21. Januar 2014
Analyse Artikel

Globale ETP-Branche mit hohen Nettozuflüssen

Die weltweite ETF-Branche verzeichnete 2013 erneut eine starke Nachfrage. Die Nettozuflüsse beliefen sich entsprechend dem von Deutsche Bank Research veröffentlichten „Europe Monthly ETF Market Review“ auf 259 Milliarden US-Dollar.

Das entspricht einem Plus von 14,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 240 Milliarden Dollar flossen davon in Aktien-ETFs. Die mit Abstand höchsten Mittelzuflüsse verzeichnete der US-Markt. Insgesamt waren es 2013 rund 214 Milliarden Dollar, so viel wie noch nie zuvor. Der Löwenanteil davon floss laut dem ETF-Bericht mit netto 201 Milliarden Dollar in Aktien-ETFs. Renten-ETFs verbuchten Zuflüsse in Höhe von 10 Milliarden Dollar. Die Zuflüsse in den europäischen ETF-Markt lagen bei 24 Milliarden Dollar, der asiatische ETF-Markt verzeichnete Zuflüsse in Höhe von 16 Milliarden Dollar. Aktien-ETFs waren in beiden Regionen ebenfalls die mit Abstand beliebtesten Produkte.

Markttrends:

–  Die Analyse der Zuflüsse zeigt nach Ansicht der Analysten von Deutsche Bank Research, dass Anleger 2013 chancenreichere Anlagen bevorzugten. Dieser Trend dürfte 2014 anhalten: Aktien-ETFs, allen voran aus den Industriestaaten, sollten davon besonders profitieren.

–  Investoren präferieren in Europa in immer stärkerem Maße physische statt synthetische ETFs. Einige Anbieter wie Deutsche Asset & Wealth Management oder Lyxor haben das Angebot an physisch replizierenden ETFs deutlich ausgeweitet.

–  Zahl und Volumen von ETFs, die den chinesischen A-Aktienmarkt abbilden, dürften deutlich zunehmen, weil der schwierige Zugang für ausländische Investoren gelockert wurde. Obwohl sich am chinesischen Aktienmarkt unterschiedliche Aktiensegmente entwickelt haben, die verschiedenen Anlegergruppen offen stehen, dürfte der A-Aktienmarkt am effektivsten von der chinesischen Wachstumsstory profitieren.

Europäischer ETF-Markt Zu/Abflüsse Aktien:

–  Im europäischen ETF-Markt verzeichneten über das Jahr gesehen alle Aktien-Segmente Nettozuflüsse mit Ausnahme der Emerging Markets. Dort gab es Abflüsse von 5,1 Milliarden Dollar. ETFs auf Industriestaaten verbuchten dagegen Zuflüsse von 16,5 Milliarden Dollar.

– Beliebt waren im vergangenen Jahr auch Style-ETFs (z.B. Dividenden), das Segment verzeichnete Zuflüsse von 3,3 Milliarden Dollar. Bei den Sektoren-ETFs (1,2 Milliarden Dollar Zuflüsse) waren vor allem Finanztitel und Industriewerte gefragt. Auffällig waren auch kräftige Zuflüsse in Small- und MidCap-ETFs in Europa.

Renten

– Zuflüsse am europäischen ETF-Markt konnten 2013 auch Renten-ETFs verbuchen – wenn auch lange nicht in dem Umfang wie es bei Aktien-ETFs der Fall war. Ihnen flossen nach 10,4 Milliarden Dollar im Vorjahr nun 10,8 Milliarden Dollar zu. Stärkstes Segment waren Staatsanleihen mit Zuflüssen in Höhe von 7,5 Milliarden Dollar, gefolgt von Unternehmensanleihen (3 Milliarden Dollar). Aus Geldmarkttiteln flossen dagegen im vergangenen Jahr 2 Milliarden Dollar ab.

– Der db X-trackers iBoxx Euro Sovereigns Eurozone Yield Plus, der die Entwicklung der Staatsanleihen mit den höchsten Anleiherenditen innerhalb der Eurozone widergibt, zählte 2013 zu den Top-ETFs nach Zuflüssen. Der auf kürzere Laufzeiten fokussierte db X-trackers iBoxx Euro Sovereigns Eurozone Yield Plus 1-3 war die erfolgreichste Neuauflage eines ETF in Europa, mit Nettozuflüssen von mehr als 400 Millionen Euro.

Rohstoffe

–  Rohstoff-ETPs zählten 2013 zu den am wenigsten nachgefragten Assetklassen. Hier zogen Anleger 13 Milliarden Dollar ab. Gold-ETPs traf es mit Abflüssen in Höhe von 12 Milliarden Dollar am härtesten. Einzig Silber-ETPs verbuchten im vergangenen Jahr in Europa nennenswerte Zuflüsse von 280 Millionen Dollar.

Beliebteste Indizes

– Auf der Aktienseite standen vor allem ETFs auf breit gestreute Indizes wie den MSCI World, den S&P 500 oder den EuroSTOXX 50 im Fokus der Anleger. 

– Bei den Renten-ETFs verzeichneten Indizes auf Staatsanleihen der Industriestaaten sowie Unternehmensanleihen die höchsten Zuflüsse.