19. März 2022
Meine Watchlist

Diese ETFs stehen aktuell auf meiner Watchlist

Nicht nur in Mode, Technik oder Gaming gibt es regelmäßig neue Trends. Auch an der Börse lassen sich Hypes ausmachen. Manche flammen nur kurz auf, andere sind gekommen, um zu bleiben. An welchen Trends du in diesem Jahr nicht vorbeikommst – und welche ETFs jetzt auf meiner Watchlist stehen.

Zwei Jahre Coronakrise haben wir hinter uns und die Pandemie hat unser Leben als Gesellschaft bestimmt wie selten ein Ereignis zuvor. Auch die Finanzmärkte sind, insbesondere im ersten Coronajahr, nicht von der Krise verschont geblieben. Während manche Unternehmen durch- aus profitieren konnten, haben andere nicht überlebt und manch ein Anleger entsprechend gewonnen – oder verloren.

Dazu kommt die Inflation, die wir in dieser Höhe seit den frühen 90ern nicht mehr gesehen haben. Doch die Branche hat schon andere Krisen überstanden, sei es der Börsencrash von 1929 oder das Platzen der Dotcom-Blase zu Beginn des neuen Jahrtausends. Und auch Corona und Inflation wird der Börse auf lange Sicht keine größeren bleibenden Schäden zufügen.

Was die Finanzwelt in diesem Jahr beschäftigen wird, kann ich dir leider nicht mit hundertprozentiger Sicherheit sagen. Doch es gibt ein paar Trends, die auf meiner Watchlist stehen und von denen ich glaube, dass sie uns in Zukunft stark bewegen werden, auch über das Jahr 2022 hinaus. Welche Trends das sind, liest du hier.

Wie wir uns in Zukunft ernähren

Das Thema Ernährung liegt mir nicht nur aus persönlichen Gründen sehr am Herzen. Es geht dabei schon längst nicht mehr nur um moralische Aspekte oder darum, aus gesundheitlichen Gründen etwa auf Zucker zu verzichten oder den Alkoholkonsum einzuschränken. Es geht vielmehr auch darum, die Ernährung global über einen langen Zeitraum zu sichern.

Im Jahr 2030 werden laut Studien vermutlich 8,5 Milliarden, 2050 schon 9,7 Milliarden Menschen auf der Erde leben. Jeder von ihnen muss essen und trinken. Gleichzeitig sind Viehzucht und Ackerbau massive Treiber der Erderwärmung. Sie verursachen mehr Treibhausgase als alle Autos, Flugzeuge und Züge zusammen. Die Landwirtschaft verbraucht unfassbar viel Trinkwasser und verschmutzt es gleichzeitig wieder. Ein unguter und gefährlicher Kreislauf. Und durch die anhaltende Rodung von Wald und Wiesen – um weitere Ackerflächen zu schaffen – werden Lebensräume von Tieren und Pflanzen zerstört. Das alles sind leider keine Argumente einer Bio-Extremistin, sondern Tatsachen, denen wir ins Auge sehen müssen.

Wohlstand steigert die Nachfrage

Dazu kommt der zunehmende Wohlstand in Ländern wie China und Indien, welcher die Nachfrage nach tierischen Produkten massiv in die Höhe treibt. Mehr Viehzucht führt wiederum zu mehr Ackerbau – ein Teufelskreis, den wir durchbrechen müssen. Dafür braucht es vor allem ein Umdenken der Menschen und die Bereitschaft, gewisse Dinge zu ändern. Auch wenn es um das Thema Ernährung geht.

Daneben brauchen wir aber auch innovative Ideen und Unternehmen, die diese umsetzen. Die gibt es schon. Die einen stellen Milch aus Hafer her, andere bauen Fleisch im Labor nach. Aber auch Unternehmen, die daran arbeiten, eine nachhaltige Landwirtschaft zu ermöglichen, werden in Zukunft immer wichtiger. Das Angebot an alternativen Nahrungsmitteln wächst zunehmend und wird auch die Börse langfristig bewegen.

