14. Juni 2022
AEX Aktienindex: Das gallische Dorf im Herzen von Europa

AEX Aktienindex: Das gallische Dorf im Herzen von Europa

Marco Jansen, Gesellschafter und Prokurist der Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve, über den niederländischen Aktienindex AEX und warum Anleger ihn auf dem Schirm haben sollten.

Unsicherheit hat sich an den internationalen Kapitalmärkten breit gemacht. Der Ukraine-Konflikt, steigende Zinsen, ausufernde Inflation und nicht zuletzt die Entwicklung der Corona-Situation in China treiben den Anlegern aktuell die Sorgenfalten auf die Stirn. Wie in solchen Zeiten üblich stehen die großen Indizes im Zentrum des Denkens und Handelns. Links und rechts des Wegesrandes finden sich aber durchaus Alternativen um das eigene Depot aktuell wertstabil, aber auch chancenorientiert aufzustellen.

AEX: Klein aber oho

Ein Zwerg im Konzert der globalen Aktienbörsen ist der niederländische AEX, beheimatet in der Hauptstadt Amsterdam. Während das Land von sowohl der Fläche als auch der Einwohnerzahl eher in die Größenordnung von Nordrhein-Westfalen einzusortieren ist, bildet die Speerspitze des Index ein Trio von internationalen Spitzenkonzernen die ihres Gleichen sucht.

Insgesamt besteht der Index aus den 25 größten und liquidesten Aktiengesellschaften des Landes. Die beiden niederländisch-britischen Unternehmen Shell und Unilever sowie der weltgrößte Produzent von Maschinen zur Herstellung von Computerchips ASML machen zusammen bereits fast 40 Prozent der Gewichtung des Index aus. Des Weiteren findet man sehr viele bekannte Namen wie die ING * Group (Bank), DSM (Chemie), Heineken (Bier) oder auch Philips (Elektronik) im Aufgebot wieder. Die durchschnittliche Bewertung mit einem Kurs-Gewinnverhältnis von 13 auf Basis der Schätzungen für 2023 spiegeln die Attraktivität des aktuellen Kursniveaus wider. Darüber hinaus wird die Anlage „versüsst“ durch eine überdurchschnittliche Dividendenrendite von 2,75 Prozent jährlich.

Drei Schwergewichte

Während die große Gewichtung der drei Top-Positionen in der Regel eher nachdenklich stimmt, verspricht gerade diese Konstellation für die nächsten Börsenmonate eine spannende Investmentperspektive. Shell (bis vor kurzem noch Royal Dutch Shell) profitiert überproportional von dem enormen Energiepreisanstiegen an den Rohstoffmärkten. Außerdem ist man im Bereich der erneuerbaren Energien ebenfalls hervorragend positioniert.

Während Unilever aktuell mit den hohen Inflationszahlen und den damit verbundenen Preissteigerungen für Lebensmittel zu kämpfen hat, dürfte die aktuelle Situation langfristig zu höheren Gewinnmargen bei diesem defensiven Unternehmen sorgen. ASML ist als klassischer Wachstumswert deutlich von den Höchstkursen zurückgekommen und unterliegt als Hersteller der Chipproduktion nicht dem üblichen Halbleiterzyklus. Die Auftragsbücher sind auf Jahre gefüllt und der aktuelle Rückgang bietet eine spannende Einstiegsmöglichkeit. Drei Branchen – drei Themen – drei Erfolgsstorys für ein gutes Investment.

AEX-ETF für Anleger

Die Niederlande bieten in den nächsten Monaten nicht nur für Sommerurlauber interessante Perspektiven, sollten dürften das Depot der Anlage um spannende Facetten bereichern und durchaus in den aktuell bewegten Zeiten Chancen auf Kursgewinne bieten. Als Anlagevehikel bevorzugen wir den VanEck AEX UCITS ETF (WKN: A1JN2C). Der vollständige replizierende ETF schüttet die Erträge vierteljährlich an die Anleger aus und punktet zudem mit einer geringen Gesamtkostenquote von 0,3 Prozent pro Jahr. 

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Über den Autor: Marco Jansen

Marco Jansen ist Gesellschafter und Prokurist der Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve