23. März 2020

Der optimale Weg zum Markteinstieg in Aktien

Aktien sind jetzt so billig wie seit Jahren nicht mehr. Was ist der optimale Weg zum Markteinstieg, um nicht später bei wieder steigenden Märkten an der Außenlinie zu stehen?

Gerade einmal 9,7 Millionen Bundesbürger waren laut dem Deutschen Aktieninstitut in Aktien und Aktienfonds investiert. Das entspricht jedem siebten Deutschen über 14 Jahre. Rund 660.000 Aktienbesitzer trennten sich vergangenes Jahr von ihrem Engagements in Unternehmenstitel. Die Gründe dürften dabei vielfältig sein: zunehmende Warnungen vor einem drohenden Börsencrash, wie derzeit geschehen, Ankündigungen einer Finanztransaktionssteuer oder auch der Erwerb einer eigenen Immobilie, für die das Ersparte eingesetzt wurde. Der überwiegende Teil setzt jedoch trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase wie in früheren Jahren auf das gute alte Sparbuch oderTagesgeldkonten, mit denen unter Abzug der Inflationsrate Realzinsverluste erzielt wurden. Den deutlich steigenden Aktienkursen der vergangenen Jahre schauten sie nur von der Außenlinie zu, einen Einstieg wagten sie nicht mehr, da sie den Zug für bereits abgefahren erachteten.

Winterschlussverkauf bei Aktien-ETFs – Chancen zum Markteinstieg jetzt nutzen! 

Jetzt sind die Kurse massiv gefallen, allein im laufenden Jahr beim Dax sind das rund 27 Prozent, bei Indizes anderer Staaten wie den USA, Frankreich, Italien oder China sieht dies nicht viel anders aus. Allerdings weiß aktuell keiner so genau, inwieweit die Talsohle erreicht ist, die Märkte können noch weiter fallen. Den optimalen Einstiegszeitpunkt zu finden ist aber selbst für routinierte Investmentprofis nahezu unmöglich. Nur eines ist gewiss: Aktuell ist Winterschlussverkauf für die Aktien weltweit und es ergibt sich für jeden Anleger, der bisher noch nicht investiert war, ein guter Zeitpunkt für einen stufenweisen Einstieg. Dies geht auf zwei Wegen:

Markteinstieg via Sparplan – stufenweiser Aufbau eines kleinen Vermögens

Eine Möglichkeit ist der Abschluss eines ETF-Sparplanes bei einer Direktbank. Der große Vorteil dabei: Monat für Monat zahle ich einen regelmäßigen Betrag in die von mir ausgewählten ETFs ein. Durch die regelmäßige Abbuchung kommt man gar nicht auf die Idee, das Geld für manchmal auch leicht verzichtbare Konsumgüter auszugeben. Vor allem aber gewährleistet ein ETF-Sparplan, dass man niemals zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt einsteigt. Gehen jetzt die Kurse noch weiter auf Tauchstation, erhält der Sparer die ETF-Anteile zu noch günstigeren Konditionen, das heißt, er bekommt für seine vereinbarte Einzahlsumme mehr ETF-Anteile. Steigen die Kurse wieder, sinkt die Anzahl der neu erworbenen Anteile zwar wieder, aber der Sparer profitiert von den gestiegenen Kursen der bereits zu Schnäppchenpreisen erworbenen Anteile. Somit werden die ETF-Fondsanteile quasi zum Durchschnittspreis erworben.

Zudem ist der Anleger bei ETF-Sparplänen sehr flexibel. Bei zahlreichen Direktbanken sind regelmäßige Einzahlungen ab 25 Euro möglich, bei finvesto sogar schon ab 10 Euro. Bestens geeignet dafür sind ETFs, da für sie keine Ausgabeaufschläge verlangt werden und die Verwaltungskosten äußerst gering sind, Gerade Basis-ETFs auf die wichtigsten Leitindizes sind bereits zu jährlichen Gebühren von 0,07 bis 0,10 Prozent zu haben. Als Sondervermögen sind sie im Insolvenzfall des Anbieters vor dessen Gläubigern geschützt.

Markteinstieg via Einmalanlage, aber bitte in mehreren Stufen

Eine Alternative dazu ist die Einmalanlage. Vielleicht haben Sie sich auf ihrem unverzinsten Tagesgeldkonto bereits eine ordentliche Geldsumme zusammengespart oder Sie konnten gerade ein größeres Erbe antreten und möchten dieses Geld nun investieren.

