11. März 2013
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Japan öffnet die Schleusen

Jetzt ist es raus: Japan will unbegrenzt eigene Anleihen kaufen. Vor allem gegenüber dem Euro dürfte der Yen abwerten. Japan steckt in einer tiefen Depression. Teilweise machen japanische Unternehmen heute so viel Gewinn wie vor dreißig Jahren.

Von Wachstum keine Spur. Während der vergangenen Jahre gab es einige Anläufe, der deflationären Abwärtsspirale zu entkommen. Jetzt fährt Japan erneut große Geschütze auf. Das Ziel: Die eigene Währung schwächen und so das Exportgeschäft der Industrie und damit auch das Wachstum endlich anzukurbeln.

Japans Notenbank greift zu unbegrenzten Mitteln

Bereits im Januar hat sich Japan eine Inflation von 2 Prozent zum Ziel gesetzt – in einem Land, in dem die Preise seit Jahren eher fallen als steigen, ein ambitioniertes Ziel. Dadurch soll der japanische Yen im Vergleich zu konkurrierenden Volkswirtschaften wie der Eurozone oder den USA abgewertet werden. Anfang dieser Woche wurde die japanische Notenbank konkreter und deutete an, noch in diesem Jahr ein unbegrenztes Aufkaufprogramm für japanische Staatsanleihen auflegen zu wollen. Diese unbegrenzten Geldspritzen dürften dazu geeignet sein, den japanischen Yen zu entwerten.

Kann die Euro-Zone reagieren?

Insbesondere gegenüber dem Euro stehen die Chancen gut, dass Japan sein Ziel erreicht. Der Grund dafür liegt in der Struktur der Eurozone. In Euroland gibt es sowohl darbende Volkswirtschaften wie Spanien oder Griechenland, deren Wirtschaft mit dem Rücken zur Wand steht, als auch solide aufgestellte Länder wie beispielsweise Deutschland. Wertet nun Japan seine Währung ab, wird es für die Eurozone schwer nachzuziehen und ebenfalls abzuwerten.

Yen dürfte zum Euro weiter verlieren

Während eine lockere Geldpolitik den Krisenländern Europas womöglich helfen würde, wären weitere Impulse seitens der Notenbank für ein stabiles Land wie Deutschland womöglich Gift. Zu hohe Inflationsraten wären die Folge. Aus diesem Grund stehen die Chancen gut, dass die Europäische Zentralbank nicht reagiert und der Yen seinen Abwärtstrend im Vergleich zum Euro fortsetzt. ETF-Anleger können diesen Trade mit dem ETFS Short JPY Long EUR (WKN: A1DFSF) umsetzen. Die Gesamtkostenquote liegt hier bei 0,39 Prozent.