13. August 2015
Analyse Artikel klein

Hohe Zuflüsse in Europa-Aktien-ETFs halten an

Die globalen ETF-Zuflüsse verdoppelten sich im Juli nahezu von 24,3 Mrd. USD im Vormonat auf fast 48 Mrd. USD. Das ergibt siich aus dem Monatsreport Juli über den europäischen ETF-Markt von Deutsche Bank Markets Research.

Damit verwaltet die Branche 2,9 Billionen USD. Die größten Zuflüsse verzeichnete laut dem Bericht der amerikanische ETP-Markt. Ihm flossen im vergangenen Monat per Saldo 23 Mrd. USD zu, wobei mit 16,6 Mrd. USD das meiste an Aktien-ETFs ging. Nach der Einigung mit Griechenland waren zudem erneut ETFs auf europäische Aktien gefragt. 3,2 Mrd. USD seien auf am US-Markt gelistete ETFs auf europäische Aktien entfallen, womit sich der Mittelzufluss seit Jahresbeginn auf 34,3 Mrd. USD summiert habe. Renten-ETFs verzeichneten lim Juli laut dem Report ebenfalls starke Zuflüsse in Höhe von fast sieben Mrd USD. Dagegen hätten Investoren aus amerikanischen Rohstoff-ETPs 0,7 Milliarden US-Dollar abgezogen.

„Mit fast 16,6 Mrd. USD an Zuflüssen hatten auch die an den asiatischen Märkten gelisteten ETPs einen sehr starken Monat verzeichnet“, berichtet Deutsche Bank Markets Research. Aktien-ETFs hätten dabei Zuflüsse von fast 14 Mrd. USD verbucht, wobei Anleger allein in ETFs auf chinesische Aktien 8,1 Mrd. USD investiert hätten.

Europäischer ETF-Markt Zu-/Abflüsse

Aktien

Auch am europäischen ETF-Markt zogen die Zuflüsse im Juli laut Deutsche Bank Markets Research an. Nach Nettozuflüssen in Höhe von 1,7 Mrd. EUR im Juni hätten Anleger jetzt per Saldo 8,0 Mrd. EUR investiert. Insgesamt verwalte die europäische ETF-Industrie damit jetzt 442 Mrd EUR. Auch in Europa hätten Aktien-ETFs im Fokus der Investoren gestanden. Nach 2,5 Mrd. EUR an Zuflüssen im Vormonat hätten europäische Anleger im Juli per Saldo 6,1 Mrd EUR investiert. Der Schwerpunkt habe auch hier bei ETFs auf europäische Aktien gelegen. Sie hätten Zuflüsse in Höhe von 3,6 Mrd EUR verzeichnet. Seit Jahresbeginn hätten sich dort die Zuflüsse damit auf 17,2 Mrd. EUR summiert.

Wie schon im Vormonat favorisierten die Anleger auch im Juli laut dem Deutsche Bank-Report die Aktienmärkte der entwickelten Volkswirtschaften. Sie verzeichneten danach insgesamt Zuflüsse in Höhe von fünf Mrd. EUR, während Anleger aus Schwellenländer-ETFs 0,4 Mrd. EUR abzogen. Auf Regionen- und Länderebene seien die höchsten Zuflüsse mit fast drei Mrd. EUR auf breite europäische Aktienindizes und eine Milliarde auf US-Aktien entfallen. Im Gegensatz zum asiatischen ETF-Markt hätten Anleger aus in Europa gelisteten China-ETFs 200 Mio. EUR abgezogen. Sektor-ETFs seien im Juli 0,9 Mrd. EUR zugeflossen, wobei ETFs auf die Finanzindustrie mit 0,5 Mrd. EUR die höchsten Zuflüsse verbucht hätten. Wie schon im Vormonat seien zudem ETFs auf Mid- und Small-Caps (280 bzw. 192 Mio. EUR) stark gesucht gewesen. Dazu seien ETFs auf quantitative Strategien (134 Mio. EUR) und Dividenden-ETFs mit plus 115 Mio. EUR hinzugekommen.

Renten

Bei Anleihe-ETFs kehrte sich der Trend der beiden Vormonate laut dem Report um, als Anleger Geld per Saldo abgezogen hätten. Renten-ETFs verzeichneten laut den Analysten von Deutsche Bank Markets Research im Juli Nettozuflüsse in Höhe von 2,2 Mrd. EUR. Von diesem wieder erwachten Interesse der Investoren an Anleihe-ETFs hätten Staats- und Unternehmensanleihen gleichermaßen profitiert. Staatsanleihe-ETFs seien im Juli eine Mrd. EUR zugeflossen, ETFs auf Corporate Bonds 974 Mio. EUR. Dagegen sei es in den anderen Anleihesegmenten zu leichten Abflüssen gekommen.

Rohstoffe

„Vor allem die Befürchtung einer abnehmenden Rohstoffnachfrage aus China lastete auf den Rohstoffpreisen, weshalb Juli erneut ein schlechter Monat für Rohstoff-ETPs war. Nach Abflüssen in Höhe von 174 Mio. EUR im Vormonat, zogen Investoren im Juli per Saldo 800 Mio. EUR aus Rohstoff-ETPs ab“, berichtet das Researchteam der Deutschen Bank. Die mit Abstand höchsten Abflüsse habe Gold verzeichnet, dort hätten Anleger per Saldo insgesamt 718 Mio. EUR abgezogen. Dagegen hätten die Investoren, trotz des ebenfalls abwärts tendierenden Ölpreises, in Öl-ETPs investiert. Diesen seien im Monat Juli insgesamt 266 Mio. EUR zugeflossen.

Beliebteste Indizes

Zu den beliebtesten Aktienindizes der Anleger zählten im Juli laut dem Bericht Indizes auf den breiten europäischen Markt, wie der EuroStoxx 50, der MSCI Europe und der STOXX 600. Dazu gekommen seien der S&P 500, der MSCI World und MSCI World Financials . Im Rentenbereich hätten ETFs auf Staats- und Unternehmensanleihen mit kürzeren Restlaufzeiten, vor allem 1 bis 3 Jahre, im Fokus der Investoren gestanden. Auf der Rohstoffseite hätten neben Öl-ETPs nur noch Palladium und Platin leichte Zuflüsse verzeichnet.