29. Mai 2013
tuerkeyetf

Der Bulle vom Bosporus

Sowohl auf der Kurz- als auch auf der Langstrecke überzeugt der türkische Aktienmarkt. Inzwischen ist die Türkei gar IWF-Geberland. Weitere positive Überraschungen dürften folgen.

Dass die Türkei ein aufstrebendes Land ist, ist bekannt. Heimlich still und leise hat sich in diesem Monat aber etwas getan, was für die Zukunft der Türkei einem Meilenstein gleich kommt: Am 14. Mai hat die Türkei sämtliche ihrer Schulden beim Internationalen Währungsfonds (IWF) beglichen und dem IWF zugleich ein Darlehen über 5 Milliarden Dollar gegeben. Damit ist die Türkei kein „Nehmerland“ mehr.

Und weitere gute Nachrichten kommen aus der Türkei: Das US-Unternehmen Energy Allied International will 3 Milliarden Dollar in Energie- und Petrochemie-Projekte in der Türkei investieren. Der positive Nebeneffekt: Arbeit für 4000 Menschen. Eigentlich kein Wunder, dass auch der türkische Aktienmarkt dem allgemein positiven Trend im Mai gefolgt ist und weiter zulegen konnte.

Attraktiver Ist-Zustand und große Zukunftschancen

Bemerkenswert ist, dass der Liquiditätsstrom aus dem Ausland kaum abzunehmen scheint. Im Gegenteil: Die Zinsen am türkischen Anleihemarkt notieren erstmals unter 5 Prozent. Damit ist die Risikoprämie für die Türkei im Vergleich zu anderen Schwellenländern rapide gesunken. Am Aktienmarkt profitieren von diesem freundlichen Umfeld vor allem Finanz- und Bankenwerte. Im Hinterkopf haben Investoren auch die mögliche Aufwertung Bonität der Türkei. Immer wieder werden Gerüchte laut, wonach die Türkei den begehrten Titel „Investment Grade“ erhalten könnte. Dies ist für viele Fonds und Pensionskassen die Voraussetzung in einem Land zu investieren.

Wer Ist-Zustand und Zukunftschancen der Türkei attraktiv findet, kann auf den iShares MSCI Turkey (WKN: A0LGQN) setzen. Der Index bietet Zugang zu nach Größe, Liquidität und Freefloat-Marktkapitalisierung gewichteten Unternehmen aus der Türkei. Mit über 50 Prozent sind Finanzwerte repräsentiert, gefolgt von nichtzyklischen Konsumgütern (12,8 %) und Industriewerten (10%). Im laufenden Jahr erreichte der Index eine Performance von 11 Prozent. Die Gesamtkostenquote liegt bei 0,74 Prozent.