3. November 2017

Geringe Nachfrage nach Smart Beta-ETFs im 3. Quartal

Mit Nettomittelzuflüssen in Höhe von lediglich 555 Mio. Euro zeigten Investoren im dritten Quartal des Jahres nur geringes Interesse an Smart Beta-ETFs. Insgesamt flossen diesen Produkten am europäischen Markt in den ersten neun Monaten vier Mrd. Euro netto zu. Ende September waren damit 33,3 Mrd. Euro in Smart Beta ETFs investiert, was einer Steigerung von 16 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn entspricht; darin enthalten ein positiver Markteinfluss von vier Prozent. Dies geht aus dem Lyxor ETF-Barometer für den Monat September hervor.

Value- und Income-Strategien auf stabilem Niveau

„Das Nettomittelaufkommen war dabei seit Jahresbeginn in Value- und Income-Strategien stabil, da Investoren in einem Umfeld niedriger Zinsen und positiver makroökonomischer Daten sowohl rentierliche Anlagemöglichkeiten als auch alternative Renditequellen nachfragten. Allerdings schwächten sich diese Trends im dritten Quartal ab, sodass das Nettomittelaufkommen im Smart Beta-Bereich insgesamt begrenzt war“, berichtet Lyxor weiter.

Investoren sahen wenig Absicherungsbedarf mittel risikobasierten Smart Beta-ETFs

Bei risikobasierten ETFs kam es im dritten Quartal zu einem leicht negativen Nettomittelaufkommen in Höhe von 60 Millionen Euro, was dem Niveau seit Jahresbeginn entspricht. Trotz insgesamt hoher Bewertungen im Aktienbereich insbesondere in den USA sehen Investoren bisher keinen Absicherungsbedarf für ihre Portfolios. Bei insgesamt abnehmender Volatilität und geringerer politischer Unsicherheit konzentrierte sich das Nettomittelaufkommen auf europäische Basiswerte.

Große Nachfrage nach Momentum- und Multi-Faktor-Strategie-ETFs

Faktorbasierte Smart Beta-ETFs waren im dritten Quartal besonders gefragt. In dieses Segment flossen 1,1 Mrd. Euro. Nachgefragt waren vor allem Momentum-Strategien (+438 Mio. Euro) sowie Multifaktor-Strategien (+431 Mio. Euro). Auf der Verliererseite standen fundamentale Strategien. Aus ihnen zogen die Investoren im dritten Quartal 439 Mio. Euro ab.  Bei risikobasierten Smart Beta ETFs kam es mit -60 Mio. Euro ebenfalls zu Mittelabflüssen.

Starker Rückgang von fundamentalen Strategien im 3. Quartal

Bei Smart Beta-ETFs, die auf fundamentale Strategien basieren, kam es im dritten Quartal zu Rückflüssen in Höhe von 439 Millionen Euro, nachdem es im zweiten Quartal zu einem Nettomittelaufkommen von 743 Millionen Euro gekommen war. Bei ETFs auf Income-Strategien war das Nettomittelaufkommen in diesem Quartal vergleichsweise schwach, die Rückflüsse konzentrierten sich auf Macro-Weighted ETFs (51,3 Millionen Euro). Europäische ETFs, die auf fundamentalen Strategien basieren, verzeichneten Nettomittelaufkommen in Höhe von 205 Millionen Euro, entsprechende Produkte mit US-Bezug verbuchten dabei Rückflüsse in Höhe von 195 Millionen Euro, dies mag in der Tendenz begründet sein, dass sich europäische Aktienmärkte in Zeiten abnehmender politischer Unsicherheiten häufig besser entwickeln als US-amerikanische Aktienmärkte.