20. April 2016

ETF-Portfolios Do-it-yourself: „Besser als die Profis“

Mischfonds versprechen eine Steigerung des Vermögens ohne Stress. Doch wer genau hinsieht, ist ernüchtert. Kann der Privatanleger das besser mit Hilfe von eigenen ETF-Portfolios?

Ali Masarwah, Chefredakteur bei der Fondsanalysefirma Morningstar, hat globale Mischfonds verschiedener Risikokategorien – von aggressiv bis defensiv – untersucht, ebenso flexible Fonds, die je nach Marktentwicklung die Aktienquote von null bis 100 Prozent steuern können.

Vergleich der Mischfonds zeigt: Passiv schlägt aktiv

Verglichen wurde die Performance dann mit einem selbstgebastelten Fonds mit nur zwei ETF-Positionen: 50 Prozent Aktien mit dem MSCI-World-Index und 50 Prozent europäische Anleihen. Das Ergebnis überrascht. Keiner der professionell gemanagten Mischfonds reicht an das ETF-Portfolio heran.

So konnte dies in fünf Jahren 8,2 Prozent pro Jahr erzielen, während ein ausgewogener Mischfonds mit einer ähnlichen Aufteilung nur 3,1 pro Jahr schaffte. Am schlechtesten schlossen flexible Mischfonds mit nur 1,6 Prozent pro Jahr ab.

Masarwah erklärt das mit den niedrigeren Kosten der ETFs und der fehlenden Umschichtung: „Die Transaktionskosten gehen auch zu Lasten der Performance.“ Bei flexiblen Fonds käme noch hinzu, dass der Ein- und Ausstieg nicht immer gelingt. Für Thomas Meyer zu Drewer, der bei der Commerzbank das ETF-Geschäft unter der Marke ComStage leitet, ist damit klar: „Bauen Sie sich ein eigenes Portfolio, vielleicht etwas breiter diversifiziert als nur mit zwei Positionen, und Sie sind besser als viele Profis.“

Mehr zu dem Thema:  Geldanlage mit Robo-Advisor. Sehen Sie sich auch unser Video „Diese Portfolio-ETFs müssen Sie kennen!“ an.