Effiziente Indexnachbildung durch Total-Return-Swap
Es gibt verschiedene Arten, einen Index abzubilden. Jede Abbildungsart bietet unterschiedliche Vorund Nachteile. Swap-ETFs bieten eine exakte Indexabbildung. Full-Replication-ETFs hohe Sicherheit.
ETFs haben ein Ziel: die Wertentwicklung ihres jeweiligen Referenzindex abzüglich der geringen Management Fees möglichst exakt abzubilden. Dabei kann es jedoch zu kleineren Abweichungen kommen. Im Fachjargon verwendet man dafür den englischen Begriff Tracking Error, was übersetzt so viel wie „Spurabweichung“ bedeutet. Ein geringer Tracking Error ist ein Qualitätsmerkmal für einen ETF. Die Anbieter nutzen dabei zwei verschiedene Möglichkeiten, um einen Index nachzubilden.
Volle Replikation: alle Wertpapiere in einem ETF
Bei der vollen Replikation (Full Replication) investiert die Anlagegesellschaft in alle im Referenzindex enthaltenen Wertpapiere und gewichtet diese entsprechend der Indexgewichtung. Dadurch entstehen hohe Transaktionskosten – zudem muss der Wertpapierkorb des ETF ständig angepasst werden. Darüber hinaus können Verluste durch den Zeitpunkt des Erhalts von Dividenden und deren Reinvestition entstehen. Bei breit gestreuten und komplexen Indizes kann diese Methode zu vergleichsweise großen Abweichungen gegenüber dem Referenzindex führen.
Synthetische Replikation: Indexabbildung mit geringem Tracking Error
Mittlerweile hat sich die Methode der synthetischen Replikation bewährt. Sie ist kostengünstiger und verursacht zudem einen geringeren Tracking Error. Dabei erwirbt der ETF-Anbieter einen Aktienkorb (bei Renten-ETFs einen Rentenkorb) sowie einen Total-Return-Swap. Unter einem Swap versteht man eine Vereinbarung zwischen zwei Vertragsparteien, zukünftig Zahlungsströme auszutauschen. Durch den Swap wird die Performance des Aktien- oder Rentenkorbs gegen die Wertentwicklung des Referenzindex getauscht. Dazu verpflichtet sich der Swap-Kontrahent. Bei einem Swap-basierten ETF werden die meisten der Faktoren, die den Tracking Error verursachen, auf den Swap-Kontrahenten übertragen. Zwar besteht für den ETF-Anleger ein Kontrahentenrisiko. Denn wird der Kontrahent zahlungsunfähig (insolvent), drohen Verluste. Das Risiko betrifft aber nur einen kleinen Teil des ETF-Vermögens und ist per Gesetz auf maximal zehn Prozent begrenzt.
Fazit:
„Wer in erster Linie das Ziel verfolgt, eine möglichst exakte Indexnachbildung zu erhalten und dies sehr kostengünstig und mit einem möglichst niedrigen Tracking Error erreichen möchte, für den bieten sich Swap-basierte ETFs an“, sagt Thomas Meyer zu Drewer von Lyxor Asset Management.
Weitere interessante Investmentmöglichkeiten finden Sie in unserem ETF-Anlageleitfaden. Dieser erleichtert Ihnen den Einstieg in die Welt der Exchange Traded Funds (ETFs). Wir stellen Ihnen darin die Anlegemöglichkeiten einzelner Länder, Regionen, Sektoren oder Investmentthemen vor.
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Autor Redaktion
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