14. Juni 2011

ETFs vs. klassische Fonds

Die Abkürzung „ETF“ steht für „Exchange Traded Fund“, auf Deutsch übersetzt: börsengehandelter Fonds. Damit wird auch klar, was der wesentliche Unterschied zu klassischen Fonds ist. Denn während der gute alte Fonds in der Regel nur von der Fondsgesellschaft gekauft werden kann, erfreut sich der ETF flexiblerer Handelsmöglichkeiten, indem er über die Börsen gehandelt werden kann.

Diese versprechen dem Anleger ein Mehr an Liquidität und ständig aktualisierte An- und Verkaufspreise. 1:0 für den ETF. Punkten können die Fonds damit, dass sie gegenüber den ETFs zumeist aktiv gemanaged werden und nicht passiv. Denn viele Anleger legen Wert darauf, dass ein Mensch -der Fondsmanager- über seine Investition wacht und diese ständig optimiert. Allerdings bedeutet das nicht, dass ein Fonds dadurch auch erfolgreicher ist. Es gibt Fondsmanager, die eine Outperformance gegenüber dem Vergleichsindex schaffen und welche, denen dies nicht gelingt. Trotzdem, wem Erfahrung, Fingerspitzengefühl und Intuition wichtig sind, der vergibt einen Punkt an die aktiv verwalteten Fonds. Es steht 1:1.

Bei den Kosten haben in der Regel die ETFs die Nase vorn

Wegen des geringeren Analyse- und Verwaltungsaufwands fallen die Gebühren bzw. Kosten relativ niedrig aus, sie liegen fast immer im Promillebereich. Die Kosten eines Fonds liegen regelmäßig bei über einem Prozent pro Jahr – der Fondsmanager möchte schließlich entlohnt werden. 2:1 für den ETF. Beim Thema Risiko stellt sich neben den üblichen Verlustrisiken aufgrund von Kursschwankungen der Märkte die Frage nach dem Emittentenrisiko. Hier kann man Entwarnung geben, da sowohl Fonds als auch ETFs sogenannte Sondervermögen sind, die vor einer Insolvenz des Anbieters geschützt sind. Aber Vorsicht: Es gibt Ausnahmen, genau hinschauen ist angesagt. In puncto Beratung liegen die Fonds vorne, denn sie werden meist von Beratern verkauft, die ein persönliches Gespräch mit dem Anleger führen und bei der Fondsauswahl auf seine individuellen Bedürfnisse eingehen. Bezahlen tut das der Anleger indirekt über eingepreiste Provisionen.

Immer mehr Honorberater empfehlen ETFs

Auch bei der ETF-Auswahl kann man inzwischen persönlich beraten werden. Honorarberater wie zum Beispiel die Quirin Bank oder der Finanzdienstleister XENIX sind unabhängig und werben damit, das für den Kunden beste Produkt zu finden ohne auf Provisionen schielen zu müssen. Einen Honorarberater kann man über den Verbund Deutscher Honorarberater (VDH) finden (www.honorarberater. eu). Da für die Honorarberatung meist gewisse Mindestanlagebeträge gefordert werden (und auch sinnvoller sind), geht der Punkt für die Beratung an die Fonds. Es steht somit 2:2. Was die Produktvielfalt anbelangt, bieten sowohl die ETF- als auch die Fondsanbieter dem Anleger ein breites Spektrum für unterschiedlichste Anlageklassen, Regionen und Sektoren. Insofern bekommen sowohl die ETFs als auch die Fonds einen Punkt.

Fazit:

Unentschieden. Die genannten Vor- und Nachteile muss jeder Anleger für sich selbst individuell gewichten. Im Ergebnis kommen für manche Investoren eher ETFs und für andere eher klassische Fonds in Frage. Beide Formen haben ihre Existenzberechtigung, stehen also nicht in direkter Konkurrenz zueinander.

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