8. November 2021
Darum sollten Anleger auf Equal-Weight-ETFs bauen

Deshalb sollten Anleger jetzt auf Equal-Weight-ETFs bauen

Der S&P 500 soll die Entwicklung der 500 größten amerikanischen Unternehmen widerspiegeln, somit ein Gradmesser für den Stand der Wirtschaft sein. Durch die massive Verschiebung der Größenverhältnisse ist dies nicht mehr der Fall. Anleger sollten daher lieber auf sogenannte Equal-Weight-ETFs setzen.

Im iShares Core S&P 500 ETF machen die zehn größten Unternehmen wie Apple, Microsoft, Amazon oder Alphabet mittlerweile fast 30 Prozent der Wertentwicklung aus. Den Spitzenplatz in dieser elitären Gruppe nimmt der Apple-Konzern mit einer Kapitalisierung von mehr als zwei Billionen (2000 Milliarden) US-Dollar ein. Das ist mehr als das jährliche Bruttoinlandsprodukt der zehn größten afrikanischen Länder zusammen! Die übrigen 70 Prozent verteilen sich auf die 490 verbleibenden Unternehmen. Diese spielen bei der Performanceberechnung nur noch eine untergeordnete Rolle.

Risiken durch ungleiche Verteilung

Diese ungleiche Verteilung birgt Risiken. Zusammen mit dem Trend zum passiven Investieren via ETFs führt dies in Phasen von Marktkorrekturen zu deutlich erhöhten Volatilitäten, da die Entwicklung weniger Unternehmen die Entwicklung des gesamten Index bestimmen. Zusammen mit computergesteuerten Handelssystemen, die auf geringste Schwankungen an den Börsen reagieren, erhöht dies das Risiko für Anleger deutlich. Selbst einzelne schlechte Nachrichten von hoch gewichteten und hoch kapitalisierten Unternehmen können nachhaltig die Indexentwicklung beeinflussen.

Allerdings gibt es Möglichkeiten, diesen Risiken aus dem Weg zu gehen. So finden ETF-Produkte, die alle Aktien im Portfolio jeweils gleich gewichten („Equal-Weight“) immer mehr Zuspruch bei den Anlegern. Ein Beispiel für einen solchen ETF ist der Xtrackers S&P 500 Equal Weight (WKN: A1106A).  Bei diesem ETF werden alle Indexbestandteile mehr oder weniger gleich gewichtet, sodass sie jeweils um die 0,2 Prozent des Portfolios ausmachen. In regelmäßigen Abständen erfolgen nötige Neuallokierungen.

Equal-Weight-ETF: Risikostreuung durch gleiche Anteile

Durch die gleiche Aufteilung aller Indexbestandteile wird das Risiko der gesamten Anlage deutlich reduziert. Da alle Aktien gleich zur Indexentwicklung beitragen, ist man nicht dem Wohl und Weh der Kursentwicklung einzelner hoch gewichteter Aktien ausgesetzt.

Die Kapitalmärkte haben sich in den letzten Jahren besonders aufgrund der herausragenden Performance der amerikanischen Big Techs fantastisch entwickelt. Aktuell wird das Marktumfeld deutlich rauer und anspruchsvoller, sodass gerade jetzt für Anleger ein Blick auf Equal-Weight-ETFs mehr als die Mühe wert sein sollte.

Über den Autor: Marco Jansen

Marco Jansen ist Gesellschafter und Prokurist bei der Oberbanscheidt & Cie Vermögensverwaltungs GmbH in Kleve.