1. März 2022
Finanzdienstleister MSCI will russische Titel aus Indizes nehmen

Finanzdienstleister MSCI will russische Titel aus Indizes nehmen

Nachdem russische Banken bereits hart sanktioniert wurden, prüft nun auch der amerikanische Finanzdienstleister MSCI einen Ausschluss russischer Aktien aus seinen Indizes.

Aus dem Banken-Kommunikationsnetzwerk Swift wurde Russland ausgeschlossen, die EU hat außerdem Sanktionen gegen die russische Zentralbank verhängt. Als Folge kann die Zentralbank nun ihr Guthaben nicht mehr international einsetzen – so soll verhindert werden, dass Putin weitere Finanzierungsmöglichkeiten für den Krieg in der Ukraine erhalten kann.

Russland ist uninvestierbar

Gestern wurde nun auch bekannt, dass einer der größten Index-Anbieter der Welt, MSCI, einen Rauswurf russischer Aktien aus deren Indizes prüft. Dimitris Melas, Leiter der Indexforschung und Vorsitzender des Index Policy Committees bei MSCI, sagte gegenüber Reuters, dass Russland derzeit univestierbar sei: “Es würde für uns nicht viel Sinn ergeben, russische Wertpapiere weiterhin aufzunehmen, wenn unsere Kunden und Investoren keine Transaktionen auf dem Markt durchführen können. Es ist für uns alle offensichtlich, dass der Markt sehr schwierig zu handeln ist, und in der Tat ist er heute nicht investierbar“.

Russland hat derzeit eine Gewichtung von 3,24 Prozent im MSCI Emerging Markets Index, die entfallen würden. Auch der MSCI Russia soll gestrichen werden. Derzeit ist er bereits eingefroren. Das Ergebnis über die Prüfung soll in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden.

Nur wenig Gewicht in Fonds

Russische Aktien haben generell nur wenig Gewicht in Aktienfonds. Laut einer Analyse von Morning Star beträgt der Anteil in Fonds und ETFs die in Europa handelbar sind, nur 0,27 Prozent. Das macht von einem Fondsvolumen von insgesamt 12 Billionen Euro (Ende Januar) rund 32,8 Milliarden Euro aus. 

Doch einige wenige Fonds und ETFs haben einen sehr hohen Russland-Anteil. JP Morgan hat daher am Montagmittag die Ausgabe und Rücknahme von Fondsanteilen den JPM Emerging Europe vorerst ausgesetzt. Russische Aktien haben einen hohen Anteil von 65 Prozent im Fonds. Nicht mehr handelbar ist aktuell auch der JPM Russia.

Generell sollten Anlegerinnen und Anleger derzeit von Investitionen in russische Aktien absehen.

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