Das alles spricht jetzt für die Bodenbildung am Aktienmarkt
Die Aktienmärkte steigen nach ihrem starken Rückgang wieder deutlich. Ein Börsenprofi sieht etliche Anzeichen für die Bodenbildung.
Obwohl der Grund für den Absturz, der Ukraine-Krieg, noch nicht beendet ist, könnten die Märkte einen Boden gefunden haben. „Es sieht so aus, dass die Tiefs, die wir jetzt an den Aktienmärkten gesehen haben, nicht noch einmal deutlich unterschritten werden“, sagt Benjamin Bente, Geschäftsführer von Vates Invest.
Die Bodenbildung ist da
Ein Boden ist gefunden – und das unabhängig davon, dass bei dem vermeintlichen Grund für die Abwärtsbewegung, der Ukraine-Krieg, noch keinerlei positive Wendung hin zu einer Lösung erkennbar ist. „Trotzdem kann diese Erholung jetzt nachhaltig sein“, sagt Bente. „Und zwar ganz einfach, weil es das typische Verhalten der Märkte in solchen Krisensituationen ist.“ Die Märkte steigen immer schon, bevor eine Krise gelöst ist. Sie finden ihr Tief in der Regel in einer Situation, in der man sich als teilnehmender Marktbeobachter fragt, warum.
„Der Grund dafür ist, dass schon viele negativen Nachrichten eingepreist sind, wenn genug Panik in den Markt gekommen ist“, so Bente. „Selbst eine moderate weitere Verschlechterung der Situation führt dann nicht mehr dazu, dass die Märkte neue Tiefs erreichen.“ Natürlich kann es immer noch schlechter kommen, könnte auch die Krise in der Ukraine noch weiter eskalieren. Wenn dies aber nicht passiert, ergibt sich daraus eine klare Handlungsanweisung: „Es ist nicht ratsam, auf die Lösung einer Krise zu warten, bevor man kauft“, sagt Bente.
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„Wir haben daher die Aktienquoten in unserem Fonds in zwei Schritten angehoben, wobei wir den ersten Schritt exakt am Tief gemacht haben“, sagt Bente. Dies geschieht auf Basis der Indikatoren, die in Krisen immer wieder gut funktionieren: „Das sind die Indikatoren, die Panik messen“, so Bente. „Darunter etwa der VIX, der vorletzte Woche erstmals in der aktuellen Bewegung die Marke von 35 auf Schlusskursbasis überschritten hatte“, sagt Bente. Diese Marke ist außerhalb von Rezessionen ein so ausreichendes Panikniveau, dass dann Tiefs möglich sind. „Wenn sich der VIX als Panikindikator aber in einem fallenden Markt zurückentwickelt, obwohl er ja eigentlich in einem fallenden Markt steigen sollte, dann ist das ein sehr gutes Zeichen im Sinne des Sentiments, dass eine Bodenbildung möglich ist“, sagt Bente.
Wenn der Ukraine-Konflikt keine nukleare Dimension bekommt oder die Nato involviert wird, bestehen gute Chancen, dass das jetzt gesehene Tief tragfähig ist. „Ob es vielleicht ein zweites Mal angelaufen, getestet wird, sei dahingestellt“, sagt Bente. „Aber tragfähig ist es.“
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Thomas Brummer war bereits für das Anlegermagazin "Der Aktionär" und das Verbraucherportal biallo.de tätig. Zudem hospitierte er in der Wirtschaftsredaktion der Rheinischen Post in Düsseldorf. Seit 2018 ist er Mitglied der Redaktion und seit 2020 als stellvertretender Chefredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin verantwortlich.
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Einzelaktien kaufe ich nur sehr selten – aus gutem Grund. Kürzlich musste ich mit einer Aktie herbe Verluste hinnehmen. Dieser Versuch hat mich wieder darin bestätigt, dass ETFs der bessere Weg sind.