14. November 2017

Invesco Powershares Smart-Beta-Studie: Hohes Investoreninteresse

Rund 80 Prozent der institutionellen, europäischen Investoren nutzen bereits Smart-Beta-ETFs für ihre Vermögensverwaltung. Fast alle der Nutzer sind von den jeweiligen Produkten überzeugt (97 Prozent). Hauptantriebsfeder für ein Investment in Smart-Beta-ETFs ist so auch die eigene Überzeugung, dass man mit Strategien und Faktor-Investing den Finanzmarkt gerade auch im aktuellen Niedrigzinsumfeld outperformen kann. Auch eine breitere Diversifikation, die immer höhere Korrelation traditioneller Anlageklassen zueinander sowie die hohe Transparenz von Smart-Beta-ETFs sind Beweggründe für Investitionen in Smart Beta-ETFs. Das ergibt sich aus einer aktuellen Smart-Beta-Studie von Invesco PowerShares zu den Einflussfaktoren für die Nutzung von Smart-Beta, den Herausforderungen in der Umsetzung auf Seiten der aktuellen Nutzer und den Erwartungen an die künftige Allokation. Hierzu wurden 430 Branchenexperten aus sechs europäischen Märkten befragt, darunter Portfoliomanager, Chief Investment Officers, Fondspicker und Fondsanalysten.

Drei Viertel der Befragten will Smart-Beta-Allokationen erhöhen

13 Prozent der Allokationen ist in diesen 6 Staaten bereits in Smart-Beta-Produkten angelegt. Bis zum Jahr 2020 dürfte der Anteil laut der Invesco PowerShares-Studie auf 23 Prozent ansteigen. Drei Viertel der bisherigen Nutzer plant danach, die eigenen Allokationen in Smart-Beta in den kommenden drei Jahren zu erhöhen. 41 Prozent der Befragten bevorzugt inzwischen eine stärkere risikobasierte Allokation im Gegensatz zur traditionellen Diversifikation über verschiedene Assetklassen hinweg. Ein Großteil nutzt Smart Beta-Produkte vorwiegend für den Aktienbereich, aber auch im Anleihenbereich finden Strategie-Produkte vermehrt ihre Anwendung. Immerhin mehr als die Hälfte aller institutionellen Anleger würde eine Allokation in Fixed Income Smart-Beta-Strategien in Betracht ziehen.

Viele Anleger nutzen Smart-Beta-ETFs als taktische Finanzinstrumente

Die Strategien, nach denen Nutzer suchen, ändern sich dabei. Mit Blick insbesondere auf professionelle Anleger aus dem Retail-Bereich erleben laut der Smart-Beta-Studie von Invesco PowerShares Momentum-, Quality- und Multi-Faktor-Strategien einen Boom. Sie wurden 2017 zwei Mal so häufig genutzt wie noch 2016. Ein Großteil der Anwender rotiert dabei je nach Marktumfeld die Faktoren. Nichtanwender von Rotationsverfahren bevorzugen hingegen vor allem eine Buy and hold-Strategie. Die vermehrt taktische Nutzung von ETFs beruht nach den Autoren der Smart-Beta-Studie auch auf der Tatsache, dass die Anlagehorizonte immer kürzer werden. Für knapp die Hälfte der Befragten beträgt der aktuelle Anlagehorizont weniger als drei Jahre. „Mehr als drei Viertel der Befragten stehen unter dem Druck Portfolios zusammenstellen zu müssen, die innerhalb eines kürzeren Zeitraums hohe Renditen erzielen. Die Nachfrage nach monatlichen Berichten zur Wertentwicklung des Portfolios steigt ebenso“, so die Autoren der Studie.

Investoren werden immer kenntnisreicher

Gemäß der Studie bevorzugen diejenigen, die Smart-Beta nutzen, auch immer verfeinertere Strategien. Mit der Dauer ihrer Anlagen steigt zudem ihr Fachwissen. Sie werden kenntnisreicher und nutzen einen immer ausgefeilteren Investment-Ansatz. Dabei ist mit steigendem Fachwissen ein deutlicher Wechsel von einer traditionellen, anlagenbasierten Allokation zu einer risikobasierten Allokation zu beobachten.

Wenngleich Smart-Beta immer häufiger genutzt wird, so ist die Skepsis bei den Nicht-Nutzern noch tief verwurzelt. Mehr als die Hälfte von ihnen geben an, dass ihr Zögern durch einen festen Glauben an das aktive Management begründet ist. Die Folgerung aus diesen Erkenntnissen von Inveso PowerShares: „Das künftige Wachstum ist abhängig von Ausbildung, Kommunikation und Produktentwicklung. Nur so können die Herausforderungen von Smart Beta und die Bedenken der Nicht-Nutzer adressiert werden“.

Anleger-Erwartungen steigen

Mike Pauls Fazit zur PowerShares-Studie: „Die Nutzer von Smart-Beta sind zwar sehr zufrieden mit ihren Anlageerfahrungen im Smart-Beta-Bereich und beabsichtigen ihre Allokationen in Zukunft noch zu erhöhen. Sie haben aber auch hohe Erwartungen. Damit diese Erwartungen nicht enttäuscht werden, muss mehr Aufmerksamkeit auf die weitere Ausbildung, weitere Produktinnovation und – insbesondere im Bereich der festverzinslichen Anlagen – den Aufbau von Partnerschaften mit Fondsanbietern gerichtet werden. Smart Beta war einer der maßgeblichen Markttrends des letzten Jahrzehnts. Wir glauben daher, dass Smart Beta-Strategien eine immer wichtigere Rolle spielen werden, damit Anleger die Ergebnisse erzielen, die sie anstreben. Wenn der Markt der beste Maßstab für Produktqualität ist, ist klar, dass Smart-Beta in der Zukunft des europäischen Asset Managements eine immer zentralere Rolle spielen wird.“