14. Juni 2019

Mai 2019: Deutlicher Einbruch bei ETF-Zuflüssen in Europa

Die Nettozuflüsse am europäischen ETF-Markt haben sich halbiert. Während im April 2019 noch 3,7 Milliarden Euro in den Markt flossen, waren es im Mai lediglich 1,8 Milliarden Euro. Das geht aus dem ETF-Barometer 06/2019 von Lyxor hervor. „Auslöser waren vor allem deutlich geringere Zuflüsse für Anleihen-ETFs, die im Vormonatsvergleich von 4,1 Milliarden Euro auf 0,5 Milliarden Euro sanken. Diese Entwicklung wurde insbesondere von einem sehr negativen Monat für Staatsanleihen aus Schwellenländern und Abflüssen aus Hochzinsanleihen getrieben. Als Gewinner gingen aus dem Mai ESG-ETFs hervor, die knapp die Hälfte der Gesamtnettozuflüsse am Markt ausmachten“, so der französische ETF-Anbieter.

ESG-Investments zeigen Wirkung

Mit Zuflüssen von mehr als 897 Millionen Euro in ESG-ETFs verzeichneten diese laut dem ETF-Barometer 06.2019 von Lyxor ihren zweitbesten Monat überhaupt. Die meisten Zuflüsse sammelten danach breit aufgestellte ESG-Produkte. Obwohl breite ESG-ETFs insgesamt gerade einmal zwei Prozent der kumulierten Assets under Management am Gesamtmarkt ausmachten, seien seit Jahresbeginn zwölf Prozent aller Kapitalströme am europäischen ETF-Markt auf diese Anlageklasse entfallen.

„Wir sind überzeugt, dass ESG-ETFs von einem größeren allgemeinen Bewusstsein für Umweltprobleme, mit denen wir alle konfrontiert sind, weiter profitieren werden“, sagt Marlène Hassine Konqui, Head of ETF Research bei Lyxor ETFs. Die Expertin rechnet mit stärkeren Vorschriften, die zunehmend zur Lösung dieser Probleme herangezogen werden. So seien bereits erste Schritte unternommen worden: Der Aktionsplan „Financing Sustainable Growth“ der Europäischen Union ermutige Aktionäre beispielsweise dazu, Nachhaltigkeitsaspekte in ihre Anlageprozesse zu integrieren.

Aktien der Industrienationen werden wieder beliebter

Aktien-ETFs verzeichneten im Mai  laut dem ETF-Barometer 06.2019 von Lyxor insgesamt moderate Nettoabflüsse in Höhe von 15 Millionen Euro. Allerdings konnten danach Aktien aus Industrieländern die Gunst der Anleger zurückerlangen: Die Vereinigten Staaten und die Industriestaaten im asiatisch-pazifischen Raum waren führend. Eine Ausnahme bildeten europäische Aktien, die ebenso wie Aktien aus Schwellenländern unter Abflüssen gelitten hätten. Unterdessen fielen die Kapitalströme in Rohstoff-ETFs mit einem Plus von 46 Millionen Euro – ähnlich wie im Vormonat – leicht positiv aus. Smart Beta ETFs sammelten im Mai 0,4 Milliarden Euro ein, wobei der Fokus auf risikomindernden Faktoren lag.