13. Februar 2013
Bergbau-Artikel

Investoren bauen 2013 Investments in Rohstoffe aus

Institutionelle Investoren in Europa erhöhen den Anteil von Rohstoffen in ihren Portfolios und investieren 2013 insbesondere in Industriemetalle wie Kupfer. Mehr als 40 Prozent der europäischen Investoren wollen im kommenden Jahr acht bis zehn Prozent ihres Portfolios in Rohstoffe investieren.

Dies sind die Ergebnisse einer Studie von ETF Securities, einem der weltweit führenden, unabhängigen Anbieter von börsengehandelten Rohstoffen, Exchange Traded Commodities (ETCs). Insgesamt beteiligten sich 350 Entscheidungsträger aus der Investmentbranche an der Umfrage, die auf den jährlichen Investorenkonferenzen von ETF Securities in Frankfurt, London, Mailand und Zürich im Januar durchgeführt wurde.

Schuldenkrise weiter Thema

Sorgen bereitet Investoren aus Großbritannien und der Schweiz vor allem die europäische Schuldenkrise. Knapp ein Drittel sieht in ihr das größte makroökonomische Risiko. Deutsche und italienische Investoren hingegen fürchten vor allem eine Zuspitzung der haushaltspolitischen Probleme in den USA.

Nicholas Brooks, Leiter Investmentstrategie bei ETF Securities, bleibt für 2013 optimistisch: „Die Weltwirtschaft erholt sich spürbar, was vor allem an einem anziehenden Wachstum in den USA und China liegt. Zudem wird die Geldpolitik der wichtigen Industrieländer voraussichtlich auch 2013 expansiv bleiben. Beide Faktoren unterstützen zyklische Investments, wovon insbesondere Rohstoffe profitieren. Gold wird dagegen für viele Investoren, die sich gegen Risiken aus der hohen Staatsverschuldung in den USA und Europa absichern wollen, ein Kerninvestment bleiben.“

Favorit ist Kupfer

Investoren in Großbritannien, Italien und Deutschland favorisieren derzeit vor allem Industriemetalle und hier insbesondere Kupfer, so ein weiteres Ergebnis der Umfrage. Das steigende Interesse an diesem Metall lässt sich auch anhand der Mittelzuflüsse ablesen. So verbuchte der physisch hinterlegte Kupfer-ETC von ETF Securities mit 28 Millionen US-Dollar zwischen dem 14. und 21. Januar 2013 die höchsten wöchentlichen Mittelzuflüsse seit dem Listing im Dezember 2010. Insgesamt flossen den Kupfer-ETCs von ETF Securities seit Jahresbeginn mehr als 130 Millionen US-Dollar zu.

ETPs sind das beliebteste Instrument für Rohstoffinvestments

Vier von zehn Investoren setzen ihre Rohstoffinvestments am liebsten über ETPs um. Dann erst folgen Rohstoff-Aktien mit 20 Prozent sowie Swaps und Futures. Die regulatorischen Reformen sprechen zudem für eine weiter steigende Nutzung von ETPs als zentralem Investmentinstrument. Beispiele hierfür sind die neueste ESMA-Richtlinie zu ETFs und anderen UCITS-Fragen sowie die Retail Distribution Review (RDR) in Großbritannien. Beide Initiativen unterstützen voraussichtlich die Nutzung von ETPs durch Finanzberater, die auf Honorarbasis arbeiten.

„Im Verlauf dieses Jahres wird sich die ETP-Industrie an regulatorische Veränderungen anpassen müssen. Beispielsweise wird sich das Produktangebot verändern und wie Investoren darauf zugreifen. Dies ist jedoch kein Grund, warum sich das Wachstum in diesem Jahr nicht fortsetzen sollte“, kommentiert Matt Johnson, Leiter der Vertriebsstrategie von ETF Securities für die Region EMEA, die aktuelle Lage der ETP-Industrie und ergänzt: „So hat sich die Industrie im letzten Jahr mit Zuwächsen des weltweit verwalteten Vermögens von 400 Milliarden US-Dollar auf fast 2 Billionen US-Dollar hervorragend entwickelt. Auch Rohstoff-ETPs verzeichnen weiter hohe Zuflüsse, da Investoren verstärkt Sachwerte nachfragen. Immer mehr Investoren entdecken dabei ETPs als einfache und effiziente Möglichkeit, um insbesondere in die Rohstoffmärkte zu investieren.“