Wertpapiersparen begeistert die Deutschen.

Die Deutschen setzen mittlerweile voll auf Wertpapiersparen – gut so

Aktienmuffel? Das war einmal. Mittlerweile setzen die Deutschen voll auf Wertpapiersparen und das dürfte sich auch fortsetzen.

Erst vor wenigen Wochen haben wir gemeinsam mit Blackrock einen Ausblick in Sachen Wertpapiersparen gewagt. Ergebnis: Deutsche Privathaushalte setzen mehr und mehr auf Sparen mit Wertpapieren, also etwa auf ETF-Sparpläne. Ganz ähnlich fällt eine Auswertung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) aus. Laut BVR dürften die Mittelzuflüsse beim Wertpapiersparen in diesem Jahr hoch bleiben, wenngleich der Rekordwert vom vergangenen Jahr nicht wieder erreicht werden dürfte. Das Anlageumfeld habe sich durch den Ukrainekrieg, die anhaltend hohe Inflation und die anstehende geldpolitische Zinswende geändert. Aktien und Investmentfonds bleiben aber weiterhin für die längerfristige Geldanlage attraktiv. „Aktien und Investmentfonds bieten gegenwärtig einen besseren Schutz vor Inflation als festverzinsliche Geldanlagen. Die von der Geldpolitik in Aussicht gestellte Zinswende dürfte aber perspektivisch auch Bankeinlagen und das Versicherungssparen wieder attraktiver machen“, sagt BVR-Vorstandsmitglied Andreas Martin.

Corona erhöhte das Geldvermögen

Wie ist es nun um das Vermögen der Deutschen bestellt? Im Jahr 2021 bildeten die privaten Haushalte in Deutschland laut BVR-Zahlen Geldvermögen in Höhe von 378,4 Milliarden Euro. Diese historisch hohe Summe wurde wie im Vorjahr von den Konsumeinschränkungen durch die Coronamaßnahmen getrieben. 134,7 Milliarden Euro der Summe flossen in Wertpapiere, zu denen Aktien, Investmentfonds, Anteilsrechte und Rentenwerte gehören; nach 53 Milliarden Euro 2019 und 88,1 Milliarden 2020. Auf das Wertpapiersparen entfielen 2021 damit 35,6 Prozent des neu gebildeten Geldvermögens der privaten Haushalte. 94,9 Milliarden Euro beziehungsweise 25,1 Prozent flossen in Versicherungen und 146,8 Milliarden beziehungsweise 38,8 Prozent wurden als Bankeinlagen angelegt.

Wertpapiersparen: Geldanlage in Aktien und Fonds

Bei der Geldanlage in Aktien und Investmentfonds profitierten die Anleger im zweiten Jahr der Coronapandemie von steigenden Kursen, da die Marktteilnehmer von einer kräftigen Erholung nach Überwindung der Pandemie zum Ende 2021 ausgingen. Gleichzeitig stellten sich Anlagealternativen bei Banken und Versicherungen aufgrund des Niedrigzinsumfelds als vergleichsweise weniger attraktiv dar.

Ukrainekrieg dämpft kurzfristig die Anleger-Begeisterung

Ende Februar brach in der Ukraine der Krieg aus. Dadurch kam auch die neue deutsche Anleger-Euphorie ins Stocken. Zudem belastet die anziehende Inflation die Sparfähigkeit der privaten Haushalte. Entsprechend dürfte der Trend zum Wertpapiersparen im Jahr 2022 nur in gedämpfter Form anhalten, vermuten die BVR-Fachleute. Hierzu dürfte auch die gegenwärtige Bärenstimmung an den Aktienmärkten beitragen, die mit einer Anlegerzurückhaltung einhergeht, wenngleich Kursrückgänge für Anleger oft mit Chancen verbunden sein können. Gegen einen starken Rückgang der Sparquote und damit auch der zur Geldanlage verfügbaren Mittel der Privathaushalte spricht jedoch der parallele Einbruch des Konsumklimas. 



Nach Zahlen des BVR belief sich das verfügbare Einkommen der Privathaushalte 2021 auf 2.074 Milliarden Euro. Hiervon wurden 1.763 Milliarden Euro konsumiert und 311 Milliarden Euro gespart. Damit belief sich die Sparquote auf 15 Prozent und lag deutlich über dem langfristigen Trend. Wie schon 2020 war die unfreiwillige Konsumbeschränkung durch die Coronakrise die Ursache. Erst mit den Lockerungen im zweiten Halbjahr 2021 erholte sich der Konsum und die Sparquote ging deutlich zurück. Das Nettogeldvermögen eines durchschnittlichen privaten Haushalts belief sich damit auf 141.900 Euro, wovon durchschnittlich 39,2 Prozent bei Banken, 32,9 Prozent in Versicherungen und 27,6 Prozent in Wertpapieren angelegt sind. 

Setze auf ETF-Sparpläne

Es ist durchaus sinnvoll, möglichst früh mit dem Wertpapiersparen loszulegen. Die breite gestreute und kostengünstige Aktien-Anlage ist am besten mit ETFs möglich. Etliche Neobroker und große Direktbanken bieten sogar zahlreiche kostenfreie ETF-Sparpläne an. Sieh dir also gleich unseren ETF-Sparplan-Vergleich an.