3. November 2021
Betrug um Squid Game Kryptowährung

Betrug um Squid Game Kryptowährung – wie sich Anleger schützen können

Die koreanische Serie Squid Game ist die meistgesehene Netflix-Serie aller Zeiten. Von diesem Hype wollten auch Betrüger profitieren – und haben mit der Fake-Kryptowährung Squid-Coin mehrere Millionen Dollar abgesahnt.

Am 26. Oktober ist die Kryptowährung, die den vom letzten Spiel in der Serie beeinflussten Namen „Squid“ trägt, für einen Cent an den Start gegangen. Eine Woche später lag der Preis für einen Squid-Coin bereits bei 2.856 Dollar. Kein Vergleich mit Bitcoin – aber ein rasanter Anstieg, den viele Anleger als Chance für schnelle Gewinne sahen.

Squid Game: „Play to earn“

Die Idee des Coins passte zu Squid Game. In Online-Spielen sollten die Käufer der Squid-Münzen mehr Münzen verdienen können, um diese später in reales Geld umzuwandeln. „Play to earn“ gilt als heißer Trend unter Gamern, denn das im Spiel verdiente Geld kann jederzeit in echte Währungen getauscht werden – oft muss man jedoch vor Spielstart einen gewissen Betrag investieren, der in einer Kryptowährung eingezahlt wird. Das Prinzip gilt als sicher, auch wenn ein Spiel vom Netz geht, behält ein Gamer seine Tokens und kann sie umwandeln.

Das Squid Game Online-Spiel hätte – wie auch in der Serie – über sechs Runden gehen und Spieler hätten eine Startgebühr dafür bezahlen sollen, was nur mit den entsprechenden Coins möglich gewesen wäre. Die Entwickler versprachen, dass der Gewinner 90 Prozent aller eingegangenen Startgelder erhalten würde, die restlichen zehn Prozent sollten Provision sein. Ein regelrechter Run auf die Tokens wurde durch dieses Versprechen ausgelöst.

Squid-Coin: Keine Chance auf Verkauf

Am Montag plötzlich die Wende: Noch am Vormittag waren sämtliche Websites zum Squid Game-Coin verschwunden, ebenso Social-Media-Profile. Der Kurs des Coins schoss rapide in den Keller. Denn die Betrüger hatten sämtliche Coins auf einen Schlag verkauft, während Investoren auf ihren nun wertlosen Coins sitzenblieben. Denn sie hatten zu keiner Zeit die Chance, ihre Coins zu verkaufen. Es war technisch schlicht unmöglich. Anfänglich war seitens der Macher die Rede von Schutzmaßnahmen.

Coinmarketcap veröffentlichte deshalb auch eine Warnung – die leider von vielen ignoriert wurde. Jetzt ist klar: Dahinter steckte nichts weiter als eine perfide Betrugsmasche. Die Macher haben sich laut Handelsblatt mit 3,3 Millionen Dollar aus dem Staub gemacht. Diese Betrugsmasche nennt sich auch rug pull – denn den Investoren wird der metaphorische Teppich unter den Füßen weggezogen.

Besser zwei Mal hinschauen

Der Betrugsfall um den Squid-Coin zeigt, warum Kryptowährungen immer noch vielfach in der Kritik stehen. Nicht nur die starken Schwankungen, denen Bitcoin und Co. unterworfen sind, sorgen für Zweifel unter Anlegern und Experten. Auch die einfache Fälschbarkeit ist ein Problem. Denn der Squid-Coin-Betrug ist nicht der erste seiner Art. Immer wieder werden mit Kryptowährungen krumme Geschäfte gemacht. Selbst für die großen Währungen gibt es eine Vielzahl an gefälschten Websites, über die Anlegerinnen und Anleger blitzschnell ihr Geld verlieren können. Auch gefälschte Apps sind keine Seltenheit und auch erfahrene Investoren können ob der perfekt aufgebauten „Scheinwelt“ auf solche Fakes reinfallen.

Jeder kann eine Kryptowährung erstellen. Der Markt ist nicht reguliert und auch wenn diese Freiheit große Vorteile bietet, sie öffnet eben auch Betrügern Tür und Tor. Für die Erstellung eines eigenen Coins sind nicht mal Kenntnisse im Programmieren nötig. Wer eine bereits vorhandene Blockchain dafür nutzt (Anbieter gibt es reichlich im Netz), braucht nur ein paar wenige Klicks. Dazu ein bisschen Erfahrung im Erstellen von Websites – schon ist die Echtheit für Laien nicht mehr so einfach zu überprüfen.

Es gilt deshalb, genau hinzuschauen. Wer unbedingt in Kryptowährungen investieren möchte, sollte sich nicht nur der Risiken bewusst sein, sondern vor allem wissen, worin er da wirklich investiert.

Daran erkennt man unseriöse Anbieter

Betrüger werden immer gewiefter, der aktuelle Fall zeigt das deutlich. Auf den Squid-Game-Hype aufzuspringen war offensichtlich eine geniale Idee und zeigt, wie schnell sich Menschen von vermeintlichen Trends anstecken lassen. Man möchte schließlich nichts verpassen. Wie können Interessenten dem vorbeugen? Zunächst gilt eine Extraportion Vorsicht. Daneben gibt es aber ein paar Anzeichen, die zumindest auf eine Fake-Website hindeuten.

Dazu gehört etwa ein fehlendes Impressum, denn in Deutschland ist das gesetzlich vorgeschrieben. Auch mangelnde Transparenz ist ein Zeichen. Sie verstehen nicht, wie genau das beworbene Geschäftsmodell funktioniert? Dann Finger weg. Auch die Aufforderung, für nähere Informationen Kontaktdaten einzugeben, ist laut Verbraucherzentrale ein schlechtes Zeichen, ebenso wie übertriebene Versprechen. Das hätte auch für die Käufer der Squid-Coins eine Warnung sein sollen.

Kaufen Sie außerdem keine Tokens über Anbieter aus dem Ausland. Im Ernstfall haben Sie womöglich keine Chance, Ihr Geld zurückzubekommen. 

Tipp: Hier finden Sie eine übersichtliche Liste aller 50 Kryptowährungen, über die Sie sich jetzt auf unseren Krypto-Profilseiten informieren können.

Auf anerkannte Anbieter setzen

Wer Bitcoin, Ethereum oder andere Währungen kaufen möchte, sollte dies ausschließlich über anerkannte, seriöse Plattformen tun. Beispiele hierfür sind Coinbase *, Justtrade * oder Scalable Broker. Auch Bison *, die Trading-App der Börse Stuttgart, ist ein sicherer Handelsplatz.

Dennoch gilt auch hier: Der Handel mit Kryptowährungen ist risikoreich und auch bei diesen Anbietern können Anlegerinnen und Anleger viel Geld verlieren. Bis zu einer Regulierung des Kryptomarktes bleibt der Handel mit Bitcoin und Co. weiter ein Glücksspiel.

Tipp: Mit den Krypto-Apps Bison * (Börse Stuttgart) und Coinbase * können Sie einfach und sicher in die wichtigsten Kryptowährungen wie Bitcoin investieren. Neukunden erhalten bei Eröffnung über die Links Bitcoin im Wert von zehn Euro bzw. acht Euro geschenkt.