22. August 2022
Darum solltet ihr in einer Beziehung unbedingt über Geld reden

Darum solltet ihr in einer Beziehung unbedingt über Geld reden

Geld und Liebe scheinen nicht so recht zueinander zu passen. Allerdings ist es in Partnerschaften – auch um der Harmonie Willen – wichtig, über Finanzen zu sprechen, Bedürfnisse und Wünsche zu klären und Regeln festzulegen.  

Noch immer herrscht in vielen Beziehungen Unklarheit über die individuellen finanziellen Verhältnisse. Über Geld zu reden, wird als lästig und unangenehm empfunden. Das führt dazu, dass auch in langjährigen Partnerschaften mitunter nicht klar ist, wie viel der Partner verdient, welche Ausgaben konkret anfallen und was mit Ersparnissen passiert. Häufig sind es Frauen, die dem Mann an ihrer Seite das Finanzielle überlassen und sich mit dem Thema zu wenig bis gar nicht auseinandersetzen. Doch in einer Beziehung stehen Transparenz und Vertrauen an vorderster Stelle. Und das betrifft nun einmal auch das liebe Geld.

Unbedingt über Geld reden

Tatsächlich wird das Thema Geld gerade am Anfang einer Beziehung häufig umschifft. Finanzen passen nicht zu Schmetterlingen im Bauch. Doch es ist wichtig, dass ihr offen miteinander besprecht, wer wie viel verdient, wie viel jeder von euch vielleicht schon gespart hat und wie viel es in zehn oder fünfzehn Jahren sein soll. Sprecht über eure Träume und Wünsche, aber auch darüber, ob ihr eher zur Fraktion Sparfuchs oder Shoppingfan gehört. Legt ihr euer Geld also bevorzugt zur Seite oder gebt ihr es lieber direkt aus? Diese Gespräche solltet ihr unbedingt regelmäßig führen, vor allem, wenn sich eure finanzielle Situation ändert. In diesem Sinne gilt: Schweigen ist Silber, Reden ist Gold. Transparente Kommunikation ist das A und O und jeder sollte in einer Partnerschaft klar über die finanziellen Verhältnisse des Partners Bescheid wissen. Was sollte auch dagegensprechen?

Entscheidet euch für ein Kontomodell

Meins, deins, unseres? Verfestigt sich eure Beziehung, solltet ihr überlegen, wie ihr eure gemeinsamen Finanzen managet. Stellt euer Kontomodell auf den Prüfstand. Wollt ihr lieber weiterhin getrennte Konten nutzen, vielleicht auf ein Drei-Konten-Modell umsteigen oder ganz aufs Gemeinschaftskonto setzen? Alle drei Varianten bringen Vor- und Nachteile mit sich.

Getrennte Konten bergen erst einmal nicht das Risiko, dass über die individuellen Ausgaben gestritten wird. Jeder von euch zahlt für das, was ihr zum Leben braucht. Kompliziert könnte das aber werden, sobald ihr eure erste gemeinsame Wohnung bezieht. Spätestens, wenn sich vielleicht Nachwuchs ankündigt, wird es mit diesem Modell schwierig. Alle Ausgaben müssen getrennt werden – und zwar fair. Manche Paare finden hier ihren ganz eigenen Weg und fahren gut damit. Vielen wächst das ständige Hin- und Herrechnen dann aber doch über den Kopf und sie schwenken um auf eines der anderen beiden Modelle.

Naheliegend ist in diesem Fall das Drei-Konten-Modell. Jeder von euch hat ein eigenes Konto für individuelle Ausgaben, zusätzlich gibt’s ein Konto für eure gemeinsamen Kosten wie Miete, Lebensmittel und Co. Dabei könnt ihr eure Gehälter und sonstigen Einnahmen direkt auf das gemeinsame Konto überweisen lassen, um diese Ausgaben zu decken. Zusätzlich überweist ihr monatlich einen festgelegten Betrag auf eure individuellen Konten. Oder ihr entscheidet euch für den umgekehrten Weg und überweist den notwendigen Betrag für die Ausgaben aufs gemeinsame Konto. So oder so profitiert ihr von weniger Rechnerei und eurem ganz eigenen Geld für individuelle Kosten. Tricky wird es, wenn einer von euch mehr verdient als der andere. Arbeitet ihr beide in Vollzeit, bekommt aber sehr unterschiedliche Gehälter, müsst ihr besprechen, wie ihr damit umgehen wollt. Schließlich soll es fair zur Sache gehen. Paare finden hier meist individuelle Lösungen. Einer von euch arbeitet in Teilzeit und kümmert sich zum Beispiel um den Nachwuchs? Dann sollte dessen Anteil an den gemeinsamen Ausgaben auch geringer ausfallen.

Das dritte Modell ist rechnerisch erst einmal am unkompliziertesten. Alle Einnahmen landen auf dem Gemeinschaftskonto, alles wird davon bezahlt. Schwierig kann es werden, wenn einer von euch deutlich mehr fürs Erfüllen der individuellen Wünsche ausgibt als der andere. Die Lösung: Legt einen fixen Betrag fest, der quasi als Taschengeld fungiert. Wer was mit seinem Taschengeld macht, bleibt jedem selbst überlassen. Zahlt euch diesen Betrag monatlich aus und umgeht so den Streit darum, wer wie viel wofür ausgibt. Für Unverheiratete ist dieses Kontomodell übrigens nicht unbedingt zu empfehlen. Sollte es mit der Beziehung doch nicht funktionieren, muss ermittelt werden, wie viel vom gemeinsamen Guthaben jedem von euch bei einer Trennung zusteht. Das führt meistens zu Komplikationen und Streit. Setzt in diesem Fall lieber auf eines der anderen beiden Modelle.

Tipp: Egal ob Renditerechner, Sparrechner oder Steuerrechner – hier gelangst du zu allen neuen Finanzrechnern von extraETF.com.

Investieren in die gemeinsame Zukunft

Egal, für welches Kontomodell ihr euch am Ende entscheidet: Um für die Zukunft vorzusorgen, solltet ihr einen Teil eurer Einnahmen regelmäßig zur Seite legen. Einfach und kostengünstig geht das mit einem ETF-Sparplan. Dabei investiert ihr jeden Monat einen festgelegten Betrag in börsengehandelte Indexfonds. Jeder von euch kann einen eigenen Sparplan eröffnen oder ihr bespart einen Plan gemeinsam. Das Gute daran: Zusammen zu beobachten, wie sich euer Kapital mit der Zeit entwickelt, sorgt dafür, dass das Thema Finanzen in eurer Partnerschaft nicht unter den Tisch fällt.