Faire Lebensmittel mit dem Rize Sustainable Future of Food ETF

Ein ETF, der solche Unternehmen bündelt, ist der Rize Sustainable Future of Food UCITS ETF (WKN: A2P876). Die 45 enthaltenen Unternehmen arbeiten alle auf verschiedenen Wegen daran, ein nachhaltiges, sicheres und faires globales Lebensmittelsystem aufzubauen. Der ETF investiert zu 100 Prozent in Aktien und hat im Jahr 2021 knapp elf Prozent an Wert zugewonnen. Aktuell ist der ETF noch alternativlos – doch auch das wird sich sicher in absehbarer Zeit stark ändern.

Gesundheit – wichtig wie nie

Gesundheit ist Privatsache – so zumindest dachten wir unser Leben lang. Eine Pandemie wie im aktuellen Ausmaß hat noch niemand von uns erlebt. Zwei Jahre dauert die Coronakrise an und Omikron hat die Hoffnung auf die endgültige Wende stark gedämpft. Die Diskussion um Maßnahmen und Impfstoffe hat für eine Spaltung der Gesellschaft gesorgt, die viele von uns nicht für möglich gehalten hätten. Aus meiner Sicht ist die immense Wichtigkeit und Bedeutung der Medizin nicht von der Hand zu weisen und sie ist durch die Krise stark in den gesellschaftlichen Fokus gerückt. Wer hat schon vor der Krise von Unternehmen wie Biontech gehört oder sich ernsthaft eingehend damit befasst, wie ein Impfstoff hergestellt wird? Fakt ist: Wir brauchen Medizin und Wissenschaft. Dabei geht es auch nicht nur um Corona.

Zum Beispiel HIV und Aids: Auch wenn wir aktuell kaum öffentlich darüber sprechen, ist etwa HIV in den vergangenen Jahren wieder zum größeren Problem geworden. Dass die Zahlen steigen, ist besorgniserregend, aber auch ein Resultat der Forschung und der hoch wirksamen Medikamente, die es inzwischen gibt. HIV ist heute kein Todesurteil mehr, wie es das noch in den 90ern war.

Teure Krebsforschung

Krebs ist eine Volkskrankheit und ein leiser Killer. Viele Menschen haben Angst vor einer Erkrankung, sei es weil sie genetisch vorbelastet sind oder nicht mit dem Rauchen aufhören können. Die Krebsforschung scheint für Nicht-Wissenschaftler seit Jahrzehnten auf der Stelle zu treten. Dem ist nicht so – aber die Krankheit ist tückisch. Vor einigen Jahren habe ich einmal jemanden, der in der Krebsforschung arbeitet, danach gefragt. Er erklärte mir, dass es nicht nur viele verschiedene Krebsarten gibt, sondern die Krankheit außerdem extrem individuell ist. Das macht es schwierig, ein Heilmittel zu finden, das wirklich jedem hilft. Und die Forschung ist wirklich sehr teuer.

Mit Rendite in die eigene Gesundheit investieren

Man kann ein Investment in den Gesundheitssektor als Investment in die eigene Gesundheit betrachten. Zu Unternehmen, die in diesen Sektor fallen, gehören neben Pharmaunternehmen auch Medizintechniker oder Krankenhausbetreiber, aber auch Biotechunternehmen. Die Branche gilt schon lange als solide und kann eine hohe Rendite einbringen. Ich glaube, die Branche wird in den kommenden Jahren boomen und dass ein Investment sich definitiv lohnen kann.

Ein ETF, den ich auf der Watchlist habe, ist der Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF (WKN: A113FD). Enthalten sind 155 Unternehmen aus Industrienationen, der Schwerpunkt liegt auf den USA. Dazu gehören etwa Johnson & Johnson und Pfizer, aber auch Roche und Merck & Co. Der ETF ist zu 100 Prozent in Aktien investiert und hat in den vergangenen zwölf Monaten eine Wertentwicklung von 20,22 Prozent erreicht.

