10. Januar 2013
Schweiz-Artikel

BlackRock kauft ETF-Sparte der Credit Suisse

Die Credit Suisse trennt sich nun definitiv von ihrer ETF-Sparte und verkauft an den weltgrößten ETF-Anbieter BlackRock. EIn Übernahmevertrag wurde unterzeichnet. Mit diesem Schritt baut BlackRock seine Marktposition in der Schweiz weiter aus und erweitert das Angebot für Schweizer Anleger.

Die Transaktion benötigt nach Angaben von BlackRock noch aufsichtsrechtliche Genehmigungen und soll bis Ende des zweiten Quartals 2013 abgeschlossen sein. Weitere Einzelheiten zur Transaktion wie zum Beispiel über den Kaufpreis wurden nicht bekanntgegeben. Mit der Übernahme konnte BlackRock das Bieterrennen für sich entscheiden. Der Branchenzweite State Street kam so nicht zum Zuge.

Bekenntnis zum Schweizer Markt

Mit Büros in Zürich und Genf und über 50 Mitarbeitern verfügt BlackRock eigenen Angaben zufolge über eine langjährige Präsenz in der Schweiz. „Die heutige Vereinbarung unterstreicht das Bekenntnis zum Schweizer Markt, verstärkt die lokale Präsenz von BlackRock und stellt, nach dem Erwerb der Swiss Re Private Equity Partners in 2012, die zweite Akquisition in der Schweiz in den vergangenen zwölf Monaten dar“, so BlackRock .

Die Credit Suisse verwaltet in den 58 Fonds des ETF-Angebots ein Vermögen von 17,6 Milliarden US-Dollar, davon 8,7 Milliarden US-Dollar in neun Fonds mit Domizil in der Schweiz, sowie in Fonds mit Sitz in Irland und Luxemburg. „Die Übernahme der ETF-Sparte ergänzt iShares, die ETF-Plattform von BlackRock. Die Erweiterung des lokalen Produktangebots ermöglicht es iShares, die breitgefächerte lokale Investorenbasis in der Schweiz, zu der Privatbanken, Vermögens- und Anlageverwalter, Pensionsfonds, Versicherungsunternehmen und Privatanleger gehören, noch besser zu bedienen“, berichtet BlackRock. Durch die kombinierte Plattform würden Schweizer Kunden nun Zugang zum größten europäischen ETF-Angebot in den Kategorien Aktien, Anleihen und Gold erhalten. Nach Abschluss der Transaktion werde das erweiterte iShares ETF-Angebot in der EMEA-Region 264 ETFs mit einem verwalteten Vermögen von 157,6 Milliarden US-Dollar umfassen.

„Mit der Akquisition belegt BlackRock sein kontinuierliches Engagement im Schweizer Markt. Sie unterstreicht die Bedeutung, die wir den Bedürfnissen unserer Kunden beimessen. Die Transaktion unterstützt BlackRocks Wachstumsstrategie in der Region und sorgt für die notwendige Größe und Präsenz im Markt, um unsere Produktpalette weiter auszubauen und unseren Kunden in der Schweiz und ganz Europa Lösungen anzubieten“, sagt Laurence D. Fink, Chairman und CEO von BlackRock.

Noch bessere Erfüllung der Investmentbedürfnisse lokaler Kunden möglich

Joe Linhares, Head of iShares EMEA, ergänzt dazu: „Mit der heutigen Vereinbarung wird die innovative Kultur von zwei führenden ETF-Anbietern zusammengeführt, die das gemeinsame Ziel verfolgen, die ETF-Kategorie kontinuierlich auszubauen. Mit der Transaktion verstärkt BlackRock seine Position in der Schweiz, einem der professionellsten Anlagemärkte Europas. Unsere langfristige Strategie ist darauf ausgerichtet, Wachstumsmärkte diszipliniert zu erschließen und unsere Präsenz bei den Anlegern zu vertiefen. Durch die Übernahme wird eine außergewöhnliche ETF-Plattform entstehen, die lokale Investoren bedient und Wert für die Aktionäre schafft.“

Christian Gast, Head of iShares Switzerland, kommentiert:

„Europäischen Anlegern stellt sich die Frage, wie sie konstante Renditen mit überschaubaren Risiken erzielen können. Sie suchen nach neuen Möglichkeiten, ihre finanziellen Ziele zu erreichen. iShares steht den Anlegern seit 2003 im Schweizer Markt zur Seite, wobei mit dieser Übernahme die heutigen Investmentbedürfnisse unserer lokalen Kunden noch besser erfüllt werden können. Durch die Kombination von iShares, bekannt für verantwortungsvolle Innovation und hochwertige Produkte, mit der Tradition der Credit Suisse wird ein erweitertes ETF-Angebot und eine noch bessere Betreuung für Anleger vor Ort entstehen.“

Erfreut über diese Übermahme ist auch Martin Keller, Head of Distribution for Core Investments bei der Credit Suisse: „Mit BlackRock haben wir einen führenden Anbieter in der ETF-Branche mit erstklassigem Erfolgsausweis und etablierten Produkten als Käufer gewonnen. Die Credit Suisse wird über den Bereich Private Banking und Wealth Management ein großer Anleger in ETFs bleiben und in enger Partnerschaft mit BlackRock das ETF-Produktangebot für unsere Kunden ausbauen. Wir sind davon überzeugt, dass BlackRock gut positioniert ist, das Potential unserer ETF-Sparte langfristig zu realisieren.“

Wahl eines großen ETF-Anbieters zur Gewährleistung eines langfristigen Erfolgs

Bereits im Juli 2012 gab die Credit Suisse bekannt, dass sie beabsichtigt, innerhalb des Asset Management-Geschäfts strategische Deinvestitionen vorzunehmen. Im Oktober 2012 wurde kommuniziert, dass die Bank beschlossen hat, ihr ETF-Geschäft zu verkaufen.

„Das ETF-Geschäft wurde zum Verkauf ausgeschrieben, weil unseres Erachtens ein Vermögensverwalter mit einem breiteren ETF-Angebot den langfristigen Erfolg unseres ETF-Geschäfts besser gewährleisten kann. Vor diesem Hintergrund kommunizierte die Credit Suisse am 10. Januar 2013, dass eine Vereinbarung über den Verkauf ihres ETF-Geschäfts mit BlackRock unterzeichnet wurde. Mit BlackRock fiel die Wahl auf einen führenden ETF-Anbieter. Die Anleger können somit sicher sein, dass ein erstklassiger Anbieter das ETF-Geschäft der Credit Suisse übernimmt und qualitativ hochwertig weiterführt. Wir sind überzeugt, dass der Verkauf im besten Interesse der Kunden, der Fondsinhaber und weiterer wichtiger Geschäftspartner ist“, so die Credit Suisse.

Keine großen Änderungen für ETF-Anleger der Credit Suisse

Während der Transaktionsphase wird es laut der Credit Suisse keine Änderungen im Fondsmanagement oder im Reporting-Prozess geben. Kunden würden weiterhin Zugang zu allen Fondsdaten und Inhalten auf www.csetf.com haben, betont die Credit Suisse.

Von der Transaktion sind laut der Credit Suisse ausschließlich die CS ETFs betroffen. Das Index Solutions Geschäft der Credit Suisse, in dessen Rahmen für institutionelle Kunden passive Anlagedienstleistungen erbracht werden, werde unverändert fortgeführt.