12. Januar 2022
Das musst du beachten, wenn du deinem Depot Themen-ETFs beimischen willst

Das musst du beachten, wenn du deinem Depot Themen-ETFs beimischen willst

Themen-ETFs sind bei Anlegerinnen und Anlegern sehr beliebt und die Auswahl inzwischen äußerst vielfältig. Egal, um welches Thema es geht – die Wahrscheinlichkeit, dass es einen passenden ETF gibt, ist hoch. Doch was musst du beachten, wenn du deinem Portfolio einen Themen-ETF beifügen möchtest?

ETFs, die sich auf ein Thema fokussieren, hatten 2021 ein gutes Jahr. Das Interesse der Anlegerinnen und Anleger war groß. Megatrends wie Digitalisierung, Klima oder Künstliche Intelligenz (KI) sind nur einige Themen, auf die du mit einem ETF setzen kannst. Auch die Renditeaussichten sind bisweilen sehr vielversprechend. Dennoch gibt es ein paar Dinge, die du unbedingt beachten solltest, wenn du einen Themen-ETF kaufen oder besparen möchtest.

Gute Renditechancen bei Themen-ETFs

Themen-ETFs sollen mehr Rendite bringen als breit gestreute ETFs wie solche auf etwa den MSCI World Index. Die Emittenten setzen dabei darauf, dass ein Thema sich zum Megatrend entwickelt und die Kurse der jeweiligen Unternehmen entsprechend stark steigen.

Denn Trendthemen haben oft enormes Wachstumspotential, von denen Anlegerinnen und Anleger profitieren können.  Ein ETF ist eine gute Wahl, um von solchen Trends zu profitieren, ohne die hohen Risiken von Einzelaktien einzugehen. Denn auch wenn Themen-ETFs riskanter sind als stark diversifizierte Produkte, wird das Verlustrisiko auch durch die geringere Streuung abgemildert.

Aber: Hohes Risiko

Wo Licht ist, ist bekanntlich auch Schatten. Die Konzentration auf ein bestimmtes Thema bedeutet nicht nur hohe Renditechancen, sondern eben auch ein höheres Verlustrisiko. Wenn ein Thema etwa an Bedeutung verliert, gehen die Zahlen in den Keller. Themen-ETFs können sehr volatil (also schwankungsintensiv) sein – so schnell, wie die Kurse oft steigen, fallen sie auch wieder.

Dazu kommt: Wenn ein Thema zum Trend an der Börse wird, ist der perfekte Einstiegszeitpunkt quasi schon vorbei. Um von großen Gewinnen zu profitieren, müsstest du kommende Trends also schon antizipieren, bevor sie an der Börse ankommen – nicht ganz einfach. Und nicht jeder Wirtschaftstrend wird auch zum Börsentrend. Somit besteht immer das Risiko, dass du dich verschätzt.

Auf die richtigen Themen setzen

Trend ist nicht gleich Trend. Vielleicht überlegst du gerade, ob du jetzt auf Cannabis setzen solltest, nachdem die neue Regierung das Go zur Legalisierung gegeben hat. Gut möglich also, dass sich ein Investment jetzt lohnt, oder? Schaut man sich die Entwicklung der vergangenen 6 Monate an, tritt aber eher Ernüchterung ein – 24,77 Prozent hat etwa der HanETF The Medical Cannabis and Wellness UCITS ETF (WKN: A2PPQ0) in der Zeit eingebüßt.

Besser ist es also, auf Themen zu setzen, die langfristig von Bedeutung bleiben. Auch diese können natürlich in die roten Zahlen rutschen, das Risiko ist aber deutlich geringer als bei aktuellen Trends, deren Entwicklung schwer voraussehbar sind. Themen, die auch auf lange Sicht wichtig bleiben, sind insbesondere jene, die sich mit dem Wandel der Welt beschäftigen. Dazu gehören neben dem Klimawandel auch technische Innovationen wie Elektromobilität oder Lithium.

Oder wähle eine Branche, die nach aktuellem Stand alternativlos ist. Geht es um erneuerbare Energien etwa, gibt es nicht nur bereits viele Produkte, sondern noch viel mehr Ideen, von denen einige in Zukunft umgesetzt werden. Es ist also schwierig, hier intuitiv auf das richtige Pferd zu setzen. Computerchips hingegen sind aktuell noch absolut notwendig – und im Moment ein knappes Gut. Ein Halbleiter-ETF wie der VanEck Vectors Semiconductor UCITS ETF (WKN: A2QC5J) kann also durchaus lukrativ sein.  

Die Balance machts

Wenn du dein Portfolio mit einem oder auch mehreren Themen-ETFs ergänzen möchtest, stell sicher, dass du sie nicht übergewichtest. Dein Schwerpunkt sollte immer auf einem möglichst breit gestreuten ETF liegen, um deine Verlustrisiken auch weiterhin minimal zu halten. Die Versuchung, einfach auf „kaufen“ zu klicken, kann groß sein und so ein Kauf ist auch sehr schnell getätigt. Dennoch solltest du immer gründlich abwägen bevor du den Schritt tatsächlich gehst. Denn ob ein bestimmter Trend nun tatsächlich zum heiligen Gral für dein Portfolio wird, lässt sich niemals wirklich voraussagen.

Wenn du aber eine gewisse Risikobereitschaft hast und dich für ein Thema stark interessierst, dann solltest du es auf jeden Fall versuchen – beschränke dich dabei aber auf höchstens 20 Prozent deines Portfolios. So kannst du Überrendite mitnehmen, ohne ein zu hohes Risiko einzugehen.

Tipp: Hier erfährst du alles über das Investieren in Themen-ETFs – inklusive wichtiger Brancheninfos und geeigneter ETFs.
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