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Klimaschutz – der Trend bleibt

Auch der dritte Trend auf meiner Watchlist dreht sich um die Zukunft des Planeten, die möglichst lebenswert bleiben soll. Um die Klimawende noch zu schaffen, muss sehr schnell sehr viel passieren. Gleichzeitig möchten die wenigsten Menschen ihren Komfort für das Klima oder den Umweltschutz generell aufgeben. Zu groß scheint manchen der Preis zu sein. Manches davon ist für mich nicht nachvollziehbar, andere Sorgen hingegen durchaus. Nicht verstehen kann ich etwa, warum man sich selbst bei der Finanzanlage dem Nachhaltigkeitstrend verschließt, aus Angst davor, die Rendite könnte dann womöglich zu gering ausfallen.

Ja, die Altersvorsorge ist unsagbar wichtig und jeder von uns sollte sie selbst in die Hand nehmen und sich nicht auf den Staat verlassen. Aber was werden wir in 30,40 oder 50 Jahren von dieser Altersvorsorge haben, wenn wir uns aufgrund des Klimawandels mit massiven Problemen auseinandersetzen müssen? Zum Glück gibt es an dieser Stelle gute Nachrichten: Die Angst davor, aufgrund von ESG-Kriterien keine oder nur eine geringe Rendite zu erzielen, ist unbegründet. Auch ein ETF, der Nachhaltigkeitskriterien erfüllt, kann sehr gut performen. Der MSCI World SRI etwa, der den MSCI World abbildet, schneidet grundsätzlich nicht schlechter ab als ein ETF auf den Index, der keinen Nachhaltigkeitskriterien folgt.

Doch auch hier sehen sich nachhaltige ETFs oft noch Kritik ausgesetzt: Viele ETF-Anbieter würden lediglich Greenwashing betreiben oder mit einem Best-in-Class-Ansatz nur die größten Sünder einer Branche ausschließen. Tatsache ist: Wer wirklich grün investieren möchte, muss schon genau hinschauen und wissen, wo die persönliche Grenze gezogen werden soll. Das ist zugegebenermaßen nicht immer ganz einfach. Ich habe für mich den Mittelweg gefunden.

Mir ist bewusst, dass viele nachhaltige ETFs alles andere als perfekt sind, aber ich sehe es als Schritt in die richtige Richtung und bin der Meinung, es ist immer noch besser, in einen solchen ETF zu investieren, als sich einfach gar keine Gedanken zu machen.

Wer in einen ETF investieren möchte, der tatsächlich gezielt Unternehmen beinhaltet, die gegen den Klimawandel vorgehen, sollte sich den Lyxor New Energy UCITS ETF (WKN: LYX0CB) anschauen. Die derzeit 78 enthaltenen Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern treiben mit ihren Produkten und Dienstleistungen alle die Entwicklung sauberer Energien voran, insbesondere widmen sich die Unternehmen der Produktion von Solar-, Wind- und Biomasse-Energie.

Daneben haben die Unternehmen Schwerpunkte wie Energieeffizienz und dezentrale Energiegewinnung. Dazu gehören Unternehmen wie der dänische Windrad-Hersteller Vestas und SolarEdge aus Israel, die unter anderem Photovoltaik-Module herstellen.

Tipp: Hier erfährst du alles über das Investieren in Themen-ETFs – inklusive wichtiger Brancheninfos und geeigneter ETFs.

Fazit zu meiner Watchlist

Meine drei Lieblingstrends für das Jahr 2022 haben alle einen starken Fokus auf die Zukunft von Mensch und Umwelt. Das Bewusstsein für die Themen Ernährung, Gesundheit und Klimaschutz wächst immer weiter und für mich ist kein Ende in Sicht. Als Beimischung fürs Portfolio eignen sich diese drei ETFs daher sehr gut. Auf meiner persönlichen Watchlist stehen sie auf jeden Fall ganz oben.