18. November 2022
BIS-Studie: Bitcoin-Neuanleger sind die großen Verlierer des Krypto-Winters

BIS-Studie: Bitcoin-Neuanleger sind die großen Verlierer des Krypto-Winters

Die BIS (Bank für Internationalen Zahlungsausgleich) zeigt in einer umfangreichen Studie zu Bitcoin, dass insbesondere Kleinanleger in den letzten Jahren kräftig draufgezahlt haben.

Die Macher der Studie wollten herausfinden, wer die Kleinanleger sind, die seit 2015 verstärkt in Bitcoin investiert haben und was die Gründe hierfür sind. Sie haben die Daten von Krypto-Apps aus 95 Ländern ausgewertet. Dabei zeigt sich: Es sind insbesondere junge Männer, die sich für die Kryptowährung interessieren, 40 Prozent der Neuanleger sind unter 35 Jahre alt – sie gehören zur risikofreudigsten Bevölkerungsgruppe. Die meisten von tätigten ihre Käufe per App in der Türkei, Singapur, den USA und dem UK.

Interesse korreliert mit Kurs

Wenig überraschend: Je höher der Bitcoin-Kurs, desto höher auch das Interesse an der Währung. Die meisten Kauf-Apps wurden heruntergeladen, als der Kurs noch bei über 20.000 US-Dollar lag. Im Durchschnitt tätigten die Kleinanleger monatliche Käufe im Wert von 100 US-Dollar.

Auch die Gründe liegen auf der Hand: Anleger erhoffen sich hohe Kurssprünge. Die von Anbietern und Experten viel gepriesene Dezentralität hingegen spielt laut der Studie keine Rolle.

Wale profitieren von Neueinsteigern

Die Studie zeigt aber auch: Ein signifikant hoher Teil dieser neuen Anleger hat seit 2015 Verluste gemacht. Die Daten sprechen von 73 bis 81 Prozent. Denn steigen die vielen Neuanleger zu bereits hohen Kursen in den Markt ein, so verhelfen sie damit den sogenannten Walen zu weiteren Gewinnen, die im Anschluss verkaufen. Aus diesem Grund ist laut der Studie die Gewinnquote insgesamt so niedrig.

Für den Kryptowinter sehen die Macher der Studie zwei große Ursachen: Das Mining-Verbot in China und die sozialen Unruhen in Kasachstan, nachdem Miner dorthin umgezogen waren.

Laut Bloomberg resümieren die Autoren, die Ergebnisse der Studie werfe „Fragen zu den Auswirkungen einer stärkeren Einführung von Krypto auf die Wirtschaft und das Wohlergehen der Verbraucher“ auf.

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Häfte der Bitcoin-Accounts im Minus

Laut der Analysefirma Glassnode befindet sich derzeit nur rund die Hälfte aller Bitcoin-Accounts im Plus. Das hatte das Unternehmen über die Blockchain berechnet. Zu denselben Ergebnissen kam Dan Ashmore, Kryptodatenanalyst des Coinjournal, bereits Ende Oktober. Zum ersten Mal seit März 2020 sei mehr als die Hälfte der Bitcoin-Adressen in den roten Zahlen. Während der Corona-Krise lag die Anzahl bei 55 Prozent.