mehr als 8.700 Unternehmen aus 23 Industrie- und 26 Schwellenländern. Der Nachteil hier ist jedoch, dass man eine vorgefertigte Gewichtung von Industrie- und Schwellenländern hat.

Wer das Verhältnis Industrie- und Schwellenländer inklusive Smallcaps (was durch den Zusatz IMI ausgedrückt wird) individuell gestalten möchte, kann dies aktuell nicht mit nur zwei ETFs umsetzen. Denn: Es gibt zwar einen MSCI World EM IMI ETF (z.B. von iShares, siehe WKN: A111X9), aber es fehlt das Bindeglied. Dies wäre der MSCI World IMI. Dieser existiert aktuell noch nicht.

Der MSCI World IMI würde Anlegern zusätzliche Flexibilität in der Gestaltung Ihres Portfolios bieten. Daher kommt dieser ETF auf unsere Wunschliste. 

Tipp: Hier finden Sie die kostengünstigsten Anbieter für ETF-Sparpläne.

Ausschüttende globale Small-Caps-ETFs

Hier gibt es den SPDR MSCI World Small Cap UCITS ETF (WKN: A1W56P). Und auch Blackrock hat sich ein paar Jahre später des Segments angenommen. Doch sowohl der SPDR-ETF als auch der iShares MSCI World Small UCITS ETF (WKN: A2DWBY) sind thesaurierend. Unser Vorschlag: Solche ETFs sollte es auch als Ausschütter geben, gerne auch inklusive Schwellenländer.

Ein ETF auf den Plattform-Index

Plattformen sind das erfolgreichste Geschäftsmodell der Welt. Google, Amazon, Facebook, Alibaba & Co. beweisen, wie hervorragend das Geschäft funktioniert. Diese Konzerne erzielen enorme Wachstumsraten, zum Teil gigantische Margen jenseits von 30 Prozent und nehmen in der Regel monopolartige Marktstellungen ein. „Da Plattformen viele Wettbewerbsvorteile gegenüber klassischen Unternehmen besitzen, werden sie an den Börsen deutlich höher bewertet“, schreibt der Plattform-Experte Holger Schmidt. 

Schmidt errechnet Woche für Woche auch einen Index, der die Wertentwicklung von 15 Plattform-Aktien abbildet, gewichtet mit ihrer aktuellen Marktkapitalisierung. Der Index enthält folgende Unternehmen: Alibaba, Alphabet, Amazon, Baidu, Booking Holdings, Dropbox, Etsy, Facebook, Microsoft, Naspers, Netflix, PayPal, Tencent, Twilio und Weibo. Auf Sicht von zwölf Monaten hat der Plattform-Index eine Performance von 70 Prozent gebracht. Auf Sicht von drei Jahren zeigt der Index sogar dem Nasdaq 100 die Rücklichter. 

ETFs, die es noch nicht gibt: Ein ETF auf den Plattform-Index könnte für tech-affine Anleger Sinn machen.
ETFs, die es noch nicht gibt: Ein ETF auf den Plattform-Index könnte für tech-affine Anleger Sinn machen.

 

Zugegeben, ein ETF auf den Plattformindex wäre nicht sehr breit diversifiziert. Dennoch könnte ein Investment langfristig gutes Potenzial bieten. Daher landet dieser Vorschlag in unserer Liste für ETFs, die es noch nicht gibt. 

Der erste echte Bitcoin-ETF

Bitcoin spricht gerade junge Anleger an. Manche Experten sehen in Bitcoin enormes Potential. So hält Robert Kiyosaki einen Bitcoin-Preis in drei Jahren bei 75.000 US-Dollar für realistisch. Und auch die Bayerische Landesbank wagte sich vor wenigen Jahre aus der Deckung. Die Prognose lautete: Der Bitcoin notiert im Mai 2020 bei 90.000 Dollar. Heute wissen wir natürlich, dass dieses Kursziel weit verfehlt wurde. Was noch nicht ist, kann ja noch werden, meinen die Optimisten.

Es gibt aber auch prominente Kritiker. Investorenlegende Warren Buffett etwa gehört diesem Lager an. Er hält gar nichts vom Bitcoin. Das digitale Gold, wie es heute oft bezeichnet wird, spaltet die Anleger. Die Glaubensfrage lautet: Setzen sich Kryptowährungen durch oder nicht? Und selbst wenn, ist es dann der Bitcoin, der das Rennen macht? Egal, was Sie vom Bitcoin halten, es gibt Anleger, die vom Bitcoin überzeugt sind. Wieso also nicht den ersten in Deutschland handelbaren Bitcoin-ETF oder einen breiten Krypto-ETF ins Leben rufen?

Wie wäre es mit einem Wasserstoff-ETF?

Greifbarer als Bitcoin ist da schon das Segment Wasserstoff. Es gibt zwar schon einige ETFs rund um das Thema Wasser, aber noch nicht zu Wasserstoff. Mit dem zunehmenden Ausbau der erneuerbaren Energien Wind wird es in Zukunft nach Ansicht von Experten deutlich wirtschaftlicher, grünen Strom zur Wasserstoffgewinnung einzusetzen und sich damit eine Lager- und Transportfunktion zu schaffen. Bereits heute baut Toyota Wasserstoffautos in Serie. Ein Platz auf unserer Themen-Seite wäre dem Wasserstoff-ETF sicher.

ETFs, die es noch nicht gibt – Ihre Wünsche

Zugegeben, diese Liste ist sehr subjektiv und ließe sich sicherlich erweitern. Wenn Sie Ideen haben für ETFs, die es noch nicht gibt, Sie sich aber dringend wünschen, dann schreiben Sie uns: Redaktion@extraetf.com.