14. April 2018
Jessica Schwarzer, Börsen-Chefkorrespondentin beim Handelsblatt.

„Beim Denken ans Vermögen leidet oft das Denkvermögen“

Auf dem Kapital-Gipfel in München präsentieren sich am 25. Mai 2018 ab 9:00 Uhr Top-Referenten und informieren über den Weg zur perfekten Geldanlage. Wir haben im Vorfeld mit Jessica Schwarzer, Börsen-Chefkorrespondentin beim Handelsblatt, gesprochen. Schwarzer wird auch als Referentin am Kapital-Gipfel * sprechen.

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Sie sind laufend mit dem Börsengeschehen konfrontiert. Wie sehen Sie die aktuelle Marktlage rund um das Thema Handelskrieg?

Der drohende Handelskrieg zwischen den USA und China ist natürlich eine Belastung für die Märkte. Solange die beiden Supermächte sich gegenseitig mit Strafzöllen überziehen, dürfte keine Ruhe an den Börsen einkehren. Die Nervosität wird hoch bleiben. Zu Recht. Denn sollte die Lage weiter eskalieren, könnte das das weltweite Wirtschaftswachstum belasten. Noch sind die globalen makroökonomischen Aussichten aber positiv und ich schließe mich den Experten an, die nicht glauben, dass es zu einem weltweiten Handelskrieg kommt. Getreu der alten Börsenweisheit „Politische Börsen haben kurze Beine“ könnte man die aktuelle Schwächephase auch für Nachkäufe nutzen.

Welche Börsenweisheiten sind Ihre „Lieblinge“ und warum?

Ich habe zwei Favoriten: „Beim Denken ans Vermögen leidet oft das Denkvermögen“ und „Der größte Feind jedes Anlegers schaut ihm jeden Morgen aus dem Spiegel entgegen“. Beide Börsenweisheiten warnen uns davor, uns von Emotionen wie Gier oder Panik treiben zu lassen und an der Börse über mentale Fallstricke zu stolpern. Emotionen machen auch vor unserem Geld nicht halt, und das kann schnell teuer werden.

Ihr Vortrag auf dem Kapital-Gipfel am 25 Mai heißt „Gierig. Verliebt. Panisch.: Wie Anleger ihre Emotionen kontrollieren und Fehler vermeiden“. Was erwartet die Teilnehmer dort?

Egal ob Profi oder Privatanleger, wir tappen an der Börse leider viel zu häufig in Psychofallen, und das wird in der Regel teuer. Leider ist es unmöglich, die eigenen Emotionen auszuschalten. Aber wir können sie erkennen und kontrollieren lernen. Denn die beste Strategie nützt nichts, wenn wir sie bei kleinsten Börsenturbulenzen über Bord werfen, weil wir die Nerven verlieren. Genauso wenig bringt es uns weiter, Fehlentscheidung, also echten Nieten im Depot aus Scham zu verdrängen. Und sich von jeder Marktstimmung mitreißen zu lassen ist auch keine gute Strategie. In meinem Vortrag möchte ich Anlegern den Spiegel vorhalten und ihnen zeigen, mit welchen Mitteln sie sich vor sich selbst schützen können. „Gierig. Verliebt. Panisch“ ist übrigens auch der Titel eines meiner Bücher, mein Lieblingsbuch sogar. Ich hatte beim Schreiben viel Spaß, habe mich aber auch über mich selbst geärgert. Selbsterkenntnis tut eben manchmal weh.

Frau Schwarzer, vielen Dank für das Gespräch.

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