25. September 2021

Kindergeld: Mit diesem ETF-Sparplan machen Sie Ihr Kind zum Millionär

219 Euro monatlich in einen ETF-Sparplan stecken und mit 25 Jahren ist Ihr Kind Millionär? Nein, so schnell geht es dann doch nicht. Aber es ist prinzipiell möglich, den eigenen Nachwuchs allein mit dem Kindergeld zum Millionär zu machen. Wir rechnen Ihnen mehrere Szenarien vor.

Gehören Sie auch zu den Eltern, die ihren Kindern so viele Optionen wie möglich bieten möchten? Ob das langersehnte Studium an der Elite-Universität, die erste Immobilie oder sogar ein eigenes Startup – mit ein wenig finanzieller Vorbereitung ermöglichen Sie Ihrem Nachwuchs ein Leben voller Möglichkeiten.

Ohne Finanzplanung ist das jedoch nicht möglich. Kinder bringen auch eine gewisse finanzielle Belastung mit sich, die Sie nicht unterschätzen sollten. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, mit welchen Kosten Sie als Eltern rechnen dürfen und wie Sie langfristig Verm.- gen für Ihren Nachwuchs aufbauen können, indem Sie das Kindergeld für den Vermögensaufbau nutzen.

Validieren Sie Ihre Finanzplanung

Kinder sind das schönste Geschenk auf Erden. Das ist Fakt. Doch eines ist ebenso Fakt: Kinder kosten Geld. Viel Geld sogar! Nicht falsch verstehen, dies ist keine Warnung davor, Kinder zu bekommen, es ist lediglich eine nüchterne Feststellung. Mit 230.000 Euro sollten Eltern pro Kind bis zum 25. Lebensjahr (inkl. Studienzeit) rechnen. Das geht aus einer offiziellen Studie des Statistischen Bundesamtes hervor.

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Nicht berücksichtigt wird der eigene Ausfall von Einkommen. Unter dem Strich bleibt – trotz staatlicher Leistungen und steuerlicher Vorteile – eine tiefrote Rendite. Um ein nachhaltig erfülltes Familienleben führen zu können, ist es wichtig, dass Sie dies in Ihre Finanzplanung einbeziehen.

Meine Empfehlung: Verschaffen Sie sich einen Überblick über die zu erwartenden Kosten – am besten bis zum 25. Lebensjahr, also bis nach dem Studium. Den 230.000 Euro stehen nach aktuellem Stand maximal 65.700 Euro Kindergeld gegenüber, sofern Sie dies bis zum 25. Lebensjahr Ihres Kindes erhalten. Die restlichen 154.000 Euro müssen Sie mit eigenem Einkommen decken.

Vermögensaufbau mit Kindergeld

Im nächsten Schritt geht es darum, Vermögen aufzubauen, um Ihren Kindern den Start ins Leben zu vereinfachen und Freiheiten zu schaffen. Viele Eltern ziehen dazu auch das Kindergeld heran. Es wird also nicht verkonsumiert, sondern investiert. Bei einigen Familien landet das Geld ganz klassisch auf dem Sparkonto, andere wiederum machen sich den Aktienmarkt zunutze und profitieren so vom gesamten Potenzial des Zinseszinseffektes.

Das können Sie beispielsweise, indem Sie das Kindergeld, das Sie monatlich vom Staat erhalten (aktueller Stand: 219 Euro für die ersten beiden Kinder), per ETF-Sparplan ansparen. Mit einer soliden Finanzplanung und einem bewussten Konsumverhalten ist das realistisch.

128.000 Euro im Alter von 25

Wir haben nachgerechnet, was passieren würde, wenn Eltern das Kindergeld konsequent jeden Monat anlegen und nicht anrühren. Die Zahlen sollten auch die schärfsten Kritiker beeindrucken. Wir haben in unseren Berechnungen eine Laufzeit von 25 Jahren unterstellt und eine monatliche Einzahlung von 219 Euro zugrunde gelegt. Wir haben eine Renditespanne von drei bis sieben Prozent gewählt, um unterschiedlichen Szenarien und Risikoneigungen gerecht zu werden.

Die Inflationsrate liegt bei durchschnittlich 1,5 Prozent, wurde aber bei unseren Berechnungen nicht berücksichtigt. Im Ergebnis können Eltern mit einer Geldanlage am Kapitalmarkt ihr Vermögen deutlich stärker aufbauen, als es durch reine Sparleistungen möglich ist. Bereits ab einer durchschnittlichen Rendite von fünf Prozent pro Jahr werden die Sparleistungen durch den Wertzuwachs nahezu verdoppelt. Ihr Kind würde im Alter von 25 Jahren mit einem Startkapital von 128.800 Euro ins Berufsleben starten.

