2. August 2022
Dein ETF wird geschlossen - das passiert mit deinem Geld

Dein ETF wird geschlossen - das passiert mit deinem Geld

ETFs erfreuen sich großer Beliebtheit. Mittlerweile kommen wöchentlich neue Produkte auf den Markt. Doch es passiert auch immer wieder, dass ETFs geschlossen werden. Wie dies vonstattengeht und warum sich ETF-Anbieter dafür entscheiden.

Es gibt für Anlegerinnen und Anleger mehrere Warnsignale, anhand derer sie erkennen können, ob ein ETF womöglich Gefahr läuft, eingestampft zu werden. Dazu zählt zum Beispiel das Fondsvolumen. Experten gehen davon aus, dass ETFs erst ab etwa 50 Millionen Euro Fondsvolumen wirtschaftlich betrieben werden können. Die Anbieter geben neuen Produkten in der Regel zwei bis drei Jahre Zeit, sich am Markt zu etablieren. In diesem Zeitraum ist eine vorzeitige Schließung unwahrscheinlich.

Erreicht das Produkt jedoch nicht die kritische Größe von rund 50 Millionen Euro Volumen, sollte man sich als Anleger auf eine vorzeitige Schließung einstellen. Auch Fusionen von ETF-Anbietern sollten Anleger auf dem Schirm haben. Fusionen zielen meist auf Kostensenkungen ab. Dabei wird oftmals auch die Produktpalette überprüft. Hier kann es durchaus zu Fondsschließungen kommen – oder zu Fondsfusionen.

ETF wird geschlossen: So geht’s

Dies bringt uns direkt zum nächsten Aspekt, nämlich der konkreten Abwicklung einer Schließung. Es gibt verschiedene Methoden, wie ein Fonds geschlossen werden kann. Die wichtigsten sind die Fondsfusion und die Fondsliquidation. Bei einer Fondsfusion übernimmt der aufnehmende Fonds alle Vermögensgegenstände des aufzulösenden (übertragenden) Fonds. Die Fondsanteile des ursprünglichen Fonds werden automatisch zum Kurs am angegebenen Stichtag in die neuen Anteile des aufnehmenden Fonds getauscht.

Ein eventuell auftretender Spitzenausgleich wird dem Kunden auf dem Konto gutgeschrieben. Bei einer Fondsliquidation werden zu einem bestimmten Stichtag alle Vermögenswerte des Fonds verkauft (liquidiert). Die danach im Fondsvermögen befindlichen Vermögenswerte werden dann an die Anteilsinhaber der ETFs ausgeschüttet.

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Wie schlimm sind Schließungen wirklich?

Wenn ein ETF geschlossen wird, verlieren Anlegerinnen und Anleger nicht das investierte Kapital. Du wirst auch nicht eines Tages aufwachen und einen geschlossenen ETF vorfinden. Die Anbieter kündigen eine Schließung rechtzeitig im Voraus an. Die Schließung eines ETFs stellt keinen finanziellen Nachteil für Anleger dar, auch nicht steuerlich. Je nach Art der Fondsschließung kommt allerdings ein Mehraufwand z. B. für die Wiederanlage auf die Anlegerinnen und Anleger zu.