30. März 2022
Der Wert dieser Aktie hat sich seit meinem Kauf mehr als halbiert

Der Wert dieser Aktie hat sich seit meinem Kauf mehr als halbiert

Einzelaktien kaufe ich nur sehr selten – aus gutem Grund. Kürzlich musste ich mit einer Aktie herbe Verluste hinnehmen. Dieser Versuch hat mich wieder darin bestätigt, dass ETFs der bessere Weg sind.

Die Börse ist ein Glücksspiel, dessen bin ich mir sehr bewusst! Und weil ich beim Thema Geld nicht allzu risikofreudig bin, kaufe ich auch nur sehr selten Einzelaktien. Immer im Bewusstsein, dass es auch daneben gehen kann.

Neuer Impfstoff als Hoffnung

Novavax, beziehungsweise deren Impfstoff Nuvaxovid, galt als große Hoffnung, um Impfgegner doch noch davon zu überzeugen, sich gegen Covid impfen zu lassen. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Impfungen ist diese proteinbasiert und im weiteren Sinne ein Totimpfstoff. Auf diesem Wirkprinzip basieren auch viele andere Impfungen. Und genau deshalb war die Hoffnung groß, dass all jene, die sich gegen mRNA-Stoffe gesträubt hatten, sich nun doch noch impfen lassen würden.

Die Wirksamkeit liegt Studien zufolge bei 90 Prozent. Nebenwirkungen sollen extrem selten sein. Und viele Impfskeptiker hatten im Vorfeld angekündigt, sich mit einem Totimpfstoff durchaus impfen zu lassen. Kein Wunder also, dass die Hoffnungen groß waren.

Nuvaxovid wird zum Ladenhüter

Leider waren sie aber auch vergebens. Die große Nachfrage bleibt aus. Ob in Hamburg oder in Baden-Württemberg: Der Impfstoff von Novavax ist ein Ladenhüter. Die Gründe sind unterschiedlich. Der Impfstoff ist aktuell nur für Erwachsene zugelassen. Im Norden ist ein Großteil derer aber bereits geimpft und Nuvaxovid somit schlicht nicht notwendig. Im Süden ist das Bild ein wenig anders: Hier gibt es mehr Impfskeptiker, die auch dem neuen Impfstoff und dessen Wirksamkeit nicht vertrauen.

Aktie fällt und fällt

Ich habe die Aktie von Novavax Ende 2021 gekauft, kurz nachdem bekannt wurde, dass der Impfstoff eine Zulassung bekommt. Allein war ich an diesem Tag mit der Idee nicht – der Kurs schoss in die Höhe und lag bei 170 Euro zum Zeitpunkt meines Kaufs. Da ich nun mal eher risikoscheu bin, habe ich es bei einer Aktie belassen – ich wollte erst mal schauen, wie sich die Sache entwickelt und dachte mir, wenn sie auf 130 Euro fällt, verkaufe ich wieder.

Inzwischen liegt sie tagesaktuell bei rund 67 Euro. Und ich habe sie immer noch. Die Kurse sind nach meinem Kauf so rasant gefallen, dass ich gar keine Chance hatte, rechtzeitig wieder zu verkaufen. Und so ist nicht nur der Impfstoff, sondern auch die Aktie in meinem Depot ein Ladenhüter. Irgendwann werfe ich sie raus – aber noch bin ich nicht bereit, den Verlust auch wirklich zu realisieren und habe vielleicht noch die leise Hoffnung, dass sie sich wenigstens wieder ein bisschen erholt.

Tipp: Mit unserem Risikorechner kannst du anhand von zehn Fragen die optimale Aktienquote für dein Portfolio ermitteln.

ETFs sind die bessere Wahl

Dennoch wird das für längere Zeit die letzte Einzelaktie sein, die es in mein Depot geschafft hat. Insbesondere Aktien der Pharmabranche sind hoch volatil. Wäre der Impfstoff besser angenommen worden, hätte sich der Kurs auch leicht verdoppeln können, so ist eben das Gegenteil passiert. Dessen muss man sich bewusst sein, wenn man eine solche Aktie kauft.

Wer Einzeltitel im Portfolio haben möchte, aber ein solches Risiko scheut, sollte auf eine „sichere Bank“ wie etwa Apple setzen. Natürlich gibt es auch bei dieser Aktie keine Garantie, doch viel falsch macht man damit nicht.

Generell sind sicherheitsbewusste Anlegerinnen und Anleger aber mit ETFs besser beraten – sie streuen das Verlustrisiko breit, so hält es sich zu jeder Zeit in Grenzen. Und auch mit ETFs kann man in die Pharmabranche investieren – etwa mit dem Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF (WKN: A113FD). Der Wert dieses ETFs hat sich im Gegensatz zur Aktie in den vergangenen sechs Monaten um 6,56 Prozent gesteigert. Und Novavax ist auch enthalten.