Wichtiger Hinweis: Setzen Sie beim Vermögensaufbau auf ein breit gestreutes Portfolio. ETFs auf den globalen Aktienmarkt, Staatsanleihen, Immobilien oder Gold (ETCs) sind ideale Bausteine für das Fundament Ihrer Geldanlage. Wer möchte, kann dieses Fundament um Themen-ETFs auf spezifische Branchen und Trends in geringem Maße anreichern. Damit steigern Sie Ihre langfristigen Renditechancen. In diesem Beispiel sind wir davon ausgegangen, dass das Geld bis zum 25. Lebensjahr angelegt bleibt. Was würde nun passieren, wenn Sie das Geld weiter anlegen?

Geldanlage für weitere 25 Jahre

Angenommen, das Geld bleibt nun für weitere 25 Jahre im Depot und wird nicht entnommen, dann sieht die Entwicklung bis zum 50. Lebensjahr, wenn keine weiteren Einzahlungen erfolgen, ebenfalls attraktiv aus. Bei einer durchschnittlichen Verzinsung von fünf Prozent pro Jahr, die bei einer breit gestreuten Aktienanlage über solch eine Laufzeit definitiv im Bereich des Möglichen ist, würden aus 128.800 Euro insgesamt 436.136 Euro erwachsen.

Wichtig: Kosten, Steuern und Inflation sind hierbei nicht berücksichtigt. Doch selbst wenn man diese noch einbeziehen würde, hätte Ihr Kind mit 50 bereits ein stattliches sechsstelliges Polster auf der hohen Kante.

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Millionär bis zur Rente?

An dieser Stelle könnte man natürlich bereits über die Beendigung des Vermögensaufbaus nachdenken und mit der Entnahmephase starten. Allerdings könnte man auch einfach das Geld weiter für sich arbeiten lassen – nämlich bis zum Renteneintrittsalter. Auch wenn aktuell bereits mit einer Erhöhung des Renteneintrittsalters gerechnet wird, gehen wir in unserem Beispiel noch von einem Renteneintrittsalter von 67 Jahren aus. Dies erleichtert die Berechnung und gibt dennoch eine hilfreiche Orientierung.

Das heißt, dass der Vermögensaufbau für 17 weitere Jahre fortgeführt wird. Bis zum Renteneintritt Ihres Kindes bei einer durchschnittlichen Rendite von sieben Prozent (gerechnet über die komplette Laufzeit) stehen über 2,75 Millionen Euro auf der Habenseite. Dafür musste das Kind noch nicht einmal eigenes Geld ansparen. Bleiben wir konservativ bei der durchschnittlichen Rendite von fünf Prozent pro Jahr, dann kratzt man auch bereits an der Millionenmarke. Es lohnt sich also, frühzeitig mit dem Vermögensaufbau zu beginnen.

Weitere Tipps für Eltern

Wenn es denn finanziell möglich ist, können Eltern zusätzlich überlegen, nicht nur den monatlichen Sparplan einzuhalten, sondern den Betrag jährlich um 1,5 bis 2,5 Prozent zu erhöhen. Damit erreichen sie, dass die Inflation dem Vermögensaufbau nicht im Wege steht. Geldentwertung ist einer der Gründe, weshalb das Geld möglichst nicht auf Sparkonten landen sollte. Im Jahr 2019 haben die deutschen Sparbuchguthaben real über 40 Milliarden Euro an Wert verloren (Bundesbankstatistik zum 31.12.2019) – dem können Eltern durch eine Geldanlage in ETFs entgegenwirken.

Bei ETF-Sparplänen lassen sich zudem Einmalzahlungen nachschießen, zum Beispiel aus Kommunions- oder Geburtstagsgeldern. Die Kapitalbindung sollte in jedem Fall thesaurierend erfolgen, um den Zinseszinseffekt maximal zu nutzen. Das hei.t konkret, dass jegliche Gewinne – dazu zählen beispielsweise Dividendenerträge und Zinszahlungen – reinvestiert und nicht an den Anleger ausgezahlt werden.

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Zwei wichtige Schritte

Kinder sind ein Geschenk. Der Beitrag soll Ihnen zeigen, dass Finanzen gerade in der Familienplanung eine entscheidende Rolle spielen. Geld macht zwar nicht glücklich, es verschaff t jedoch viele Freiheiten. Verschaff en Sie sich im Rahmen der Nachwuchsplanung einen Überblick über Ihre aktuellen und zukünftigen Lebenshaltungskosten.

Im ersten Schritt decken Sie die Lebenshaltungskosten, im zweiten Schritt bauen Sie darüber hinaus langfristig Vermögen für Ihren Nachwuchs auf. Bei der Bestimmung der monatlichen Einzahlungshöhe orientieren Sie sich an Ihrem zu erwartenden Monatsüberschuss. Je mehr Geld übrig bleibt, desto besser. Viele Eltern nutzen das Kindergeld als Maßstab. Über einen langen Zeitraum angelegt, können Sie Ihren Nachwuchs so zu Millionären machen.

Fazit

Familien, die das gesamte Kindergeld oder zumindest einen Teil davon frühzeitig in einen ETF-Sparplan investieren, können ihren Kindern ein solides Startkapital fürs Leben mit auf den Weg geben. Im Idealfall ist die Phase der Vermögensbildung bereits im Alter von 50 Jahren abgeschlossen, wie unsere Berechnungen zeigen.