Sinnvoll ist auch hier ein stufenweiser Einstieg. Denn keiner weiß genau, wie sich die Märkte in den kommenden Monaten entwickeln. Wichtig ist aber, überhaupt anzufangen! Vielleicht haben wir auch gerade die Talsohle erreicht und Sie ärgern sich dann schwarz, weil Sie die Gelegenheit nicht nutzten.

In einer noch unsicheren Situation wie heute empfiehlt es sich, mit rund 20 bis 25 Prozent der für ein langfristiges Investment zur Verfügung  stehenden Summe einzusteigen, so dass man noch genügend „Pulver“ trockenhält, um bei möglicherweise noch günstigeren Kursen im Ein- oder Zweimonatsrhythmus eine weitere Summe zu investieren – je nach aktueller Marktsituation.

So einfach wie möglich in einen ETF investieren

Der große Vorteil von ETFs ist auch, dass man mit einem einzigen ETF einen weltweiten Markt, wie zum Beispiel den Aktienmarkt abbilden kann. In Frage kommt hier zum Beispiel als Basisinstrument ein börsengehandelter Indexfonds auf den FTSE All World von Vanguard (WKN: A1JX52) oder den MSCI ACWI IMI von State Street (WKN: A1JJTD). So enthält der Vanguard-ETF 3.340 Aktien aus 23 Industrie- und 26 Schwellenländern weltweit und der State Street-ETF 1.382 Unternehmenstitel aus ebenfalls diesen 49 Staaten.

Wem allein ein Aktien-Investment zu riskant ist, kann auch auf einen vermögensverwaltenden Fonds zurückgreifen wie den Arero-Weltfonds (WKN: DWS0R4), der nicht nur in Aktien (60 Prozent), sondern auch in Anleihen (25 Prozent) oder Rohstoffe (15 Prozent) investiert. Mögliche ähnliche Alternativen dazu sind der Xtrackers  Portfolio UCITS ETF (DBX0BT) oder der Lyxor Vermögensstrategiefonds (WKN: ETF701).

Was braucht man zum Einstieg?

Am günstigsten kauft man die vorgeschlagenen ETFs – egal ob als Sparplan oder Einmalanlage – über eine Direktbank. Die meisten von Ihnen bieten sogar ein kostenloses Depot an, das für den Kauf von ETFs erforderlich ist. Low-Cost-Broker wie Trade Republic oder Smartbroker bieten dazu beste Konditionen. Bei der Auswahl der passenden Bank hilft ein Blick in unseren Borkertest oder ETF-Sparplantest.

Im Bereich ETF-Sparplan schnitten dabei Trade Republic *, Smartbroker *, Consorsbank *, Finvesto * und Comdirect * mit der Note „sehr gut“ bis „empfehlenswert“ ab. Beim Gesamtangebot der Broker hat die Consorsbank * die Nase vorn vor der Comdirect *, der ING * und DKB *.

Eine vollständige Übersicht finden Sie auf unserem Anlegerportal extraETF.com unter ETF-Sparplan-Vergleich und ETF-Broker-Vergleich.

Nicht jeder mag sich selbst die Mühe machen

Wer hingegen die Mühe scheut oder lieber auf das Wissen von Vermögensverwaltern setzen möchte, kann sich das Angebot der oftmals kostengünstigen digitalen Anbieter, der sogenannten Robo Advisors, ansehen.

Hier ist das Angebot äußerst vielfältig und es ist für jeden Geschmack etwas dabei, von der eher statischen Variante bis hin zu prognoseorientierten äußerst aktiven Modellen. Wer dabei besonders auf die Kosten schaut, ist bei Weltinvest * bestens aufgehoben mit Gebühren von gerade einmal 0,33 Prozent. Hinsichtlich des Angebotes gehört auch Quirion * zu den den Top-Anbietern. Hier finden die Anleger für nahezu jedes Risikoprofil das geeignete ETF-Portfolio.  Eine vollständige Übersicht finden Sie in unserem Robo-Advisor-Vergleich.

Tipp: Bei Direktbanken können ETFs zu besonders günstigen Konditionen gehandelt werden. In unserem Broker-Vergleich haben wir die Konditionen der Banken zum Handel von ETFs gegenübergestellt und miteinander verglichen. Jetzt den Broker-Vergleich lesen!