10. Januar 2019
Bergauf ging es 2018 nur für ganz wenige Fondskategorien

Fondsbarometer: Jahresende ohne Rally

Nur einige Schwellenländer und Edelmetalle konnten sich der Börsentalfahrt im Dezember widersetzen. Im Schnitt wurde man mit Aktienfonds 2018 rund zehn Prozent ärmer, dies ging laut eines Berichtes von Fonds Professionell aus dem aktuellem Fondsbarometer hervor.

Fonds Professionell weiter: 2018 war für die Chinesen, die an Astrologie glauben, das Jahr des Erd-Hundes, der als anpassungsfähig und genügsam gilt. Letzteres musste man auch als Aktienfondsinhaber sein, denn 2018 wird nicht in die Liste der goldenen Börsenjahre Aufnahme finden. Das Jahr, das nach dem Ende des Höhenflugs ab Anfang Februar vor allem durch Unsicherheit und davon ausgelöster Volatilität geprägt war, endete unerfreulich.

Wer auf eine Jahresendrally gehofft hatte, wurde im Dezember enttäuscht. Vor allem die Branchen „Technologie“, „Biotechnologie“, „Gesundheit/Pharma“ sowie „Energie“ und „Neue Energie“ sowie japanische, österreichische und nordamerikanische Nebenwert-Aktien büßten im letzten Monat des Jahres noch einmal mehr als zehn Prozent an Wert ein. Im Durchschnitt aller 56 analysierten Fondskategorien lag der Monatsverlust bei mehr als sechs Prozent, womit das Gesamtjahr mit einem Minus von mehr als elf Prozent endete.

Am oberen Ende der Monatsbilanz landeten aufstrebende Märkte wie Brasilien, Indien und sowie die Regionen Südostasien und Lateinamerika, aber auch hier dominierte das Minuszeichen. Nennenswerte Gewinne erzielte man im Dezember 2018 ausschließlich mit dem Sektor „Edelmetalle“. Die 34 in dieser Kategorie erfassten Fonds legten im Durchschnitt mehr als neun Prozent an Wert zu. Für Inhaber solcher Fonds dürfte das allerdings nur ein geringer Trost sein, denn auf Jahressicht wurde diese Fondsgruppe fast 14 Prozent billiger, auch in der Zehnjahresbilanz liegen Edelmetall-Fonds mit einem Wertzuwachs von rund zwei Prozent unter den zehn schlechtesten Fondsgruppe.

Sowohl kurz- als auch langfristig präsentierte sich per Ende Dezember „Indien“ als – im Rückblick – attraktiv. Über zehn Jahre verdienten die 40 Fonds dieser Gruppe mehr als 240 Prozent, und auch im Dezember hielt sich der Rückschlag mit -0,76 Prozent in engen Grenzen. Könnte man aber noch einmal ins Jahr 2008 zurückkehren, müsste man Thailand-Fonds kaufen. Die fünf Fonds, die vom Datenspezialisten MountainView erfasst werden, legten in den letzten zehn Jahren fast 400 Prozent zu, und sie finden sich auch über die Beobachtungszeiträume ein und drei Jahre unter den Top 10.

Betrachtet man alle „Aktien“ beziehungsweise die Region „Welt“, präsentiert sich das Fünf-Jahres-Ergebnis mit 24,34 beziehungsweise 27,36 Prozent, annualisiert sind das 4,45 beziehungsweise 4,96 Prozent Wertzuwachs, über zehn Jahre liegen die Werte bei 8,83 beziehungsweise 8.97 Prozent. Die letzte Dekade war für Aktienanleger trotz der jüngsten Turbulenzen alles andere als unerfreulich. Die deutlich schwächere Performance über die letzten fünf Jahre zeigt allerdings auch, dass die Dynamik abnimmt. Ob man auch 2029 auf einen Zehn-Jahres-Ertrag von fast neun Prozent pro Jahr zurückblicken wird, ist daher äußerst fraglich. Diese Frage stellt sich allerdings auch nur Anleger, die heute erstmalig via Einmalanlage investieren. Wer kontinuierlich Fonds kauft und dabei international diversifiziert, muss sich diesbezüglich aller Wahrscheinlichkeit nach auch in den kommenden zehn Jahren keine Sorgen machen.