11. Dezember 2015
Europa-Flagge vor Euronoten

ETPs auf europäische Aktien etwas unbeliebter

Die globale ETP-Industrie konnte auch im November weiter wachsen. Nach Nettomittelzuflüssen in Höhe von 34 Mrd. USD im Oktober waren es laut Berechnung der Deutschen AWM im November weitere 25,7 Mrd. USD.

Aktuell verwaltet laut diesen Zahlen die Branche somit 2,9 Billionen USD.

„Wachstumstreiber war wie im Vormonat erneut die amerikanische ETP-Branche. Sie steuerte 26 Mrd. USD zum globalen Wachstum bei. Seit Jahresbeginn sind den US-ETPs somit knapp 200 Mrd. USD zugeflossen. Hier dominierten wie schon im Vormonat die Aktien-ETFs mit Mittelzuflüssen von 25 Mrd. USD“, berichtet die Deutsche AWM. Renten-ETFs hätten dagegen im November eine negative Trendwende verzeichnet. Während diesem Segment im Oktober weltweit noch 14,5 Milliarden US-Dollar zugeflossen seien, hätten Investoren im abgelaufenen Monat weltweit 47 Mio. USD abgezogen.

Rückläufig seien laut Berechnung der Deutschen AWM die Mittelzuflüsse bei den Rohstoff-ETCs. Nach einem Plus von 789 Mio. USD im Oktober stehe im abgelaufenen Monat weltweit ein Minus von 153 Mio. USD.

Parallel zur amerikanischen ETP-Branche habe auch die europäische ETP-Branche im November weiter zulegen können. Nach Nettomittelzuflüssen von 6,9 Mrd. USD im Oktober seien der Branche im November 3,4 Mrd. USD zugeflossen. Auch hier hätten die Zuflüsse in Aktien-ETFs dominiert.

Bei den asiatischen ETPs habe sich hingegen der negative Trend des Vormonats fortgesetzt. Hier hätten Investoren 3,7 Mrd. USD abgezogen. Betroffen gewesen seien vor allem Aktien-ETFs mit Abflüssen von 3 Mrd. USD. Aber auch Renten-ETFs hätten einen Rückgang verzeichnet.

Europäischer ETF-Markt Zu-/Abflüsse

Aktien

„Der positive Trend bei den europäischen ETFs setzte sich auch im November fort. Insgesamt verzeichnet die Branche 3,1 Mrd. EUR Nettozuflüsse, während es im Oktober 5,9 Mrd. EUR waren“, berichtet die Deutsche AWM. Hier seien es vor allem die Renten-ETFs gewesen, deren Nettozuflüsse in Höhe von 515 Mio. EUR deutlich unter denen des Vormonats (+ 3,5 Mrd. EUR) gelegen hätten. Dafür seien die Nettozuflüsse bei den Aktien-ETFs mit 2,5 Mrd. EUR leicht höher ausgefallen als im Oktober (+2,4 Mrd. EUR).

Bei den europäischen Investoren waren laut der Statistik der Deutschen AWM vor allem ETFs auf US-Aktien gefragt. Mit Nettozuflüssen von 637 Mio. EUR hätten US-Aktien ein Viertel des positiven Cash * Flows in Aktien-ETFs ausgemacht, gefolgt von globalen Indizes (+ 436 Mio. EUR) und japanischen Aktien (+ 387 Mio. EUR). Damit habe sich der Trend bei US-Aktien umgekehrt, nachdem Investoren aus diesem Segment im Oktober noch Kapital in Höhe von 227 Mio. EUR abgezogen hätten. Bei ETFs auf europäische Aktien hätten sich die Nettozuflüsse auf 54 Mio. EUR nach 1,1 Mrd. EUR im Vormonat reduziert. Seit Jahresanfang haben sich laut der Deutschen AWM die Nettozuflüsse in ETFs auf breit angelegte europäische Aktien-Indizes auf 20,3 Mrd. EUR aufsummiert. Jedoch habe der November eine leichte Trendumkehr gezeigt, da Investoren 279 Mio. EUR aus diesem Segment abgezogen hätten.

Die positive Wende bei ETFs auf Schwellenländer habe sich laut der Deutschen AWM auch im November fortgesetzt. Dem Segment seien weitere 6 Mio. EUR zugeflossen nach 824 Mio. EUR im Oktober. Seit Jahresanfang hätten Schwellenländer-ETFs allerdings insgesamt Abflüsse von 1,9 Mrd. EUR verzeichnet. Rückläufig seien allerdings im November die Zuflüsse in ETFs auf große Schwellenländer gewesem. Vor allem aus Indien-ETFs hätten Investoren 225 Mio. EUR abgezogen. Positive Zuflüsse hätten ETFs auf weltweite Schwellenländer-Indizes verzeichnen können.

„Strategie-ETFs schafften im November eine positive Trendwende und verzeichneten wieder Zuflüsse in Höhe von 178 Mio. EUR, nachdem dieses Segment im Oktober noch 481 Mio. EUR Nettoabflüsse verzeichnete“, so die Deutsche AWM.

Renten

Der positive Trend bei Renten-ETFs habe sich auch im November fortgesetzt, jedoch seien die Nettozuflüsse mit 0,5 Mrd. EUR deutlich geringer ausgefallen als im Oktober (+3,5 Mrd. EUR).  Die stärksten Zuflüsse hätten dabei ETFs auf Unternehmensanleihen in Höhe von 1,7 Mrd. EUR verzeichnet. Sie hätten damit noch über den Oktober-Zuflüssen gelegen. Auf Jahressicht kämen Unternehmensanleihen somit auf Nettozuflüsse in Höhe von 13,1 Mrd. EUR. Bei Staatsanleihen sei jedoch der positive Trend der vergangenen Monate vorerst beendet. Hier hätten Investoren 1,3 Mrd EUR abgezogen.

Rohstoffe

Europäischen Rohstoff-ETPs flossen im November laut der Deutschen AWM 166 Mio. EUR zu nach 340 Mio. EUR im Oktober. Während ETFs auf Industriemetalle wieder leicht positive Cash Flows hätten generier können, seien aus ETFs auf Edelmetalle 167 Mio. EUR abgeflossen. Dieses Segment habe im Oktober noch einen positiven Beitrag zu den Zuflüssen verzeichnet.

Beliebteste Indizes

Investoren zeigten laut der Deutschen AWM im November Interesse für Immobilien- und Dividenden-ETFs. So hätten vor allem ETFs auf Immobilienaktien-Indizes die vorderen Plätze belegen können. Die beliebtesten Aktienindizes im November seien der S&P 500, der Euro STOXX 50 sowie der Stoxx 600 gewesen. Im Rentenbereich hätten vor allem ETFs auf Unternehmensanleihen die vorderen Plätze der beliebtesten Indizes belegt.