3. Januar 2023
Inflation: So viel Geld müsstest du jetzt für die Rente zurücklegen

Inflation: So viel Geld müsstest du jetzt für die Rente zurücklegen

Die private Altersvorsorge ist wichtig – doch mit der aktuellen Inflation wird sie laut einer Berechnung von Inyova für viele Menschen zum Problem. Wie könnte die Lösung für die Rente aussehen?

Inyova, eine digitale Impact Investing-Plattform, hat eine aktuelle Berechnung für die Rentenvorsorge vor dem Hintergrund der aktuell hohen Inflationsrate für Deutschland durchgeführt.  Im November 2022 lag die Inflation bei 10 Prozent, für den Dezember rechnen Ökonomen aufgrund der staatlichen Maßnahmen mit einem leichten Rückgang. Dennoch sind wir weit weg von den von der EZB anvisierten 2 Prozent.

So viel müssten die Deutschen jetzt zurücklegen

Wenn die Bundesbürgerinnen und -bürger durch bloßes Sparen vor diesem Hintergrund dieselben Rentenziele erreichen wollen, müssen sie zukünftig monatlich über 900 Euro mehr zurücklegen, um ihren Lebensstandard auch über den Renteneintritt hinaus zu halten.  Inyova gehen dabei von einem jährlichen Durchschnittseinkommen von 47.700 Euro und ein Ansparzeitraum von 20 Jahren bei gleichbleibenden nominalen Renditen aus.

Waren es bei der bisherigen durchschnittlichen Inflation (Grundlage sind die letzten 30 Jahre) 1.904 Euro, die monatlich zurückgelegt werden mussten, sind es bei einer Inflation von durchschnittlich 3 Prozent bereits 2.837 Euro. Auch wer bereits in den Dreißigern mit der Planung der Altersvorsorge beginnt und somit eine Ansparzeit von etwa 30 Jahren hat, muss wesentlich tiefer in die Tasche greifen. Hier wird jetzt ein Betrag von 1.883 Euro statt 1.115 Euro monatlich fällig. „Die Auswirkungen der Inflation auf die Rente können, wie an der Berechnung zu sehen ist, immens sein“, sagt Cristian von Angerer, Chief Investment Officer bei Inyova. „Ganz einfach ausgedrückt bedeutet ein durchschnittlicher Inflationsanstieg von 0,01 Prozent eine notwendige zusätzliche Ersparnis von ca. 10 Euro pro Monat“, so von Angerer weiter.

Umsetzung der Aktienrente laut Koalitionsvertrag notwendig

Eine Möglichkeit, um die Auswirkungen der Inflation auf die Altersvorsorge aufzufangen und das Rentensystem zu stützen, ist die diskutierte Aktienrente. Sie steht als Projekt im Koalitionsvertrag und ihre Umsetzung wurde aktuell auf den Weg gebracht. Zuerst sollen rund zehn Milliarden Euro als Kapitalstock bereitgestellt werden. Verwaltet werden soll das Geld von der Bundesbank. „Die Aktienrente bringt nur etwas, wenn sie klug und nachhaltig gestaltet wird. Denn in der Aktienrente liegt die historische Chance, auch beim Klima- und Umweltschutz voranzukommen. Gemäß Rahmenwerk sollten vor allem nachhaltige Investitionen gefördert werden“, sagt Cristian von Angerer.

Würde gesetzlich verankert werden, dass ein bestimmter Prozentsatz der vom Staat erworbenen Anteile der Aktienrente in Unternehmen investiert werden muss, die nachweislich umweltfreundlich wirtschaften oder darüber hinaus eine positive Entwicklung anstoßen, würde die Bundesregierung die Kaufkraft von vielen Millionen Deutschen indirekt der Nachhaltigkeit und dem Umweltschutz zugutekommen lassen. 

Um in Deutschland eine lebendige Aktienkultur zu begründen, sollte die Rentenversicherung laut Inyova nicht nur passiv in Aktien, Fonds und ETFs investieren, sondern auch den Geist von „Active Ownership“ fördern. Das bedeutet, vom Stimmrecht der Aktionärinnen und Aktionäre Gebrauch zu machen und den damit verbundenen Einfluss auf die Unternehmen zu nutzen, der ihnen für ihre Anteile am Unternehmen zusteht, zum Beispiel zum Wohle der Umwelt. 

Tipp: Du möchtest vorsorgen? Hier gelangst du zum neuen Vorsorgerechner von extraETF.com.

Private Vorsorge mit ETFs

Die aktuell geplante Aktienrente soll jedoch das bestehende Rentensystem stärken und ist nicht dazu gedacht, die Renten zu erhöhen. Bürgerinnen und Bürger sind zumindest nach den aktuellen Plänen nicht an den Investments beteiligt. Private Vorsorge bleibt also ein wichtiger Baustein beim Thema Rente. ETFs mit breiter Streuung, etwa der Vanguard FTSE All-World UCITS ETF (A1JX52), sind ein guter Einstieg um langfristig für das Alter anzulegen. Vor allem, wenn du einen langen Zeithorizont hast, lohnt sich so ein Investment. Der genannte ETF etwa gewann in den vergangenen zehn Jahren pro Jahr 10,40 Prozent an Wert hinzu.