Verdoppelung der globalen monatlichen ETF-Mittelzuflüsse
Die globale ETP-Branche verzeichnete im Juli Mittelzuflüsse in Höhe von 53,7 Mrd USD. Gegenüber dem Vormonat entspricht das einer Verdoppelung der globalen monatlichen ETF-Mittelzuflüsse, die im Juni bei 25,2 Mrd. USD lagen. Per Ende Juli verwaltet die Branche nun 3,22 Billionen USD, was einen Anstieg um 5 Prozent gegenüber Juni bedeutet. Das geht aus dem European Monthly ETF Market Review Juli 2016 der Deutschen AM hervor.
Den in den USA gelisteten ETPs sind im Juli 45,7 Mrd. USD zugeflossen, das entspricht 133 Prozent mehr als im Juni (+19,6 Mrd. USD). Unter dem Strich wurden in den USA Ende Juli 2,36 Billionen USD in ETPs verwaltet. Deutlich höhere monatliche ETF-Mittelzuflüsse verzeichneten im US-Markt insbesondere Aktien-ETFs mit 32,7 Mrd. USD, nach 6,7 Mrd. USD im Juni. Renten-ETFs flossen am US-Markt im Juli 10,8 Mrd. USD zu, nach 8,4 Mrd. USD im Juni
Auch die in Europa notierten ETPs zogen im Juli laut dem Report der Deutschen AM mehr Anlegergelder an. Die Mittelzuflüsse in Höhe von 10,6 Mrd. USD fielen mehr als doppelt so hoch aus wie noch im Juni. Sowohl Renten- als auch Aktien- und Rohstoff-ETPs waren gefragt. In Asien zogen Anleger entgegen dem weltweit positiven Trend netto 2,6 Mrd. USD aus ETPs ab (Juni: +619 Mio. USD). Es flossen sowohl aus Aktien- als auch aus Renten-ETFs Mittel ab.
Europäische ETF-Mittelzuflüsse /-Abflüsse
Aktien
Die europäische ETF-Branche verzeichnete im Juli laut dem Monatsbericht der Deutschen AM deutliche Mittelzuflüsse in Höhe von 8,2 Mrd. EUR, was einem Plus von 134 Prozent gegenüber Juni entspricht. Auf Jahressicht summieren sich die ETF-Mittelzuflüsse damit auf rund 23 Mrd. EUR. Das verwaltete Vermögen ist in der europäischen ETF-Branche per Ende Juli auf 474 Mrd. EUR angestiegen, ein Plus von 4,4 Prozent gegenüber Juni.
Aktien-ETFs konnten die positive Tendenz aus dem Juni noch ausbauen und verzeichneten im Juli ETF-Mittelzuflüsse in Höhe von 2,1 Mrd. EUR. Die Zuflüsse basierten in erster Linie auf quantitativ verwalteten Strategie-ETFs sowie auf Emerging-Markets-ETFs mit Zuflüssen in Höhe von jeweils rund 1,4 Mrd. EUR. Aus ETFs auf Industrieländer-Aktienmärkte flossen dagegen im Juli 748 Mio. EUR ab. In erster Linie waren ETFs auf europäische Märkte betroffen, die Abflüsse in Höhe von 2,7 Mrd. EUR verzeichneten. Gefragt waren hingegen ETFs auf US-Aktien mit einem Nettozufluss 857 Mio. EUR. ETFs auf asiatische Aktien flossen netto 626 Mio. EUR zu, ETFs auf die globalen Märkte 492 Mio. EUR.
Renten
Im Juli lagen die Zuflüsse in Renten-ETFs mit 4,9 Mrd. EUR deutlich über denjenigen der Aktien-ETFs, so der Bericht. Damit war die Entwicklung genau entgegengesetzt zum Vormonat. Im Juni waren in Renten-ETFs 1,3 Mrd. EUR geflossen und damit weniger als in Aktien-ETFs (+1,9 Mrd. EUR). Gefragt waren im Juli vor allem ETFs auf Unternehmensanleihen (+2,6 Mrd. EUR) sowie auf Staatsanleihen (+2,3 Mrd. EUR).
Rohstoffe
Auch Rohstoff-ETPs waren im Juli stärker gefragt. Die Mittelzuflüsse stiegen auf 2,5 Mrd. EUR an, nach 1,2 Mrd. EUR im Juni. Auf Jahressicht ergibt sich daraus ein Mittelkaufkommen von 9,4 Mrd. EUR. Großer Nachfrage erfreuten sich erneut Gold-ETPs mit einem Mittelzufluss in Höhe von 1,55 Mrd. EUR.
Beliebteste Indizes
Beliebteste Basiswerte waren bei den Aktien-ETFs im Juli der S&P 500, der MSCI Emerging Markets sowie der MSCI World Index. Bei den Renten-ETFs standen im Juli erneut Indizes auf Unternehmensanleihen sowie insbesondere auch der J.P. Morgan Emerging Markets Bond Index im Vordergrund.
Autor Uwe Görler
Uwe Görler war von 2011 bis 2020 als Finanzredakteur für das Anlegerportal extraETF.com und das Extra-Magazin tätig. Er behandelte die Themen ETFs und Robo-Advisors. Zuvor schrieb er in verantwortlicher Position für die "Zertifikatewoche" und verfasste Beiträge zu den Themenbereichen Wirtschaft & Finanzen sowie Gesundheit für verschiedene Rundfunkkanäle, darunter Antenne Bayern und N24.
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