18. September 2018

CAC 40: Champagner- statt Saure-Gurken-Zeit

Der Boom in der Luxusbranche schiebt den französischen Leitindex CAC 40 in diesem Jahr an, während DAX-Anleger sich in Geduld üben müssen. Ein Blick über den Rhein lohnt sich. 

Nachbarn vergleichen sich oftmals gern. Auch an der Börse. So fallen etwa die Verläufe des deutschen und französischen Leitindex, DAX und CAC 40, in diesem Jahr recht unterschiedlich aus. Der Franzose schneidet besser ab, zumindest eine kleine Rendite steht noch unterm Strich, während sein deutscher Pendant im Minusbereich verkümmert. Die unterschiedliche Performance lässt sich mit dem Stichwort ‚Branchentendenz‘ zumindest teilweise erklären. Im deutschen Aktienindex sind beispielsweise zahlreiche, exportlastige Auto- und Zuliefererwerte vertreten, denen die internationalen Handelsstreitigkeiten und die sonstigen branchenspezifischen Umbrüche und Skandale – Stichwort Dieselaffäre – arge Probleme bereiten, was sich auch in sinkenden Kursen widerspiegelt. Der Pariser CAC 40 dagegen wird von derzeit besonders boomenden Sektoren angeschoben. Allen voran die Luxuswerte aber auch einige Industrietitel glänzen mit satten Kurssprüngen in diesem Jahr.

Luxusbranche sorgt für Glanz an der Börse

KHOL – das Akronym steht für Luxus und soll zugleich den wachsenden Erfolg der französischen Luxusgüter-Hersteller zusammenfassen. In Frankreich sind die KHOL-Werte (für Kering, Hermès, L’Oréal und LVMH) wie GAFAM in New York. Während Google, Apple, Facebook, Amazon und Microsoft die Wall Street dominieren, prägen Kering, Hermès, L’Oréal und LVMH den Pariser Flaggschiff-Index. Zusammen bringen die Franzosen zwar nur rund 391 Mrd. Euro Börsenwert auf die Waage – knapp 10 Prozent der Marktkapitalisierung der GAFAM-Titel. Dennoch besteht am Aufschwung von „luxe à la française“ kein Zweifel. Die vier Werte stehen schon für rund ein Viertel des Börsenindex CAC 40. Dort sorgen sie seit Wochen für Glanz. Denn läuft es für die Luxusbranche gut, profitiert auch der Gesamtindex. Die Verbraucher weltweit können kaum genug haben von Mode, Handtaschen und weiteren Accessoires. „Luxus hat vom globalen Wachstum profitiert“, sagt Ann Steele von Columbia Threadneedle Investments. Der Sektor profitiere vom chinesischen Wachstum, aber auch von einer Aufschwung in Europa und in Japan.

Günstige ’Branchentendenzen’

Anleger, die sich für den französischen Aktienmarkt interessieren, können mit einem ETF leicht und transparent einsteigen. So bietet sich beispielsweise der Lyxor CAC 40 (DR) UCITS ETF (WKN: LYX0MX) an. Der französische Leitindex besteht aus 40 Aktien, die aus den 100 größten Titeln mit dem höchsten Handelsvolumen am geregelten Markt der Euronext in Paris ausgewählt werden. Es handelt sich im Gegensatz zum DAX um einen Kursindex, Dividenden fließen nicht in den Index ein. Die Unternehmen mit der größten Gewichtung sind BNP Paribas, GDF Suez, Total und Sanofi-Aventis. In diesem Jahr legte der ETF um rund drei Prozent zu, die Kosten liegen bei 0,25 Prozent.

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