17. Dezember 2021
Geldanlage: Das waren meine Flop-Investments im Jahr 2021

Geldanlage: Das waren meine Flop-Investments im Jahr 2021

Ein weiteres turbulentes Jahr neigt sich dem Ende zu. Corona hat uns fest in der Hand und einige Geldanlagen wurden ordentlich durchgerüttelt. So verloren zum Beispiel chinesische Aktien ordentlich an Boden. Zu der Wahrheit an der Börse gehören eben auch Verluste und Flop-Investments.

Damit dir solche Erlebnisse möglichst erspart bleiben und du keine Flop-Investments tätigst, möchte ich dir n diesem Beitrag zeigen, wie du es besser nicht machen solltest.

Meine Strategie

Ich lege im Grunde sehr viel Wert auf Diversifikation. Den Hauptanteil meiner Investments habe ich in weltweite ETFs angelegt und diese laufen positiv vor sich hin. Zudem habe ich noch starke Aktien wie Apple, AMD oder Home Depot in meinem Wertpapier Depot. Mit diesen Aktien versuche ich langfristig noch eine extra Rendite einzufahren. Nun sollte man denken, dass eine solche Aufteilung reichen sollte, doch ab und an packt mich der Ehrgeiz und ich versuche gewagte Investments.

Dass dies nicht immer die beste Idee ist, wirst du in den kommenden Zeilen nachlesen können. Ich hoffe, dass ich mit diesem Beitrag auch zeigen kann, dass eine grundsolide Strategie ausreichend ist und man manche Dinge lieber sein lässt.

Goldgräberstimmung

Eventuell hast du schon etwas von Pennystocks gehört. Im europäischen Raum gelten Unternehmen als Pennystocks, wenn der Kurs einer Aktie unter einem Euro liegt. Eines ist immer sehr wichtig bei Pennystocks, sie sind alles andere als ein sicheres Investment.

Die ersten Anteile von Zinc8 Energy Solutions (WKN: A2P15E) landeten bereits im September 2020 für 17 Cent in meinem Depot. Zinc8 Energy Solutions stellt Zink-Luft Batterien her. Diese sind bereits heute in Hörgeräten verbaut. Doch das Unternehmen möchte hoch hinaus und weltweit Energiespeicher anbieten. Das gute an einer Zink-Luft Batterie ist, dass sie ohne seltene Erden wie Lithium auskommt.

Gerade im Hinblick auf Elektromobilität und der Speicherung von nachhaltiger Windenergie befürwortete ich diese Unternehmensstrategie und kaufte mir eine Handvoll der Unternehmensanteile. Als der Kurs der Aktie just Anfang des Jahres 2021 bis auf 53 Cent kletterte, packte mich die Goldgräberstimmung und ich dachte, ich hätte die neue Geldvermehrungsmaschine gefunden. Ich griff noch einmal beherzt am Markt zu und deckte mich mit weiteren Anteilen ein.

Da ich diesen Text in einem Zug und nicht in einem brandneuen Ferrari schreibe, ahnst du bereits, dass meine Idee doch nicht ganz aufging. Die Aktie ist mittlerweile wieder bei 19 Cent angekommen und liegt bei mir wie ein Stein mit -47 Prozent im Depot. Es ist kein Mythos, dass die Börse aus Angst und Gier besteht, von der Gier kann ich aus eigener Erfahrung sprechen.

Politische Probleme

Wie ich eingangs erwähnt habe, hatten chinesische Aktien in diesem Jahr keinen leichten Stand. Ein gutes Beispiel liefert dort der Rize Education Tech and Digital Learning UCITS ETF (WKN: A2P877).

Anfang des Jahres lag der Anteil von chinesischen Aktien in diesem ETF noch bei ca. 34 Prozent. Nachdem die chinesische Regierung Unternehmen im Bildungssektor verbot, Gewinne zu erwirtschaften, legten die Kurse der chinesischen Vertreter eine Talfahrt hin und der ETF litt enorm. Aber auch andere chinesische Unternehmen wie Alibaba, Tencent und JD.com sind nicht von Eingriffen der Regierung gefeit.

Ich war bis zu diesem Jahr immer ein großer Verfechter von Emerging Markets ETFs und habe mich daher immer gegen einen ETF wie den FTSE All World entschieden, da mir der Anteil der Schwellenländer zu klein war. Ich wollte lieber eine Verteilung von 70 Prozent MSCI World und 30 Prozent Emerging Markets haben. Diese Entscheidung hat mich jedoch zumindest in diesem Jahr ausgebremst.

Ein Emerging Markets ETF besteht zu einem Großteil aus chinesischen Aktien, ähnlich zum US-Anteil im MSCI World. Da die chinesische Regierung den inländischen Unternehmen immer wieder Steine in den Weg legte, litt auch mein iShares Core MSCI EM IMI UCITS ETF (WKN: A111X9). Zum jetzigen Standpunkt habe ich mit dem ETF in diesem Jahr einen Verlust von 2 Prozent erwirtschaftet.

Einmal einer der Ersten sein

Das Jahr 2021 stand für viele neue Player an den Börsen. Viele Unternehmen feierten den sogenannten IPO, also ihren Börsengang. Nicht wenige Unternehmen nahmen in den kommenden Wochen zum Startpreis ordentlich zu. Ich hatte mich bei solchen Sachen je zurückgehalten und es aus der Ferne beobachtet.

Doch dann kam eine Aktie auf den Markt, die den Zahn der Zeit voll traf. Die Kryptobörse Coinbase * (A2QP7J) wagte im April den Schritt auf das Börsenparkett. Jüngst hatte der Bitcoin neue Höhen erreicht und die Geschichte klang nach einer Erfolgsgeschichte. Somit hatte ich mit meinem Grundsatz, keine Aktien kurz nach Börsenstart zu handeln, gebrochen. Noch am ersten Tag stieg ich ein und freute mich schon auf eine schöne Rendite.

Doch nach meinem Einstieg erlebte sowohl der Bitcoin als auch die Coinbase Aktie keine gute Zeit. Nach herben Verlusten stoß ich meine Anteile im Juni wieder ab.

Tipp: Mit unserem Risikorechner kannst du anhand von zehn Fragen die optimale Aktienquote für dein Portfolio ermitteln.

Fazit zu meinen Flop-Investments

Es gibt sehr gute Gründe, weshalb viele Börsenprofis langfristig nicht den Markt schlagen. Man denkt zwar, dass man in der Lage ist, Marktgeschehen voraus zu sehen, aber manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht und sammelt Flop-Investments. Zum Ende des Jahres setze ich wieder mehr auf ETFs und bin weniger risikofreudig. Aber ich möchte auch nicht ausschließen, dass ich solche Investments wieder tätigen würde, wenn ich von ihnen überzeugt bin.

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