Kriterien für die ETF-Auswahl - so findest du den passenden für dein Portfolio

Kriterien für die ETF-Auswahl - so findest du den passenden für dein Portfolio

Sobald du dich für ein Investment in ETFs entschieden hast, stehst du vor der Herausforderung, den richtigen ETF auszuwählen.

Es gibt viele Kriterien, die dabei eine Rolle spielen und die du kennen solltest, bevor deine Wahl auf einen ETF fällt. Wir sagen dir, welche das sind und erklären, welche Fragen du dir stellen solltest.

Wie setzt sich der Index zusammen? 

Exchange Traded Funds bilden einen Index wie den DAX oder den Dow Jones ab. Aber es gibt noch viele weitere Indizes, einige davon sind sogar recht unbekannt. Bevor du dich für einen ETF entscheidest, solltest du wissen, welchem Index er zugrunde liegt. Wichtig ist die Diversifikation. Dein ETF sollte möglichst breit gestreut sein, damit du dein Geld nicht in wenige Branchen oder Unternehmen investierst und dich damit von ihrem Erfolg abhängig machst.

Größtmögliche Streuung bieten dir ETFs, die auf globalen Indizes basieren. Der FTSE All-World Index bildet die Wertentwicklung von knapp 4.000, der MSCI All Country World Index die von knapp 3.000 Unternehmen ab. Die beiden Indizes gehören zu den am breitesten gestreuten.

Welche Replikationsmethoden gibt es?

Du hast außerdem die Wahl zwischen verschiedenen Replikationsmethoden, also wie der Index nachgebildet wird. Bei der physischen Replikation kauft der ETF nahezu alle Werte, die auch im Index enthalten sind. Das Sampling ist ebenfalls eine physische Replikation, allerdings trifft der Anbieter hier eine Vorauswahl der Werte und wählt die aus, die am wichtigsten sind. Solche, die zum Beispiel einen sehr kleinen Anteil am Index ausmachen, werden ignoriert und nicht gekauft.

Die dritte Replikationsmethode ist die synthetische Replikation, auch Swap genannt. Der Index wird hierbei künstlich nachbildet. Dafür geht der Anbieter mit einem oder mehreren Swap-Partnern ein Tauschgeschäft ein und verpflichtet sich, mit den Partnern die Rendite eines bestimmten Trägerportfolios mit dem der Rendite des zugrundeliegenden Indizes zu tauschen. Mit dieser Methode lassen sich Nischenindizes gut abbilden.

Wie groß ist der Fonds?

Das Volumen eines ETFs spielt ebenfalls eine Rolle. Die Größe des Fonds gibt an, wie viel Geld Anlegerinnen und Anleger in ihn investiert haben. Ab einem Betrag von 50 Millionen Euro kann ein ETF nach Expertenmeinung wirtschaftlich betrieben werden. Das ist bei vor allem bei Nischen-Fonds wichtig, da sie oft nicht viel größer werden können.

Liegt die Größe eines Fonds bei über 100 Millionen Euro wird davon ausgegangen, dass seine Wirtschaftlichkeit gesichert ist. Häufig sind ETFs mit großem Volumen zudem günstiger. Das Risiko, dass der Anbieter sie wegen zu geringem Investitionsinteresses wieder vom Markt nimmt, ist zudem sehr gering.

Tipp: Hier erfährst du, welcher Sparrryrhmus am besten ist.

Welche Kosten kommen auf mich zu?

Ein weiteres Kriterium sind die Gesamtkosten, die du einplanen musst, wenn du dein Geld in einen ETF anlegst. Die Gesamtkostenkostenquote, die Total Expense Ratio (TER), ist der Wert, den der Anbieter jährlich aus dem ETF entnimmt, um zum Beispiel seine Ausgaben für Marketing und Lizenzen abzudecken.

Hinzu kommen die Transaktions- und Depotführungskosten, die vom Broker aufgerufen werden. Manche verzichten auf die Depotgebühr oder bieten Pauschalgebühren für die durchgeführten Transaktionen an. Diese Kosten werden alle ausgewiesen – ein genauer Blick und ein Vergleich der Broker lohnt sich.

DU:

Tipp: Hier findest du die günstigsten Anbieter für ETF-Sparpläne.

Was ist mir wichtiger: Zinseszins oder regelmäßige Gewinnausschüttung?

Wie die Erträge eines ETFs verwendet werden, verraten dir die Bezeichnungen thesaurierend und ausschüttend. Bei der ersten Variante werden Dividenden direkt reinvestiert, was für langfristige Geldanlagen sinnvoll ist. Denn hierbei wird ein Zinseszinseffekt erzeugt. Möchtest du die Dividenden allerdings regelmäßig gutgeschrieben bekommen, musst du auf einen ausschüttenden ETF setzen.

Daneben gibt es weitere Kennzahlen wie Tracking Difference, Tracking Error, Fondswährung und -domizil, das Alter des Fonds und den Anbieter, Steuer und Sparplanfähigkeit. Auch auf diese Punkte solltest du einen Blick werfen. Die meisten Daten werden im Factsheet des ETFs aufgelistet, einiges musst du unter Umständen selbst herausfinden. Je nach Anlagetyp spielen diese Punkte eine wichtige oder eine untergeordnete Rolle. Mehr dazu erfährst du in unserem Wissensbereich.