2. Juni 2022
Du willst in China-Aktien investieren? Diese unterschiedlichen Möglichkeiten gibt es

Du willst in China-Aktien investieren? Diese unterschiedlichen Möglichkeiten gibt es

China ist ein wichtiger Partner für das Wachstum der Weltwirtschaft. Ohne die (Teil-) Fertigungen von Produkten in Fernost wäre unser heutiges Leben nicht vorstellbar. Zudem hat China eine recht junge Bevölkerung, sodass weiterem Wachstum nichts entgegensteht. Wie kannst du also in diesen großen Wachstumsmarkt investieren?

Anders als bei europäischen oder US-amerikanischen Unternehmen ist eine Investition in chinesische Unternehmen nicht so einfach. Wenn man beispielsweise in Volkswagen investieren möchte, begibt man sich auf die Website oder App seines Brokers und kauft einen Anteil am Volkswagen Konzern. Bei chinesischen Unternehmen ist dies anders. Zunächst muss man bei seinen Investmentüberlegungen chinesische Unternehmen in Onshore und Offshore unterteilen. Anteile der Onshore Unternehmen bzw. der Festland-Unternehmen werden in A-Shares und B-Shares aufgeteilt.

Festlandaktien

A-Shares

Die A-Shares sind die wichtigsten Festlandaktien Chinas. Bei A-Shares handelt es sich um Unternehmen, die an den Börsen Shenzhens und Shanghais gelistet sind. Zudem werden sie in der Landeswährung Renminbi geführt. Für ausländische Investoren ist es schwierig direkt in chinesische A-Shares zu investieren. Diese sind grundsätzlich nur chinesischen Investoren und seit 2002 ausgewählten institutionellen Investoren (Qualified Foreign Institutional Investors) vorbehalten. Um in A-Shares zu investieren, könntest du beispielsweise in den Xtrackers Harvest CSI300 UCITS ETF (WKN: DBX0NK) investieren.

B-Shares

B-Shares sind grundsätzlich vergleichbar mit den A-Shares. Der wichtigste Unterschied ist, dass die B-Shares in Fremdwährungen an den Börsen Shenzhens und Shanghais geführt werden. In Shenzhen laufen die Aktien in Hongkong-Dollar und in Shanghai in US-Dollar. Zwar dürfen ausländische Investoren in die B-Shares investieren, doch gibt es, verglichen zu den A-Shares, viel weniger B-Shares, sodass sich ausländische Investoren mit einer kleineren Auswahl an Unternehmen zufriedengeben müssen. Aufgrund der teilweisen Öffnung der A-Shares für ausländische Investoren nimmt die Bedeutung der B-Shares deutlich ab. B-Shares sind beispielsweise im iShares MSCI China UCITS ETF USD (WKN: A2PGQN) vertreten.

Offshore Aktien

Offshore Aktien sind für uns uneingeschränkt handelbar. Doch auch hier gibt es Dinge, die man unbedingt beachten sollte. Zwar gibt es auch hier viele verschiedene Aktien, die wichtigsten aber sind sicherlich die H-Shares und die ADR Aktien.

H-Shares

H-Shares sind Festland-Aktien Chinas, die nicht nur in Shenzhen und Shanghai gelistet werden, sondern auch an der Hong Kong Stock Exchange. Dies bedeutet, dass ausländische Investoren hier grundsätzlich einen uneingeschränkten Zugang haben. Geführt werden die Unternehmen in Hong Kong Dollar. Der größte Unterschied zwischen H-Shares und A-Shares sind die Preisunterschiede. Denn obwohl die Aktien zum selben Unternehmen gehören, werden die A-Shares mit einem Aufschlag gegenüber den H-Aktien gehandelt. H-Shares kann man mit dem Lyxor China Enterprise (HSCEI) UCITS ETF (WKN: LYX011) abdecken.

ADR

Da es immer wieder zu Restriktionen gegenüber China kam und kommt, ist es manchen institutionellen Anlegern untersagt in chinesische Firmen zu investieren. ADRs (American Depositary Receipts) bieten den institutionellen Anlegern die Chance dennoch in chinesische Firmen zu investieren, denn die ADRs gelten als US-amerikanische Aktien. Ein ADR ist ein Hinterlegungsschein, der die Aktien lediglich verbrieft. Das heißt, man kauft sich eine Art Zertifikat und nicht einen Anteil am Unternehmen selbst. Dies bedeutet, dass man keinerlei Mitbestimmungsrecht im Unternehmen hat.

Bekannte Unternehmen wie Alibaba und Tencent gründeten beispielsweise ein Pendant auf den Cayman Inseln und werden dann in den USA gelistet und gehandelt. Man sollte sich meiner Ansicht nach eher um die Originalaktien bemühen.